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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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hineinarbeiten. Aber der Aufwand lohnt sich.“ Er legte die Steine zurück auf den Schreibtisch und schüttelte im selben Augenblick den kahlen Kopf. „Aber was bin ich nur für ein Gastgeber? Ganz bestimmt hast du Hunger und Durst, junger Freund und bist im Moment an ganz anderen Dingen als an Bergbau interessiert.“.
    Ben musste zugeben, da war etwas Wahres dran. „Etwas Wasser wäre wirklich toll, bitte“, sagte er und richtete sich auf seinem Krankenlager auf.
    „Wasser ist gut“, erwiderte Meister Athrawon und erschien bald darauf mit einer großen Flasche schwarzen Inhalts lächelnd zurück in Bens Blickfeld. „Cola ist besser. Für gewöhnlich bin ich ja kein großer Freund dieser Zuckerbomben, doch in deinem speziellen Fall mache ich gerne eine Ausnahme. Diese Mischung aus Koffein und Zucker müsste dich schleunigst wieder auf die Beine bringen. Außerdem schmeckt das Zeug verboten gut, wie ich leider gestehen muss. Aber verrate bloß niemandem, dass ich das gesagt habe, mein junger Freund.“
    „Meister Athrawon“, begann der Angesprochene und rieb sich mühsam den Schlaf aus den Augen. „Wo genau bin ich eigentlich, und was ist überhaupt mit mir passiert?“
    „Beruhige dich, Junge. Du wurdest von einer Giftschlange gebissen. Das Gegengift deines Mitbewohners Otto hat dir jedoch das Leben gerettet. Du hast in der Folge zwei Tage durchgeschlafen und bist nun in meinem Zelt und hoffentlich auch wieder wohlauf. Doch keine Eile ist vonnöten, denn heute ist Samstag und daher unterrichtsfrei. Den Rest erzähle ich dir gleich, Ben. Nun trink erst mal einen Schluck. Und wenn du es schaffst, dann iss bitte auch noch ein leckeres Stück Marzipan. Das ist meine Leibspeise. Mein Arzt hat es mir zwar verboten, aber das göttliche Naschwerk weckt zur Not auch Tote auf.“
    Widerspruchslos nahm Ben den formlosen Klumpen Marzipan und die große Colaflasche entgegen. Und Meister Athrawon sollte Recht behalten. Ben trank die halbe Flasche in einem Zug leer und stopfte sich die nach Mandeln duftende süße Masse in den Mund, bis es nicht mehr ging. Schließlich rülpste er laut und fühlte sich wie neugeboren.
    „Ich weiß nicht inwieweit deine Erinnerungen reichen“, erklärte Meister Athrawon. „Du bist, wie gesagt, im Unterricht ziemlich übel von einer Giftschlange gebissen worden und kannst dich bei Otto bedanken, dessen Tinte ein Gegengift zu dem Schlangensekret enthält. Aber frage mich bitte nicht, wie genau ich an die Tinte gelangt bin. Das soll dir besser der Kalmar selbst beizeiten erzählen.“ Bei diesen Worten schien der alte Mann ein wenig verlegen zu lächeln. „Auf jeden Fall scheint meine Behandlung mit Ottos unfreiwilliger Spende ja wohl Früchte getragen zu haben, wenn ich dich so ansehe. Ich hoffe es geht dir in der Tat auch so gut, wie du ausschaust, Ben.“
    „Ein bisschen zittrig vielleicht noch, aber ansonsten bin ich in Ordnung“, antwortete der Junge und rang sich zu einem Grinsen durch. Doch schließlich fiel ihm wieder die Begebenheit mit der Schlange von Herrn Schlemil ein. Zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Sein Grinsen erlosch.
    „Dann muss ich mich wohl erst einmal bei Euch für die Heilung bedanken, Meister. Doch ich verstehe da etwas nicht: Dieses Nathai-Vieh hat mich gebissen. Aber Herr Schlemil hatte doch gesagt, die Weibchen seien ungefährlich. Nur die Blauen würden beißen. Und in diesem Fall wäre ich jetzt ganz sicher mausetot.“
    „Eine blaue Nathai war es wohl auch“, bestätigte der Meister. „Und beinahe hättest du tatsächlich dein Leben verloren. Denn irgendein Spaßvogel hatte die Schlange von Herrn Schlemil rot angemalt.“
    „Ein Spaßvogel?“; brauste Ben auf und schwang die Beine aus dem Bett. „Für mich war das absolut kein Spaß. Ich kann mich nicht erinnern, jemals im Leben solche Schmerzen verspürt zu haben.“
    „Ich muss dich wohl um Verzeihung bitten, Ben. Meine Wortwahl war ein wenig unbedacht. Spaßvogel trifft es tatsächlich leider absolut nicht. Doch die einzig mögliche Alternative, die mir in den Sinn kommt, will mir wahrlich erst recht nicht gefallen.“
    „Was meint Ihr damit, Meister?“ Ben war verstört und in gewissem Maße verwirrt. Offensichtlich war er wohl doch noch nicht richtig wach.
    „Nun, eigentlich wollte ich dich noch nicht mit meinen Überlegungen belasten, doch Unangenehmes sollte man schließlich nicht auf die lange Bank schieben. Jemand hat - so meine vorläufige Vermutung - die Nathai heimlich

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