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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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gerade einmal wenige Monate, nämlich die Ferien, vergangen sein würden. Das war der Nachteil an Meister Athrawons Plan, die Auserwählten von der Erde durch eine entsprechende Manipulation der Zeit möglichst unauffällig von ihren Familien zu trennen. Denn wie sollten Ben und Charly sprunghaftes Wachstum, Bartwuchs oder von heute auf Morgen aufgetretene Verletzungen gegenüber ihren Eltern erklären? Aber das war eine Frage, die sie erst einmal hintenanstellten. Vordergründig ging es zunächst darum, das erste Semester erfolgreich hinter sich zu bringen. Doch wenn man diesen Gedanken noch weiterspinnte, lief das Ganze auf eine weitere, entscheidende Frage hinaus: Was würde mit ihrem gewohnten Leben auf der Erde geschehen, wenn einer von den Beiden trotz aller gegenteiliger Erwartungen der neue Hüter würde?
    „Wann habt ihr eigentlich Geburtstag?“, fragte Ben, als er an einem Schokoriegel knabberte.
    „Hatte ich schon vor drei Wochen“, sagte Nessy. „Bin also schon 14. Naja, ich fahre ja auch schon Auto.“
    „Warum hast du das nicht erwähnt?“, fragte Ben. Wir hätten mit dir zusammen gefeiert.“
    „Ich mach mir nicht viel aus sowas“, meinte das Mädchen. „Ist doch egal, wann man wie alt wird. Hauptsache ist doch, man ist cool drauf.“
    „Und ich kenne noch nicht einmal mein Geburtsdatum, Leute. Bei uns Tauren merkt man sich nur den Jahrgang. Und nach dem werde auch ich irgendwann in diesem Jahr noch 14. Vielleicht bin ich es ja sogar schon geworden. Keine Ahnung.“
    „Ich will ja nicht drauf herumreiten“, warf Charly ein und grinste. Aber nächste Woche bin ich soweit. Also zum Geburtstag hätte ich gerne einen Zentner Schokolade, einen Besuch bei McDreck und ein nagelneues Notebook. Hab ich was vergessen?“
    „Offensichtlich dein Hirn“, mutmaßte Nessy.
    Dann ging die Fahrt über die Hauptstraße weiter; die letzte Etappe auf dem Weg zum Mittelpunkt des Zentrums. Und kurz vor Mittag sahen sie diesen endlich vor sich: Ein weißes Schloss, ein schwarzer Turm, dazwischen ein großer gepflasterter Platz und dahinter wiederum eine hohe, hellgraue Mauer. Ob dort wohl das Labyrinth verborgen lag? Der Ausgang zur zweiten Hälfte des Weges bis zur Erfüllung ihrer Praxisaufgabe? Und war dort vielleicht auch Lisa zu finden? Rund herum um diesen Platz und die zwei alten Bauwerke erblickten die Auserwählten, als sie noch näher herangekommen waren, ein paar Hotels, Restaurants, Wohnhäuser und einen Parkplatz voller Touristenbusse. Es wimmelte von den verschiedensten Kreaturen des Nichts in der kleinen Siedlung zwischen den Sitzen der Herrscher. Die Hotels und Häuser waren durchaus schön anzuschauen: Alle waren nach Fachwerkart gebaut und wirkten sehr gepflegt. Fast alles und jedes schien hier auf den blühenden Tourismus ausgelegt zu sein. Die jungen Leute stellten den Wagen auf einem zentral gelegenen Parkplatz ab. Das Dorf war größer, als sie aus der Ferne angenommen hatten. Da Charly wieder einmal über seinen Bärenhunger klagte, beschlossen sie, erst einmal eines der zahlreichen Restaurants aufzusuchen. Sie entschieden sich für eines in der Nähe des weißen Schlosses. Weil dort wohl offensichtlich Menschen verkehrten, und sie den fremdartigen Menüs der noch fremdartigeren Völker nicht so recht trauten. Egal, ob diese Menschen nun italienisch, französisch, deutsch, türkisch, griechisch, chinesisch oder auch typisch nichtsig kochten – da würden die Auserwählten jetzt erst mal einkehren. An den rund zehn Tischen saßen vereinzelt ein paar Menschen: Japaner, oder die entsprechenden Gegenstücke des Nichts dazu, beladen mit mindestens je fünf Fotoapparaten um den Hals, die wild mit den Händen fuchtelten und unverständliches Zeug quasselten. Die Anwesenheit der Hüterkandidaten schienen sie kaum zu bemerken. Ob die Japaner wohl aus dieser oder einer anderen Dimension stammen mochten? Man konnte sie schlecht danach fragen. Denn wer – außer den Japanern selbst - sprach schon japanisch – außer den Worten Honda, Toyota und Kawasaki natürlich? Immerhin machten sie keine Anstalten, Fotos von den Teenagern zu schießen. Offenbar waren die Auserwählten hier noch nicht in aller Munde. Außerdem gab es hier zahlreiche andere Dinge zu besichtigen, als ein paar übermüdete, schmutzige junge Leute mit knurrenden Mägen. Also setzten sich die Kandidaten an einen freien Tisch in der Nähe des großen Fensters, das zum großen Platz in der Mitte des Dorfes zeigte. Ein hoch

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