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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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hatte.
    Die Donnerschläge des Gewitters wurden immer lauter, bis es den Anschein hatte, als stünden sie unter Beschuß. Ryan konnte rings um den Schwebepanzer grelle Blitze sehen, während sie durch die immer dunkler werdende Schwärze fielen.
    »Alles festhalten! Das gibt einen ziemlichen Ruck.« Dhin klang äußerst gelassen.
    Es gab einen ohrenbetäubenden Schlag, und gewaltige Beharrungskräfte drückten die Runner tief in ihre gepolsterten Sitze. Ryan hatte das Gefühl, als sei ihm die Luft aus den Lungen gepreßt worden.
    »Klippenrand!« rief Dhin. »Los, los, los!«
    Ryan war der erste, der sich von seinem Sicherheitsgurt befreit hatte. Er sprang zur Luke und betätigte den Öffnungsmechanismus.
    Kalter Regen klatschte ihm ins Gesicht, als die Luke aufschwang, und direkt vor ihm erhellte ein gegabelter Blitz den schwarzen Himmel. Der Panzer schwebte direkt vor dem Klippenrand, und die Welt war in dem wolkenbruchartigen Regen ein einziges konturloses Grau.
    »Gute Arbeit, Dhin«, rief Ryan ins Tacticom. »Wir können mühelos aussteigen.« Er sprang und landete auf einem nassen Felsvorsprung. Miranda war die nächste, dann folgten Axler und Grind, die gleichzeitig sprangen und mit gezogenen Waffen landeten.
    »Alle sind unten«, sagte Ryan.
    Das Luk des Phoenix II schloß sich automatisch, während Dhin Schub gab und den Panzer steigen ließ. Er schoß über ihre Köpfe hinweg nach Osten.
    Während Axler und Miranda nach Süden und Ryan und Grind nach Norden strebten, konnten sie den Schwebepanzer hören, da dieser bei seiner Landung Gebüsch verbrannte. Burnout glaubte hoffentlich, daß die Runner noch an Bord waren.
    »Setze Drohnen ab«, sagte Dhin.
    Dann gab es nur noch das Geräusch des Donners, die elektrischen Blitze und die Kälte des Regens.
    Ryan und Grind kamen auf dem felsigen Gelände rasch voran. Tief unter ihnen zu ihrer Rechten konnten sie die schwarze spiegelnde Oberfläche des Cat Lake sehen, die sich von dem niederprasselnden Gewitterregen kräuselte.
    Mirandas Stimme kam nervös über Tacticom. »Ich kann einen Drek in diesem Regen sehen«, sagte sie. »Außerdem habe ich den alten Mann verloren.«
    Axler meldete sich. »Bleib cool«, sagte sie. »Konzentriere dich auf das Ziel. Der Schamane wird schon wieder auftauchen.«
    Ryan nickte stumm. Axler hatte völlig recht. Ein guter Anführer, und sie würde hier auch das Kommando haben, wäre er nicht dabei. Grind und Ryan waren hundert Meter weit gekommen und bezogen gerade Position für ihren Vorstoß zum Turm.
    Plötzlich war ein Krachen und Rumpeln durch das Prasseln des Regens zu hören, das kein Donner war.
    »Drek, Miranda! Paß auf!«
    Axlers Stimme.
    Ein kurzer Schrei ertönte, der abrupt abbrach.
    »Wir haben Kontakt! Miranda hat's erwischt!«
    »Wir kommen«, sagte Ryan, der sofort einen raschen Laufschritt anschlug. Grind folgte ihm dichtauf. Dabei konnten sie hören, wie Dhins Drohnen das Feuer eröffneten.
    »Jane, hast du Daten von ihnen bekommen? Was ist passiert?«
    Janes Stimme klang wütend. »Ein Holzstapel ist ins Rutschen geraten und auf Axler und Miranda gestürzt«, berichtete sie. »Axler konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, aber Miranda liegt darunter. Ich weiß nicht, wie schlimm es ist, aber ich glaube nicht, daß sie den Löffel abgegeben hat.«
    »Ich hoffe, es geht ihr einigermaßen«, sagte Ryan. »Wir brauchen sie.«
    Jane unterbrach ihn. »Axler kämpft gegen eine riesige Kreatur, die ich nicht richtig erkennen kann. Sieht aus wie ein Bär oder so etwas. Sie könnte Hilfe brauchen.«
    Ryan konzentrierte sich auf seine Magie und erhöhte sein Tempo. Er bewegte sich wie Wind zwischen den Bäumen, berührte kaum den Boden, wand sich durch die Pinienstämme. Er legte Abstand zwischen sich und Grind und war dem Zwerg zehn Meter voraus, als der Boden vor seinen Füßen explodierte.
    Ein Wesen aus Wurzeln, Lehm und Humus schoß vor ihm in die Höhe. Ryan warf sich nach links, kurz bevor die Metallklingen des Ungetüms an der Stelle durch die Luft schnitten, wo er soeben noch gestanden hatte.
    Er stolperte und schoß mit seiner Ingram. Vor ihm war etwas aus einem Alptraum. Burnout, nackt bis zur Hüfte, sein Körper schlammbedeckt, sprang aus einem Erdloch, als krieche irgendeine untote Kreatur aus dem Grab.
    »Hinterhalt!« rief Grind und eröffnete dann das Feuer.
    Doch Burnout war nicht mehr dort, wo er eben noch gestanden hatte. Mit flinken Bewegungen, denen Ryan kaum folgen konnte, sprang der Cyberzombie

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