Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
auf uns verlassen. Garantiert!“, versprach Ben. „Wen dürfen wir mitnehmen?“
Die Reisewilligen stellten sich nacheinander vor:
Es gab da ein Zebra-Geschwisterpaar: Kleopatra sowie ihr Bruder Hans. Sie boten sich den Auserwählten, von Rippenbiest (war ihnen zu schwer) einmal abgesehen, als Reittiere an. Sie hatten vor, bei den Kasathen ein Fuhrunternehmen zu eröffnen und reich zu werden.
Ferner ein etwa drei Meter hoher flugunfähiger Vogel mit drei Köpfen. Er, beziehungsweise sie hießen Giacomo. Er, beziehungsweise sie hatten einen Vetter, der in der Kasathenstadt an den Wettkämpfen teilnehmen würde. Giacomo wollten ihn anfeuern.
Auch eine der dinosaurierähnlichen, dicken Eidechsen wollte gerne mitkommen. Aus keinem bestimmten Grund. Es war ihr hier einfach zu langweilig geworden. Ein bisschen Stadtleben wäre da durchaus mal recht interessant.
Und schließlich mochte sich ihnen auch noch ein Schwein anschließen. Ein aufrecht gehendes Schwein in einer grünen Latzhose. Es wollte in der Stadt gern eine Metzgerei eröffnen, denn es hatte etwas ganz Besonderes zu bieten: Sein eigenes Fleisch. Schmidt, so lautete sein Name, konnte die leckersten Stücke Fleisch aus sich herausschneiden – Schnitzel, Koteletts, Rippchen, was auch immer – ohne dabei Schmerzen zu verspüren. Alles, was er aus sich herausschnitt (sich sozusagen aus den Rippen schnitt), wuchs in Windeseile wieder nach. Keine Verletzung, nicht einmal eine Narbe blieb zurück. Ein ganz besonderes Schwein, dieser Schmidt.
Die kleine Reisegesellschaft stellte sich untereinander vor, und man beschloss, gemeinsam zu den Kasathen zu gehen. Die Zeit des Abschieds von der Oase, wo sie sich alle kennengelernt hatten, war gekommen. Ben sprach noch einmal mit der Nilkuh.
„Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Du hast uns zu denken gegeben, und ich glaube, nein, ich weiß, du hast Recht. Wir werden uns bessern. Auch meine eigene Welt, die Erde, könnte ein paar deiner Ratschläge vertragen. Ich werde sehen, was ich tun kann, sollte ich je zurückkehren. Und danke, dass du deine Freunde mit uns ziehen lässt. Aber möchtest du dich nicht auch uns anschließen? Wir würden uns sehr freuen. Wirklich!“
„Nett, dass ihr mich alte Kuh mitschleppen wollt. Aber ich bin einfach zu alt und hänge an meiner Oase. Also bleib ich hier. Mag sowieso keine Städte. Aber noch ein Tipp, bevor ihr aufbrecht: Erzählt niemanden, dass ihr Menschen seid. Vor allem den Kasathen nicht! Denn sie sind ein gemeines, gewaltliebendes Volk. Aber sie fürchten eines: Die Menschen. Denn die sind in ihren Augen die gewalttätigsten Wesen der ganzen Welt. Und diese Konkurrenz mögen die Kasathen nicht. Würden euch nicht hineinlassen. So hat bislang noch nie ein Mensch die Stadt der Kasathen betreten. Und wenn es einer auch nur versucht, muss er sterben. Also verstellt euch und lügt, dass sich die Balken biegen, wie man so schön sagt. Und jetzt geht schon los! Vielleicht sehen wir uns wieder. Irgendwann und irgendwo. Tät mich freuen!“
„Danke für deinen Rat. Wir werden ihn beherzigen. Nur noch eine Frage, bevor wir weiterziehen. Wie heißt du eigentlich?“
„Nenn mich einfach Blaue.“
Der kleine Trupp verließ schließlich die Blaue und ihre Oase. Nessy (wenn auch unter leichtem Protest) und Lisa hatten das Angebot der drei Zebraschwestern angenommen und benutzten sie als Reittiere. Dazu packten sie einen guten Teil ihres Hab und Guts auf die kräftigen Rücken der freundlichen Zebras: Wasser, Nahrung, das Zelt und so was alles. Eigentlich hätte Schmidt auf einem dieser Tier reiten sollen, aber der traute sich nicht so recht. Er benutzte viel lieber den breiten Rücken der Riesenechse, um darauf zu sitzen und vorwärts zu kommen, schließlich konnte er von da aus nicht so schnell hinunterfallen. Das hätte ja blaue Flecke geben können. Und wer hätte schon sein Fleisch essen mögen, wenn überall blaue Flecke drauf waren? Das wäre ganz eindeutig gegen die Schmidtsche Schweineehre gegangen. Der Riesenvogel mit dem dunkelgrauen Gefieder brauchte dagegen kein Reittier. Bei einem Wettrennen würde er die Zebras nämlich weit hinter sich lassen. Also trabte er neben den anderen her. Besser gesagt, Sie trabten, denn Giacomo hatte ja drei Köpfe. Und jeder von ihnen wies einen eigenen Charakter auf: Der linke war zwar in etwa genauso streitsüchtig wie sein rechter Kollege, aber dummerweise waren sie halt immer verschiedener Meinung. Der mittlere Giacomo
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