Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
und rauchte genüsslich eine Pfeife.
„Endlich wieder Besuch“, krächzte der Gnom heiser. „Dachte schon, ich würde mir hier auf Dauer den Hintern abfrieren oder vor Langeweile umkommen. Also, was wollt ihr, Kinder?“
„Pudding!“, sagte Charly unerschütterlich. Noch ein Exot, dachte er bei sich und hakte im Geiste die Gnomen in seiner Sammlung von Fabelwesen ab.
„Geht nicht!“, entgegnete der Gnom. „Nur der putzige kleine Vampir hat die Erlaubnis. Und die gilt auch nur für Blut. Wenn ihr also den Pudding wollt, müsst ihr ein Spiel mit mir spielen.“
„Wie wär's, wenn ich dich stattdessen durch den Fleischwolf drehe?“, schlug der Taure vor.
„Versuch's nur, blöde Kuh! Bevor du auch nur zum Schlag ausgeholt hast, kreische ich den lustigen Schlömi wach. Und der zieht euch mindestens die Ohren lang. Also spielt ihr nun mit mir oder verschwindet ihr endlich? Wer nicht spielt, muss hungern!“
„Wir spielen“, entschied Nessy grimmig. Jetzt hatte sie Blut geleckt. „Einen kleinen Spinner wie dich stecken wir doch locker in die Tasche!“
„Angeberin! Wie heißt du?“
„Nessy. Warum willst du das wissen?“
„Schlömi wird deinen Namen in den Grabstein eingravieren lassen wollen.“
„Hahaha. Und wie heißt du, du Wicht?“
„Ich bin der Grüne Gnom, der im Kühlschrank haust und schmaust!“
„Kuschelhasig“, befand Charly. „Geht's noch länger?“
„Ihr könnt mich Eberhard nennen.“
„Auch nicht viel besser...“
„Also? Wollt ihr jetzt mit dem Spiel anfangen? Wenn nein, dann vergesst den Pudding und haut gefälligst ab. Wenn doch, und ihr gewinnt, dann könnt ihr den Schmaus mitnehmen. Aber falls ich gewinne, sorge ich mit 482 Dezibel dafür, dass ihr eures Lebens nicht mehr froh werdet.“
„Ist gut“, stimmte Charly zu. „Stell uns schon deine beknackte Frage!“
„Also hört, Kinder: Fünf Kobolde, sieben Munke, zwei stinkende Orks und vierzehn Einaugenoger ziehen zusammen in einen blutigen Krieg gegen dreiundzwanzig haarlose Goblins, einen schläfrigen Halbelf, drei Schimmelwölfe sowie einen halben Halbling. Ein Siebtel der Oger, einer der Orks und zwei von den Goblins wechseln die Seiten als sie bemerken, dass sich vier ungewaschene Gnome mit dem hinterlistigen Halbelfen gegen den zufällig zwischen die Fronten geratenen Zyklopen verbünden. Während der brutalen Schlacht sterben die Hälfte der Halblinge, alle Munke bis auf einen und noch dazu der Goblin Nummer neunzehn. Ein zwölfköpfiges Heer von aasfressenden Sumpftrollen eilt herbei und tötet versehentlich einen Zauberer, der eigentlich gar nichts mit der Sache zu tun hatte. Daher sieht sich dessen Schwester, eine Fee namens Bertha, genötigt, sich mit einem der Schimmelwölfe auf einen gemeinsamen Hinterhalt gegen die Einaugenoger zu verständigen, in dem jedoch schließlich ein Kobold verendet. Zwischendurch fällt eine weitere Hälfte der Halblinge einem Dreiviertelriesen zum Opfer, der sich eigentlich mit dem Schwager des Halbelfen sowie zwei Ogern hier verabredet hat.“
„Das war's?“, wollte Charly wissen. Und jetzt?“
„Jetzt sagt mir: Wieviele Munke kehrten aus dem Krieg zurück?“
„Was ist den das für eine Schrottgeschichte?“, ätzte Nessy.
„Wäre ich gegen das ganze Gesindel in den Krieg gezogen, wären sie alle draufgegangen. Erst recht die verfluchten Munke“, behauptete der Taure ungerührt.
„Bist du aber nicht“, erwiderte Eberhard, der grüne Gnom, der im Kühlschrank haust und schmaust. „Und jetzt antwortet gefälligst. Wenn die Antwort falsch ist, werde ich kreischen.“
„Keine Ahnung“, maulte Charly. „Bin beim siebten Oger ungefähr eingeschlafen.“
„Und ich war in Mathe nie so besonders“, musste auch Kobanessa zugeben.
„In deiner blöden Geschichte kommen keine Tauren drin vor. Also muss ich passen. Ben?“
„Einer“, behauptete Ben.
„Häh?“, machte Nessy ungläubig.
„Na, ein Munk kam durch. Eberhard hat doch gesagt, dass alle Munke bis auf einen starben. Und der kam daher logischerweise aus dem Krieg zurück.“
„Wow“, sagte Charly beeindruckt. „Wie kannst du dir denn sowas merken?“
„Naja, ich hab eine kleine Schwester. Die erzählt mir dauernd so langatmige Geschichten, wenn auch nicht ganz so blutig. Und wehe, ich vergesse mal was, dann ist sie mächtig beleidigt.“
„Cool!“, meinte Charly.
„Und richtig“, bestätigte Eberhard und klatschte in die grünen Hände. „Viel Spaß mit dem Pudding!“
Das
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