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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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tippte ihm der Taxifahrer Entony auf die Schulter. Ben blickte zuerst ihn an, dann den gelben Buick. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Sein schlechtes Gewissen meldete sich plötzlich.
    „Hör zu, Entony... Ich hab's nicht böse gemeint. Tut mir leid. Ich lasse dein Taxi selbstverständlich reparieren. Ein paar Goldstücke hab ich noch.“
    „Ach was, du nacktes Elend. Das war mir dein Auftritt eben wert. Grandios! Und das mit meinem Auto, Wahnsinn! Die Kiste ist in dem Zustand sicher zehn mal mehr wert als vorher. Das Taxi, mit dem der Nackte den Frieden brachte. Und mir gehört die Kiste. Saubere Sache!“
    „Also nimmst du es mir nicht übel, dass ich mir deinen Buick geliehen habe, um mit den Erbfeinden deiner Sippe reinen Tisch zu machen?“
    „Vergeben und vergessen. Mir scheint, du hast durchaus Recht gehabt, mit dem was du gesagt und getan hast. Ich bin halt ein alter Hitzkopf. Aber du als Fremder und Nackter hast da wohl den besseren Überblick.“
    „Mag sein. Aber jetzt fahren wir zurück zum Doc. Ich möchte wissen, wie es dem Roc geht.“
    „Alles klar. Ich fahr dir hinterher. Liegt auf meinem Weg. Ach übrigens – ein schönes Auto hast du da, Nackter. Wenn du mal ein Taxi draus machen lassen willst, ich kenn da eine gute Werkstatt ...“
    Ben lachte laut. „Vielleicht ein andermal.“
    Er hätte sich besser beeilt, vom Kriegsschauplatz fortzukommen, dann wäre ihm der folgende Dialog eines in der Nähe stehenden Fiederlings mit einem Mac entgangen:
    „Schön und gut, dass mit dem Frieden, Haarling.“
    „Stimmt, du Federvieh. Ganz meine Meinung.“
    „Aber bist du nicht der Kerl, der vor vier Sommern mal meine alte Oma vom Nachttopf geschubst hat?`“
    „Aber nur, weil sie mir über die  Grenze was hinterhergebrüllt hat.“
    „Was denn?“
    „Ich sei ein mottenzerfressener Kartoffelsack.“
    „Ist gar nicht wahr. So was sagt meine Oma nicht.“
    „Tut sie doch. Und außerdem hab ich sie gar nicht vom Nachttopf geschubst, sondern ihr Klohäuschen umgedrückt.“
    „Du Miststück. Jetzt kommt alles raus!“
    „Und du? Hast du nicht meinem Bruder eine Heftzwecke auf seine Fußmatte gelegt?“
    „Ach, der Penner ist doch zu blöd, um aufrecht zu gehen!“
    „Sag das noch mal! Dann erlebst du was!“
    „Jawohl! Dein Bruder ist eine lahme Krücke. Und ein Schwachkopf. Muss in der Familie liegen!“
    „Und deine Oma ist zu blöd zum Scheißen, du Spinner!“
    Und in Windeseile prügelten die zwei auf sich ein. Dem schlechten Beispiel folgten nur kurze Zeit später deren Familien und am Ende die ganzen Dorfbevölkerungen. Fiederlinge gegen Haarlinge – Haarlinge gegen Fiederlinge.
    „Denen ist wirklich nicht mehr zu helfen“, murmelte Ben vor sich hin, sammelte die anderen Auserwählten ein und stieg neben Nessy in den Mercedes ein. Dann fuhren sie desillusioniert zurück zum Bauernhof des Arztes. Der Doc selbst war nicht da. Er hatte in und vor der Stadt heute genug Arbeit. Nicht einmal seine Haushälterin war noch im Haus. Sie gehörte zu den Schaulustigen an der Grenze. Also gingen Ben und seine Freunde über den Hof zum Stall und erzählten Malan, was sie vorhin erlebt hatten.
    „Sobald du wieder fit bist, hauen wir von hier ab, Malan. Oder was meinst ihr, Freunde?“
    „Korrekt!“, bestätigte seine Chauffeurin. „Noch mal kriegst du diese Irren da draußen bestimmt nicht nur Vernunft gebracht.“
    „Die sind noch kriegerischer als ich“, stellte der Taure fest.
    „Die haben echt einen an der Waffel“, ergänzte Charly.
    „Auf mich wartet bitte nicht“, meinte Malan.
    „Warum denn nicht? Wir lassen dich hier nicht zurück. Du bist doch unser Freund.“
    „Das weiß ich. Und ihr seid die besten Freunde, die ich mir vorstellen kann. Aber ich habe mit einem Ohr mitgekriegt, dass du es sehr eilig hast, Ben. Wegen Lisa, die ich ja auch bereits kennenlernen durfte. Und wegen eurer Semesteraufgabe. Also – macht euch endlich wieder auf den Weg!“
    Malan meinte es so, wie er sagte. Und er duldete keinen Widerspruch.
    „Aber was willst du tun?“, fragte Ben das Flugtier. „Bestenfalls in zehn Tagen kannst du wieder zurück nach Hause fliegen, würde ich schätzen.“
    „Ich weiß. Und zum Zufußgehen bin ich, wie ihr wisst, nicht wirklich geschaffen. Also werde ich die Wartezeit damit verbringen, den Bewohnern dieser Dörfer den Frieden einzuhämmern. Die brauchen schon eine Hundertschaft, um es mit mir aufzunehmen.“
    „Du meinst, Feuer mit Feuer

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