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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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offenbar gestohlen und weiterverkauft. Und irgendwie musste Fellini daran gekommen sein. Immerhin fanden sich nun wieder die originalen Räder an dem Wagen. Scheinbar war der Räderdieb identisch mit demjenigen gewesen, der sich später auch den ganzen Rest des Autos geholt hatte. So ging's ja nicht, dachte sich Ben. Den Wagen wollte er sich wiederholen. Aber wie bloß? Die Truppen marschierten indes aufeinander zu. Hennedy und Fellini selbst hielten sich jedoch heraus. Beide hatten stattdessen ihre jeweiligen Generäle mit dem Angriff betraut. Wie bei den Menschen in Bens Dimension: Die Großen zettelten den Krieg an, die Kleinen mussten ihn ausbaden. Schließlich trafen sich beide Armeen in der Nähe der Grenzlinie, von der jede Seite behauptete, sie sei irgendwo anders: Die Fiederlinge beanspruchten ein Stück vom Haarlingland, die Haarlinge dagegen ein paar Handvoll Boden der Vögel. Aber das spielte jetzt eh keine Rolle mehr. Nun galt es bloß noch, so viele Feinde – ehemalige Nachbarn – wie möglich zu töten, ohne selbst erwischt zu werden. Die ersten Schüsse fielen, die ersten Handgemenge begannen. Schaulustige auf beiden Seiten jubelten jedes Mal, wenn sie einen der jeweiligen Gegner umfallen sahen. Das Ganze wogte hin und her. Keine Seite schien die Grenzschlacht für sich entscheiden zu können. Ben schaute nur äußerst ungern hin. Auch die anderen Auserwählten nicht. Das erkannte er in ihren besorgten Blicken. Er musste etwas unternehmen. Sonst würde er nie wieder mit sich ins Reine kommen. Er konnte die großen Kriege in seiner Heimat nicht beenden, hatte einmal einen Gedanken daran verschwendet in seinem bisherigen Leben. Was sollte er also hier ausrichten? Immerhin ging es hier vor Ort nicht um Millionen von Beteiligten, sondern um ein paar Hundert. Und außerdem wollte Ben ja auch unbedingt das Auto, möglichst unbeschädigt, wiederbekommen. Also musste er endlich handeln. Kurz entschlossen bat er Nessy um Unterstützung.
    „Meinst du, du kannst auch ein altes amerikanisches Taxi fahren?“
    „Was?“, fragte das Mädchen irgendwie verständnislos, da sie ihren Blick in diesem Moment kaum von diesem Albtraum abwenden konnte.
    „Das Taxi. Kannst du es fahren?“
    „Ja, klar. Aber wozu und wohin?“
    „Lass das mal meine Sorge sein. Ich gebe dir den Kurs vor.“
    Nessy fragte nicht weiter, sondern schwang sich auf den Fahrersitz von Entonies Taxi und ließ den Motor an.   Ben setzte sich neben das Mädchen auf den Beifahrerplatz.
    „Hey, spinnt ihr, ihr Federlosen?“ schrie die Taxi-Ente.
    Aber das scherte Ben und seine Fahrerin nicht. Nessy gab Gas und brauste davon. In Richtung Grenze. Die Soldaten an der Absperrung sprangen rechtzeitig zur Seite, bevor Ben und Nessy die Holzbalken und den Stacheldraht mit ihrem Wagen in Stücke fuhren. Nur die Stoßstange hatte dabei dummerweise dran glauben müssen. Die war irgendwo im Straßengraben gelandet. Aber das würde Ben Entony irgendwie beibringen können. Für eine Handvoll Gold. Das hieß, wenn er aus dieser irrwitzigen Sache lebend herauskommen sollte. Er ließ Nessy Vollgas geben. In wenigen Minuten hatten sie das Schlachtfeld erreicht. Er drückte pausenlos auf die Hupe und versuchte, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das erreichte er schließlich auch. Die Haarlinge vermuteten eine Finte der Fiederlinge hinter der Aktion und eröffneten sogleich das Feuer. Nessy und Ben duckten sich, so gut es ging, hinter dem Armaturenbrett. Jetzt war auch noch die Windschutzscheibe dahin. Aber den Insassen war zum Glück nichts weiter passiert. Und Nessies Fahrweise mischte die Kämpfenden ganz schön auf. Reihenweise sprangen Kämpfer auf beiden Seiten auseinander, um nicht überfahren zu werden. Bald war das Kampfgeschehen völlig unterbunden worden. Die Haarlinge hatten ihre Munition verschossen und konnten nun ihrerseits nur noch hoffen, nicht unter den Rädern des Höllentaxis zermalmt zu werden. Zum Glück arbeiteten die Armeen nicht mit Panzern, dachte sich Ben. Und hoffentlich ließen die Haarlinge ihre Flugzeuge aus dem Spiel. Aber längst hatte der Anführer Fellini einen Boten losgeschickt, die Piloten anzufordern. Ben bat Nessy, den Wagen zu stoppen, ohne dabei jedoch den Motor abzustellen. Dann wartete er einen Moment ab, ob auch wirklich keiner mehr auf sie schoss. Schließlich öffnete er vorsichtig seine Autotür und spähte ins Freie. Mühsam rappelten sich die ersten auf und starrten ungläubig auf das auffällig gelbe Auto.

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