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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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irgendwo in einem Schützengraben in Russland liegen. Begraben vom Staub der Zeit. Ich war auf jeden Fall mit dem letzten Krankentransport bis nach Hause gekommen, bevor viele meiner Mitstreiter sterben mussten oder in grausige Gefangenschaft gerieten. Ich aber hab mich erstaunlich schnell erholt. Zu schnell! Kaum war ich wieder auf den Beinen, sollte ich wieder bei diesem Irrsinn mitmischen. Dieses mal auf der anderen Seite des schönen Europas. Im Westen wurde es nämlich langsam genauso eng wie im Osten. Aber die Geschichte dürfte dir ja aus der Schule bekannt sein. Auf jeden Fall hab ich mir damals am Abend, bevor ich wieder das kleine Rädchen im braunen Getriebe spielen sollte, geschworen, keine Sekunde mehr an diesem Wahnsinnsspiel teilzunehmen. Da  ich  meine  Eltern, bei  denen  ich damals  noch lebte, nicht in Gefahr bringen wollte, bin ich von zu Hause abgehauen. Ein Feigling also! Aber wohin? Ich habe die Nacht in einer Scheune verbracht, ein paar Dörfer weiter, wo niemand mich kannte. Und in dieser Nacht veränderte sich mein Leben. Ich hatte einen Traum. In diesem sah ich den Durchgang zum Paradies, wie ich damals dachte. Ein Land ohne Krieg, Hass und Wahnsinn. Dass das nicht die ganze Wahrheit ist, habe ich erst später gemerkt, als ich dort war. Aber immerhin, ich war raus aus der Gefahrenzone. Denn genau da, wo ich ihn im Traum sah, fand ich früh am nächsten Morgen den Durchgang in diese Zwischendimension. Ob es ihn heute noch gibt, weiß ich nicht. Denn dummerweise gab es keinen Weg zurück; eine Einbahnstraße quasi. Wie auch immer, in meinem Fall handelte es sich um – glaub es mir, oder lass es bleiben – einen längst ausrangierten Kleiderschrank! Ich verließ also damals die Scheune, in der ich die Nacht verbracht hatte und steuerte eine Müllhalde am Rande des Dorfes an. Und tatsächlich, dort war er. Ein alter, schäbiger Kleiderschrank, den man dort entsorgt - damals hieß das noch  ’weggeschmissen’ - und vergessen hatte. Wie schon im Traum, der mir auch den Weg zur Halde gezeigt hatte, öffnete ich vorsichtig eine der alten Türen. Ich sah jedoch nicht die hintere Schrankwand, ich sah ein Licht. Ein wundervolles Leuchten. Es war das Licht der Zwischendimension. Ich ging in das Licht hinein und war hier. Es gefiel mir auf Anhieb, und so vermisste ich die Möglichkeit zur Rückkehr überhaupt nicht. Nach mir fanden noch ein paar andere diesen oder eine ähnlichen Durchgang. Auch sie hatten zuvor von ihm geträumt. Eine solche oder ähnliche Geschichte hat jeder von uns hier erlebt. Bis auf diejenigen, die hier geboren wurden. Warum ausgerechnet wir dazu berufen waren? Ich weiß es nicht. Ich glaube jedoch, dass wir für eine Aufgabe vorgesehen sind. So wie ihr, wie ich vermute. Vielleicht besteht unsere Aufgabe auch nur darin, euch in der eurigen zu unterstützen. Wer kann das wissen?“
    Ben war beeindruckt. Er würde seinerseits dem alten Mann seine ganze Geschichte erzählen; ohne Geheimnisse. Es konnte noch von Nutzen sein, Harry und seine Freunde in die Sache mit einzubeziehen. Aber erst einmal wollte er die Geschichte des Dorfvorstehers gerne zu Ende hören.
    „Und wie bist du, und ihr alle, genau hierher gekommen, zu den Tranjans? Gibt es vielleicht noch mehr Erdenmenschen in dieser Dimension, oder sind sie alle ausschließlich hier im Dorf versammelt?“
    „Ich werde dir gerne all deine Fragen beantworten. Aber unterbrich mich ruhig, wenn ich zu langweilig werde. Ich weiß, meine alte Stimme reizt Zuhörer zum Einschlafen.“ Doch das stimmte natürlich gar nicht. Der Alte lacht vergnügt. „Ich war der erste von denen, die hier leben, der die Grenze überschritt. Aber bei weitem nicht der erste Mensch überhaupt. Schon seit Hunderttausenden von Jahren kommen Menschen hier her. Und  nicht  nur  Menschen. Auch Tiere. Wenn man manchmal in einer Zeitung oder auf einem Anschlag am Baum in eurer Welt liest Katze entlaufen, dann ist es unter Umständen möglich, dass sie hier bei uns gelandet ist. Einige sogar hier im Dorf. Du wirst sie noch kennen lernen, mein Freund. Katzen kennen alle Wege. Und ich meine wirklich alle! Und es waren und sind nicht nur Katzen, die der Mensch so gerne als unnützes Viehzeug abtut. Huch, ich alter Trottel schweife schon wieder ab! Du wolltest doch was über Menschen hören, nicht über Tiere.“
    „Ist schon gut. Ich mag Tiere. Auch Katzen, obwohl ich bei mir zu Hause nicht viel mit ihnen am Hut hatte, wie ich zugeben muss!“
    „Das

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