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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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die Fünf durch den Nebel geschützt und oberhalb des Monstrums in der Luft kreisend Position bezogen. Bens Gruppe hielt ihre prall gefüllten Rucksäcke bereit. Hoffentlich hatten Bens Ahnungen ihn nicht getrogen. Aber jetzt gab es eh kein Zurück mehr.
    „Geh runter Malan, bis wir direkt über dem Ungeheuer sind. Und dann geht der Tanz los!“
    Malan, dem der Plan zu Beginn ganz und gar nicht geheuer gewesen war, der aber dann dennoch nach gutem Zureden eingewilligt hatte, tat, wie ihm geheißen. Durch den Nebel tauchten sie hinunter in Sichtweite des Stampfmonsters. Nur wenige Meter darüber schien der Roc in der Luft stehen zu bleiben. Aber in dieser Nacht lag nicht allein Nebel in der Luft. Etwas anderes war darin. Etwas, was nicht nur die Erdenmenschen von zu Hause kannten.
    „Na, wonach riecht das hier?“, wollte Nessy von ihren Begleitern wissen.
    „Nach Ärger?“, fragte Rippenbiest.
    „Quatsch mit Soße. Interessiert sich einer von euch für Autos?“, wollte Nessy wissen.
    „Ja klar“, antwortete Charly. „Hab schon mal eines gefahren, warst doch dabei.“
    „Eigentlich nicht“, ergänzte Ben wahrheitsgemäß.
    „Bin Radfahrer“, meinte der Kleine Mann nur.
    „Ihr seid doch Pfeifen!“, moserte Nessy, grinste aber. „Wenn ich früher mal im tiefsten Winter frühmorgens den Motor eines alten Dieselboliden zum Laufen überreden wollte, dann hat's ganz genau so gerochen.“
    Ben überlegte einen Moment lang, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    „Exakt! Genau das ist es! Es sieht aus wie Nebel, riecht aber wie ein Gruß von Rudolf Diesel. Mir schwant was. Geh bitte noch etwas tiefer, Malan.“
    „Ungern, aber wenn es denn sein muss“, brummte das Flugtier.
    Und endlich kamen die Menschen dem Ungeheuer so nahe, dass sie erkennen konnten, was ihnen und den Bataren so schreckliche Angst gemacht hatte. Der alte Batar, der am Morgen zuvor gestorben war, hatte Recht behalten: Es war aus Eisen. Denn das, was da im Wasser lag, war nichts anderes als ein alter Frachter, der durch den eigenen Nebel aus dem schwarzen Schlot – sprich den Dieselabgasen – den Eindruck eines Ungeheuers hervorrief. Und das Stampfen kam wahrscheinlich aus dem Bauch des Schiffes. Von einem alten, lauten Dieselmotor. Aber was sollte diese Schau? Welchem Zweck diente die unheimliche Fahrt des Kutters? Lautlos schwebte der Roc mit seinen Passagieren ziemlich genau über dem Schlot des Schiffes. Der beißende Qualm tat seinen Augen weh, aber er hielt tapfer durch.
    „Ich weiß, es ist sehr schwer für dich“, bat Ben, der husten musste. „Aber du musst noch tiefer runter. Ich will sehen, wer auf dem Schiff ist. Wenn es kein Geisterschiff ist, heißt das.“
    „Alles klar, Käpt'n. Das gibt aber eine Extraportion Kartoffeln, wenn wir heil hier raus kommen.“
    „Verlass dich drauf, mein Freund!“
    Der Roc segelte geräuschlos um den Schornstein des Frachters herum und in die Nähe des Decks. Bestenfalls drei Meter trennten ihn schließlich noch davon. Und endlich sah Ben, wer auf dem Schiff kreuchte und fleuchte. Und was dort gespielt wurde: Die Besatzung an Deck war bunt gewürfelt. Ein paar - im Dunkel der Nacht - grau erscheinende Monster, eine Handvoll kräftige Menschen und zwei oder drei Warzenschweine auf zwei Beinen. Eines mit Kapitänsmütze. Weitere Personen waren auf dem unbeleuchteten Schiffsdeck nicht auszumachen. Einige würden wohl noch im Motorenraum unter Deck sein. Aber die Burschen, die man sah, waren eifrig damit beschäftigt, rostige Metallfässer in den Fluss zu werfen. Entsorgen, wie man in der Menschenwelt so schön sagte. Und da war ganz bestimmt nichts Gutes drin in den alten Blechbehältern. Wenn das Greenpeace gewusst hätte. Aber eine Art Greenpeace war ja quasi schon unterwegs. Doch nicht mit dem Schlauchboot, sondern auf dem Rücken eines Rocs aus der Luft. Wieder einmal war es an Ben, sich etwas einfallen zu lassen. Und die Zeit drängte, denn man hatte sie bemerkt!
    „Verdammt!“, brüllte der Warzenschweinkapitän. „Was sind das denn für Chaoten da oben? Knallt das Rattenpack ab! Nicht, dass es Spione von den Blauköpfen sind!“
    Und in Windeseile zückten die Schiffsleute ihre Revolver und schossen in die Luft. Aber das war genauso witz- wie nutzlos, denn genauso schnell, wie der Roc erschienen war, verschwand er auch wieder  im  Schutz  des  Dieselnebels. Alle Schüsse trafen im wahrsten Sinne des Wortes das Nichts. Aber immer noch waren sie in Hörweite der

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