Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
Elfmeter üben; ganz für sich allein.
Auch andere hatten sich inzwischen für das Thema Freizeitgestaltung zu interessieren begonnen und rückten näher zu Ben, Charly und dem Tauren.
„Im Laden gibt es eine Menge Brett- und Kartenspiele zu kaufen“, sagte Flaad, der sich immer noch hinter seiner verspiegelten Sonnenbrille versteckte. „Ich werde heute Abend mal stöbern gehen.“
„Also mein erster Gang führt mich erst mal zu meinem Bargeld“, verkündete Charly. „Dummerweise bin ich so ziemlich mittellos hier reingestolpert.“
„Mein Vater hat mir zehn Dollar gegeben“, verkündete Elmar stolz, während Ellen Tekman die Nase rümpfte und von dannen schritt. Solch profane Dinge wie Geld waren nicht ihr Ding, denn davon hatte sie mehr als genug. Ben vermutete, dass sie sich in ihr Zelt verzog, welches sie sich mit den beiden anderen Mädchen teilte, um sich für den ersten Unterricht standesgemäß zu schminken.
„Ich hab auch nichts“, sagte Ben. „Nur die Kleider, die ich am Leib trage. Daher werde ich heute Abend wohl auch erst mal mein Konto plündern, um ein wenig shoppen zu gehen.“
„Da komm ich mit“, sagte Charly. „Vielleicht gibt’s ein paar coole CDs.“
„Was sind CDs?“, wollte Flaad wissen.
„Na, Musik auf Scheiben, Kennt ihr sowas nicht?“
„Musik schon“, antwortete der Junge mit der Sonnenbrille. „Aber auf Scheiben? Nie gehört.“
„Man merkt, das du vom Dorf kommst“, näselte Jam im Vorbeigehen. „Im Zentrum sind die Dinger schon seit Jahren auf dem Markt, du Bauer.“
„Ich bin kein Bauer. Und ich wohne am Stadtrand, nicht in irgendeinem Dorf. Du stammst doch selbst aus einem Vorort. Was weißt du also schon vom Zentrum?“
„Offensichtlich mehr als du, Kleiner. Mein Vater verkehrt dort geschäftlich, und ich begleite ihn oft auf seinen Reisen dorthin.“
„Das ist ja toll“, erhob nun Nessy, die sich inzwischen zu den Jungs gesellt hatte, ihre Stimme. „Ich hab gehört, dein Vater verkauft dort Schuhcreme, Büroklammern und Glühbirnen aus einem vergammelten Bauchladen heraus.“
„Ach halt doch dein Maul“, fluchte der große Junge und flüchtete mehr oder weniger aus dem Pavillon.
„Da hab ich wohl ins Schwarze getroffen“, sagte das Mädchen mit der Kappe vergnügt.
„Aber haargenau“, vermutete Flaad.
Nun kam auch Lisa hinzu und stellte sich wie üblich neben Charly, dem das nicht sonderlich zu behagen schien. „Darf ich mit euch ins Verkaufszelt gehen? Ich würde mir auch gerne ein paar neue Kleider kaufen, damit ich nicht Charlys Sachen anziehen muss.“
„Ihr teilt euch die Kleider?“, mischte sich nun auch Rippenbiest in die Unterhaltung mit ein. „Ich lach mich kaputt!“ Sofort hielt er sich den Bauch vor Lachen und wollte gar nicht mehr aufhören. Als er sich dann doch ein bisschen beruhigt hatte, schob er noch einen Spruch hinterher: „Trägst du auch Kleidchen und Röckchen, Charly?“ Und wieder ertönte sein trompetenhaftes Lachen.
Ben und einige der anderen Anwesenden stimmten schließlich in die Lachattacken des Tauren mit ein. Sogar Charly musste ob dieses Gedanken (Ein dicker Junge im Blümchenkleid?) schmunzeln.
„Jetzt ist es aber langsam gut“, warf er dem Stier schließlich vor. „Noch so eine dumme Bemerkung von dir und verarbeite dich zu einem Haufen Steaks.“
Kurz schaute der Taure verdutzt aus der Wäsche, dann startete er die nächste Lachsalve. „Du bist echt gut, Junge. Soviel Spaß wie hier hatte ich in meinem ganzen bisherigen Leben nicht.“
„Na, da kanntest du mich ja auch noch nicht“, ergänzte Charly.
„Ich unterbreche eure Freudenbekundungen ja nur äußerst ungern“, meinte Herr von Teller-Essen, der sich unbemerkt der Gruppe Jugendlicher genähert hatte und die Nase hochzog. „Aber in zehn Minuten möchte ich doch mit meinen Erläuterungen zum Thema Grundlagen des Nichts beginnen. Bitte seid so gut und räumt euer Geschirr weg, damit wir pünktlich beginnen können.“
In Windeseile war der Tisch fürs gemeinsame Mittagessen in eine Art Konferenztisch umfunktioniert worden, an dem neben Herrn von Teller-Essen alle zehn Jongleur-Kandidaten saßen und auf den Startschuss zum Auswahlverfahren warteten. Ben war schon sehr gespannt, was sein zweiter Tag im Nichts zu bieten haben würde und schaute den Gelehrten mit großen Augen an.
„Bevor ich gleich mit meinen Ausführungen beginnen werde, habe ich noch ein paar organisatorische Dinge abzuwickeln“, begann Herr von
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