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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Steins und seines Gleichgewichtes abhängig sind, finden sie stets einen gemeinsamen Nenner. Und was auch immer sich hier im Nichts ändert, und scheint es noch so unsinnig, alles hat seinen Sinn und entspricht den Gesetzen des Gleichgewichtes. Und diese Änderungen nehmen unsere Herrscher nur vor, wenn sie es für notwendig halten, oder Antragsteller auf beiden Seiten die Herrscher von der Notwendigkeit dessen überzeugen. So kann an einem Ort, wo heute noch ein tiefes Meer ist, morgen schon eine Wüste sein. Aber zu Schaden darf dabei niemand kommen. Sonst würden der Fürst und die Königin nicht einwilligen. Aber solche Eingriffe passieren sehr selten. Zumeist überlassen die Herrscher dem Stein und den Wesen des Nichts die Gestaltung ihrer Welt allein. Gut und Böse, Wärme und Kälte, Liebe und Hass, Krieg und Frieden, Anfang und Ende, Zeit und Raum – alles gehört zusammen und hat das Recht zu existieren. Und all dies ist gewährleistet durch Existenz und Gleichgewicht des Steins. Und eben dieses Gleichgewicht habe ich zu überwachen. Seit vielen hundert Jahren schaffe ich das bereits. Deswegen nennt man mich auch den Jongleur der Zeit. Nicht einmal die beiden Herrscher können ohne mein Zutun dem Stein Anweisungen erteilen. Die können ihn, genauso wie alle anderen Nichtsbewohner noch nicht einmal berühren, ohne bei dem Versuch umzukommen. Dieses Vorrecht erhält allein der Hüter. Sollte es dennoch je einem Wesen gelingen, an mir vorbei den Stein zu berühren, zu zerstören oder etwa zu stehlen, würden die Folgen das Schlimmste sein, was es je in allen Welten gegeben hat. Aber meine Macht ist groß. Niemand hat es bisher vermocht, sie zu brechen Doch bald ist meine Zeit für den Ruhestand nach 1.000 Jahren gekommen, und ein Nachfolger übernimmt die Verantwortung für das Gleichgewicht im Nichts. Denn nach und nach schwinden meine Kräfte.“
    „Vielen Dank für diese wertvollen Informationen“, sagte Ben aufrichtig. „Doch vielleicht verraten Sie uns ja noch etwas: Warum waren ausgerechnet unsere Namen auf der Liste, die Sie Meister Athrawon gegeben haben. Was sind oder haben wir Besonderes, das uns zu Ihren möglichen Nachfolgern macht?“
    „Eine gute Frage, Ben. Doch kann ich dir nur soviel sagen: Jeder von euch hat eine Rolle zu spielen bei dem, was geschehen wird bis zu meiner Pensionierung. Und auch danach. Das habe ich schon vor langer Zeit vorausgesehen. Doch auch ich weiß nicht, wer von euch die Auswahl als Sieger beenden wird. Denn das liegt allein in euren Händen. Doch möchte ich euch zugleich auch warnen: Derjenige unter euch, der die Auswahl gewinnt und den Posten des Hüters annimmt, gibt damit sein bisheriges Selbst auf. Nach und nach vergisst man alles, was gewesen ist, bevor man zum Hüter wurde. Außerdem ändert sich auch das Aussehen nach und nach. Nun bin ich ein blasses, unansehnliches Neutrum. Wer oder was ich einst gewesen bin, daran kann ich mich schon lange nicht mehr erinnern. Die Überlieferungen besagen zwar, dass ich sowohl meine äußere Erscheinung wie auch meine Erinnerungen im Augenblick meiner Ablösung zurück erhalte, doch werden dann alle, die ich einst gekannt haben mag, längst tot und vergessen sein. Genauso wie ich selbst vergessen sein werde. Ich werde also ganz neu anfangen müssen. Aber diese Aufgabe ist es wert. Denkt daran, bevor ihr den Hüterposten übernehmt, dass dieser nicht nur Ruhm, Ehre und unfassbare Macht mit sich bringt, sondern auch die Aufgabe des eigenen Ichs. Auch wenn ihr nach 1.000 Jahren immer noch so jung wie zu Beginn des Amtes sein werdet. All dies Für und Wider gilt es in eurer Situation zu bedenken.“
    „Ich denke nicht, dass einer von uns eine Chance hat, ihnen nachzufolgen“, zweifelte Ben. „Schon das erste Semester droht zum Fiasko zu werden. Aber sollte einer von uns die Auswahl tatsächlich gewinnen, werden wir die Entscheidung ganz sicher nicht übers Knie brechen.“
    „Und wir brechen dir gleich alle Knochen, wenn wir nicht  bald auch mal auf die Murmel da oben schauen dürfen. Ihr kleinen Penner seid jetzt wirklich schon lange genug da gewesen!“, schimpfte jemand lautstark am hinteren Ende der Warteschlange. Ein Monster aus Macabra, wie es schien. Und noch größer und breiter als der junge Taure in ihrer Gefolgschaft.
    Notgedrungen gingen die Vier weiter und entfernten sich von der Warteschlange, obwohl Ben den Jongleur gerne noch gefragt hätte, ob auch Lisa bei ihm vorbeigeschaut hatte. Aber sie hatten

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