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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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aber dein Magenknurren hätte fast einen Krieg ausgelöst.“
    „Dachte schon, die Grummelgoblins fallen über uns her“, behauptete der fröhlich plantschende Kalmar.
    „Was kann denn ich dafür?“, maulte Charly und brachte sich wieder in eine aufrechte Position. „Wenn man hungrig zu Bett geht, knurrt halt der Magen. Kann man nix machen!“
    „Hungrig zu Bett?“, echote Ben erstaunt. „Bei fünf Butterbroten und drei Schüsseln Eintopf?“
    „Es kommt ja nicht nur auf die Quantität des Essens an, sondern auch auf die Qualität.“
    „Auf so was achtest du?“, wollte der Taure wissen. „Ich dachte du bist eine gedankenlose Fressmaschine!“
    „Na, schönen Dank, du Aushilfshirsch. Wie soll man denn von Eintopf satt werden, wenn die Fleischeinlage fehlt, Leute?“
    „Hättest du halt die Fischsuppe probieren sollen“, meinte der Kalmar.
    „Bin doch kein Fischotter!“
    „Also ich hatte Fleisch im Eintopf“, erinnerte sich Rippenbiest. „Schlömi ist zwar ein alter Stinkstiefel, aber von Eintöpfen kennt er was.“
    „Und da behauptest du, ich wäre eine gedankenlose Fressmaschine? Hast du etwa nicht gehört, dass der verblödete Bratkoch Katzenfleisch in die Suppe gepackt hat?“
    „Ja, und? Wen stört's?“
    „Banause!“
    „Hättest halt beim Mittagessen mehr Schokoladenpudding in dich reinschaufeln sollen. Der war nämlich auch nicht schlecht. Und Katze war bestimmt nicht drin.“
    Dieser Hinweis brachte Charly ins Grübeln. Seine Müdigkeit war inzwischen längst verflogen. Und erneut knurrte sein Magen mitleiderregend.
    „Gute Idee, mein gehörnter Genosse. Von dem Pudding könnt ich tatsächlich noch einen Nachschlag vertragen. Ich denke, ich hol mir noch was.“
    „Jetzt?“, wollte Ben wissen.
    „Natürlich jetzt. Immerhin hab ich jetzt Hunger. Und einschlafen kann ich nun eh nicht mehr. Also – wer kommt mit, Jungs?“
    „Lasst mich da raus“, antwortete der lila Festlandkalmar. „Pudding kann ich nicht leiden.“ Sagte es und tauchte einmal mehr ab.
    „Und was ist mit euch?“, hakte der dicke Erdling nach.
    „Schlömi wird uns vierteilen“, gab Ben zu bedenken.
    „Der muss uns erst mal erwischen! Hab gehört, der Stümper schläft wie ein Stein und träumt davon, seine Frühstücksgäste zu massakrieren. Den weckt ein Kanonenschlag nicht auf.“
    „Behauptet wer?“
    „Hab ich gestern gehört, als ich den verfluchten Backofen im Küchenzelt gewienert hab. Da war der fette Pauli vom Zoll zu Besuch“, wusste Charly zu berichten. „Ist ein guter Kumpel vom Schlömi und schaut ab und zu mal im Lager vorbei. Frag mich, wie einer mit so einem Mistkerl wie dem Koch überhaupt befreundet sein kann. Aber egal. Während ich also mit dem Kopf im Ofen stecke, hör ich, wie Schlömi von seinem allabendlichen Tiefschlaf und seinen süßen Träumen schwärmt, in denen er uns Hüterkandidaten nacheinander die Schädel einschlägt. Kuschelhasig, was?“
    „Worauf warten wir dann noch?“, frohlockte der Taure. „Auf ins Küchenzelt und Pudding tanken!“
    Nun war auch Ben überzeugt. „Also gut, ich bin dabei. Ein Tellerchen Pudding geht immer.“
    Charly war schon auf halbem Weg hinaus ins Lager, als Ben ihn gerade noch an der Schulter zu fassen kriegte und festhielt.
    „Willst du etwa in Unterhosen durch die Gegend rennen, Kumpel?“
    „Verdammt“, maulte der Angesprochene und zog sich rasch etwas an.
    Ben zog indes seine neue Taschenlampe unter der Pritsche hervor und marschierte, quasi als Vorhut der Truppe, durch die Zeltluke hinaus in die laue Nacht.
     
    Drei Schatten schlichen durch das Zeltlager und näherten sich – jede Deckung ausnutzend – dem Gemeinschaftszelt in der Mitte des Hügels. Doch schnell war alle Heimlichtuerei vorbei, als sich ein weiterer, etwas kleinerer Schatten hinzugesellte.
    „Bist du das, Otto?“, flüsterte Ben und schaltete widerwillig seine Lampe ein.
    „Hab ich acht Beine? Bin ich lila? Kann ich mit Forellen sprechen?“, maulte der Schatten deutlich lauter.
    Vor ihnen, im Lichtschein, stand ein zierliches Mädchen in Jeans, Totenkopfshirt und Baseballkappe.
    „Nessy?“, fragte Ben überflüssigerweise.
    „Nein, natürlich nicht. Ich bin Schlömis Großmutter, du Hirni!“
    „Verdammt, was machst du hier?“
    „Das gleiche könnte ich euch auch fragen. Aber wenn ihr es genau wissen wollt: Ich war auf dem Weg zu euch und wollte in eurem Zelt um Asyl bitten. In der Mädchenunterkunft ist es einfach nicht auszuhalten. Die bescheuerte

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