Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
verriegelt. Ben und Charly waren eingesperrt und von ihren Freunden getrennt worden.
Das Zebra und der Taure machten sich auf der Stelle an die Arbeit und versuchten mit Huftritten und Schwüngen mit der Streitaxt die schwere Holztür zu zerschmettern. Im gleichen Moment wussten Charly und Ben, wen sie vor sich hatten. Es waren Kasathen, mit schweren Keulen bewaffnet und mit brennenden Fackeln in den groben Händen. Alle besaßen sie nachtschwarzes Fell. Keiner von ihnen hatte vor, den Dreien irgendeine wie auch immer geartete Auskunft zu geben. Sie wollten nichts anderes als die Menschen töten und machten sich gar nicht erst die Mühe, einen Grund für ihr Vorhaben zu nennen. Es war – soweit die Menschen es im Dämmerlicht erkennen konnten - etwa eine Handvoll von den haarigen Kerlen zugegen. Sie griffen an, die mächtigen Keulen über ihren flachen Schädeln schwingend. Diesmal benutzte Ben seine Waffe ohne lange nachzudenken. Er schoss die Pistole auch in dieser Nacht wieder leer. Neben ihm ließ auch Charly sich nicht lumpen und eröffnete nahezu zeitgleich das Feuer. Damit hatten die Kasathen wohl nicht gerechnet. Nie zuvor hatte jemand von ihnen etwas von Schusswaffen gehört. Und diese üblen Gestalten da würden auch niemals mehr etwas hören. Alle fünf waren in Sekundenschnelle mausetot. Ben und sein Freund hatten sie erschossen und damit ihr eigenes Leben retten können. Nicht, dass sie ihre Gegner gerne getötet hätten, aber es hatte wohl so sein müssen. Stille herrschte in dem alten Fachwerkhaus. Und langsam aber sicher begannen Ben, aber auch sein Freund Charly, Waffen aller Art zu verabscheuen. Diese finsteren Gedanken wurden unterbrochen, als die Hufe des Zebras und die Axt des Tauren es endlich geschafft hatten, die massive Haustür zu zertrümmern. Die Menschen drehten sich zu ihren Freunden um.
„Vielen Dank für euren Mut. Die Drecksarbeit ist schon erledigt“, sagte Ben mit Schweiß auf der Stirn. „Aber wir sind weiß Gott nicht stolz darauf!“
Er blickte noch einmal auf das Blutbad auf dem Boden des schäbigen Hauses zurück. Besser gesagt, er hatte es vor, denn alles war plötzlich verschwunden, alles bis auf die brennenden Fackeln, die auf der Erde liegen geblieben waren. Die Kasathen, die sie eben noch erschossen gewähnt hatten, waren weg. Nirgendwo war auch nur ein einziger Tropfen Blut zu sehen. Nichts.
„Schon wieder das Werk des Bösen!“, brach es aus Lisa heraus, die sich zwischen Kleopatra und Rippenbiest hindurch den Weg ins Innere des Hauses gebahnt hatte. „Aichet hat uns schon wieder etwas vorgetäuscht. Beinahe wäre es eine tödliche Täuschung geworden!“
„Lasst uns hier verschwinden!“, schlug Ben vor, und die kleine Gruppe ging wieder zurück in die Gasse, in der sie den verdammten schlechten Ratgeber gesehen hatten. Doch auch der war weg. Die kleine Gruppe suchte sich schließlich eine leer stehende alte Scheune am Ende der Seitenstraße, ging hinein und verriegelte die altersschwache Tür so gut es eben ging. Bald schliefen die meisten erschöpft ein. Nur die Auserwählten waren noch länger wach. Sie aßen eine Kleinigkeit und sprachen über das heute Erlebte sowie über die Pläne für den nächsten langen Tag.
„In Zukunft müssen wir noch vorsichtiger sein und dürfen Aichet nicht unterschätzen!“, mahnte Ben. „Heute hatten wir noch die besseren Karten, denn bisher hat scheinbar weder Aichet, noch eine seiner Marionetten Schusswaffen gekannt. So haben wir sie überrumpeln können. Aber jetzt ist das Böse gewarnt. Die nächste Falle, die er uns sicher im Laufe unserer Reise stellen wird, könnte noch weit schlimmer werden, fürchte ich. Aichet wird sich auf unsere Möglichkeiten einstellen und reagieren. Er wird noch gefährlicher werden!“
„Verdammt!“, fluchte der Taure und schlug mit der gewaltigen Faust auf den Boden, so dass der Staub aufgewirbelt wurde. „Man müsste rechtzeitig erkennen können, welche Kreatur von Aichet geschickt wurde und welche nicht. Aber er scheint ein undurchschaubarer Meister der schwarzen Magie zu sein.“
„Ich glaube, da ist was dran, Rippe“, stimmte Ben schließlich zu. „Wir sollten demnächst doppelt vorsichtig sein, wenn uns noch einmal wer begegnet, der uns nicht geheuer erscheint! Falls es noch ein Demnächst gibt. Wenn ich an den Wettkampf morgen denke, wird mir ganz schön mulmig, Freunde!“
„Lasst uns jetzt schlafen“, riet Nessy. Vielleicht fällt uns Morgen ja noch was ein, wie du
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