Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
haben.“
„Ihr wart im Sperrgebiet? Das ist doch tabu!“
„Jetzt nicht mehr.“
„Das ist gut. Vielleicht sollte man mit den Wesen dort einmal Kontakt aufnehmen. Eventuell verleihen sie ja solche Rocs wie euren Malan. Dann hätten wir den Flugmaschinen der Haarigen etwas entgegenzusetzen.“
„Ich glaube kaum, dass die Bataren, die dort leben, damit einverstanden wären.“
„Schade. Aber zurück zu dir, Ben. In der HuMP habe ich gelesen, du stammst aus einer anderen Dimension. Dann stimmt es ja doch, wovon gemunkelt wird – es gibt noch eine andere Welt außer der unseren. Und von der wissen wir schon wenig genug. Man sagt, die Autos, die es hier zu kaufen gibt, seien Überbleibsel einer anderen, womöglich eurer Dimension. Ebenso wie die Flugmaschinen.“
„Das stimmt unseres Wissens. Aber es scheint niemand so genau zu wissen, auf welchem Weg sie hierher gelangt sind. Wo bekommt ihr denn die Fahrzeuge her? Es fahren ja jede Menge davon hier herum Wie zum Beispiel Entonies Taxi.“
„Der Autohändler in unserer Straße bekommt sie offenbar von einem Mittelsmann, der mit einem großen Sattelschlepper voller Autos von der Hauptstraße aus hierherkommt. Fast jeden Mond ein- oder zweimal. Aber der verrät nicht, woher er sie hat. Sonst würden andere kommen und ihm die Preise kaputt machen, hat er einmal behauptet.“
Ben hatte beschlossen, dem gefiederten Arzt mit Vertrauen zu begegnen und ihm alles zu erzählen, was ihnen bislang unterwegs widerfahren war. Zeit genug schienen sie ja zu haben an diesem Morgen im Keller. Der Arzt und seine Haushälterin lauschten die ganze Zeit über gespannt der Geschichte von Ben und seinen Freunden. Hin und ließen sie zwischendurch schon einmal Rufe wie „Unglaublich!“ oder „Sagenhaft!“ verlauten. Wie schon so oft fesselte Ben seine Zuhörer mit der Erzählung über ihre Mission und das bisherige Abschneiden.
„Du kennst offensichtlich so viel mehr von unserer eigenen Dimension, als wir selbst, Ben“, meinte die Eule. „Ich glaube, ich sollte auch einmal eine solche Reise unternehmen. Und dann setze ich mich zur Ruhe und überlasse die Arbeit Jüngeren. Aber erst einmal sollten wir wieder hochgehen, nach dem Patienten schauen und frühstücken. Hoffentlich gab es in der Nacht nicht allzu viele Opfer, denn sonst gibt es für mich wieder alle Hände voll zu tun.“
„Aber erst werde ich deinen Anzug flicken!“, sagte die Gans. Dann gingen alle im Gänsemarsch zurück nach oben. Erst einmal zu Malan auf den Hof.
„Was?“, fragte der Roc verschlafen. „Ein Luftangriff? Ich hab gar nichts gehört. Ich muss wohl alles verschlafen haben.“
„Das ist gut möglich. Das sind die Auswirkungen der Narkose“, mutmaßte der Doktor und untersuchte den geschienten Flügel des größten Patienten, den er je hatte. „Es sieht gut aus, Malan. In ein paar Tagen bist du wieder auf den Beinen. Auf den Flügeln, meine ich natürlich.“
Malan ging vorsichtig und ein wenig benommen mit den anderen raus auf die Straße, um sich anzusehen, ob die Stadt schlimmen Schaden genommen hatte. In der Straße, in der Dr. Uhl wohnte, sah es nun gar nicht mehr gut aus. Überall waren Soldaten und Zivilisten zu sehen, die in den Trümmern von einem halben Dutzend zerbombter Häuser nach Toten und Verletzten suchten. Viele Fiederlinge saßen vor ihren zerstörten Träumen und weinten hemmungslos. Hatten Angehörige oder das Dach über dem Kopf verloren. Oder beides. Einige Verletzte waren schon geborgen worden. Ein paar Tote ebenfalls. Jede Hilfe wurde nun gebraucht. Schon winkte einer der Soldaten in grauer Uniform Dr. Uhl zu sich. Der holte sofort seine Arzttasche und rettete, wen zu retten er in der Lage war. Nessy, Ben, Rippenbiest, Charly und der Roc blieben vor dem Scheunentor zurück und glaubten kaum, was für schreckliche Bilder sie da sahen. Aus ihrer Lethargie wurden sie plötzlich durch das Hupen eines Autos gerissen. Als sie sich danach umdrehten, sahen sie wieder den gelben Buick. Das Taxi von Entony – Wagen Nr. 35, wie auf der Fahrertür zu lesen war. „Hallo, Leute! War ganz schön was los, heute Nacht, was?!“, rief er ihnen zu, nachdem er den Wagen abgestellt hatte und ausgestiegen war.
„Bei mir daheim ist alles gut gegangen. Wie sieht's bei euch aus?“
„Hallo, Entony!“, sagte Ben. „Dr. Uhls Hof ist verschont geblieben. Aber einige andere aus der Straße haben weniger Glück gehabt.“
„Ja. Verdammt, so ähnlich sieht es in der ganzen
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