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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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vierzig Sommer alt.“
    Die Vögel, die Menschen und der Taure hatten sich in einer Ecke des alten Kellergewölbes auf Matratzen und ausgedienten Kissen niedergelassen. Der Keller schien älteren Datums zu sein als der Bauernhof, der darüber erbaut war. Im spärlichen Licht einer einzigen alten Funzel an der Wand war viel mehr an Details nicht zu erkennen. Von draußen drang der Lärm der Motoren und das Sirenengeheul nur noch deutlich gedämpft an die Ohren der Bewohner. Dennoch war es immer noch schaurig, dies alles zu hören. Jetzt musste Ben wieder an die beiden Katzen denken. Er vermisste sie sehr. Seit dem Absturz des Rocs draußen vor der Stadt waren sie verschwunden. Durch den Trubel, der folgte - die lebensgefährliche Verletzung   Malans, die halsbrecherische Taxifahrt nach dem langen Fußmarsch und schließlich wegen des feindlichen Angriffs – hatten die Auserwählten bislang noch keine Gelegenheit gefunden, nach ihren treuen kleinen Schatten zu suchen. Alle Fünf, die Auserwählten und Malan, waren nach dem Absturz eine gewisse Zeit ohnmächtig gewesen. Was mochte in dieser Zeit geschehen sein? Sicher waren die Katzen aufgrund ihres geringeren Körpergewichtes weiter weggeschleudert worden als ihre menschlichen Begleiter. Sie hatten die Tiere danach nicht mehr gesehen. Ob diese womöglich gedacht hatten, die Ohnmächtigen seien tot und waren dann alleine weitergezogen? Oder waren die Katzen schlimmstenfalls selbst bei der missglückten Notlandung ums Leben gekommen? An irgendwelchen Steinen oder Felsen zerschellt und im dichten Heu verborgen geblieben? Aber im Augenblick konnte niemand etwas tun, denn draußen hatten die sogenannten Haarlinge begonnen, von der Luft aus die Stadt der Fiederlinge zu bombardieren. Mehrmals hörten die Leute im Keller, wie Granaten und Bomben in der Nähe einschlugen. Doch zum Glück schien Dr. Uhls Hof verschont zu bleiben. Schließlich war nach ein paar Stunden wieder Ruhe eingekehrt. Bald schien vorsichtig die Morgensonne mit ihren ersten, warmen Strahlen durch die schmalen, vergitterten Kellerfenster. Doch waren sich die Hausbewohner noch nicht schlüssig, ob das nur die Ruhe vor einem weiteren Ansturm der Haarlinge war. Dr. Uhl meinte, es sei sicherer, noch für einige Zeit im Keller zu verharren.
    „Wir wurden heute Nacht unterbrochen, als ich dir vom Krieg zwischen uns und den Haarlinge erzählen wollte. Wenn es dich interessiert, werde ich nun fortfahren, um uns die Zeit ein wenig zu vertreiben.“
    Die Kellergäste waren gerade jetzt, nachdem sie sozusagen selbst Teil des Kriegsgeschehens geworden waren, daran interessiert, worum es dabei überhaupt ging.
    „Bitte erzähle uns davon, Doktor.“
    „Wie gesagt, der Krieg begann vor fast einhundert Sommern. Damals herrschte, wie mein Großvater mir erzählt hat, bei dem befreundeten Volk der Haarlinge in Fellhausen König Haaribal III. Unser König hieß Ganther II. Die beiden sind stets gut miteinander ausgekommen. Bis sich eines Tages einer unserer Leute bei Ganther beschwerte, so ein Haarling habe ihm einen Maiskolben von seinem Feld geklaut. Doch dieser haarige Kerl hat behauptet, der Maiskolben sei schon zuvor abgebrochen gewesen, und er habe ihn nur aufgehoben, um sich abends mit seiner Familie ein wenig Popcorn zu machen. Wenn er es nicht getan hätte, wäre der Mais ohnehin verfault am Feldrand. Also sei er auch kein Dieb. Das hat er seinem König Haaribal erzählt, der ihn deswegen zu Rede stellte. Schließlich haben sich die beiden Könige zusammengesetzt, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Aber aus irgendeinem Grund haben sie keinen gemeinsamen Nenner gefunden. Das Gespräch der Monarchen endete damit, dass unserer dem anderen an den Kopf geworfen hat, alle Haarlinge seien Diebesgesindel. Haaribal beschimpfte daraufhin alle Fiederlinge als elende Lügner. Dann haben beide sich gegenseitig den Krieg erklärt, bei dem sich schon zeigen würde, wer Recht behielte und wer nicht. Die zwei haben sich nie wieder zusammengesetzt. Dann ging es los. Die von drüben haben uns mit Steinen über  die Grenzlinie hinweg beworfen. Im Gegenzug haben wir nachts ein paar von ihnen gefangen und übel verdroschen. Aber die schienen nicht genug zu haben. Einige Tage später haben die Verbrecher ihren Unrat in den Fluss geworfen, der durch unsere beiden Länder fließt. Dummerweise in unsere Richtung. Das konnten wir uns natürlich nicht bieten lassen. In einer Nacht- und Nebelaktion haben wir eines ihrer Häuser

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