Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
Vom Netzwerk:
hatte, aber ansonsten das Maul nicht aufmachen wollte. Der Fremde hatte den Winter in einem von Yoghis Gästezimmern verbracht und war schließlich abgehauen, ohne seine Zeche zu bezahlen.
    „Ein verdammt mieser Typ!“, meinte Yoghi im Gespräch. „War auch ein Mensch wie ihr. Vielleicht sogar aus eurer Dimension, weiß nicht genau. Wollte mich aushorchen nach euch. Aber nicht mit Yoghi, hab ihm kein Wort erzählt. Vielleicht kennt ihr Boys ihn ja: Groß und dürr. Unrasierte Fresse. Schmierige grauschwarze Haare und dunkle schmuddelige Klamotten. Der sucht euch immer noch, denke ich. Und er hat bestimmt nichts Gutes im Sinn. Ich hab ihn auf meinem Weg zur Scheißbehörde eine Zeitlang verfolgt. Aber irgendwo hab ich den Dreckskerl wohl aus den Augen verloren. Hätte ich den erwischt, hätte ich ihm seinen versifften Schädel eingeschlagen. Aber ich fürchte, der ist euch immer noch auf den Fersen, war so ein Typ, der nicht aufgibt, glaube ich.“
    „Irgendwas sagt mir deine Personenbeschreibung“, meinte Charly. „ Aber mir fällt beim besten Willen nicht ein, wo ich so einen Typen schon mal gesehen haben könnte. Du, Ben?“
    „Nein. Keinen Schimmer.“
    „Aber verrat mir, Yoghi. Wie kommt es, dass du vor uns hier bist? Du hast doch einen ganzen Winter Rückstand auf uns gehabt. Trotz unserer zwischenzeitlichen Umwege dürftest du eigentlich erst nach uns eintreffen.“
    „Wenn ich euren komplizierten Weg gegangen wäre, ja. Aber nach dem Ende des Winters habe ich mich einfach in die Eisenbahn gesetzt und bin hierher gefahren.“
    „Eisenbahn?“, wiederholte Ben entsetzt.
    „Ja. Wusstet ihr denn nicht, dass in der Nähe meiner Kneipe eine Eisenbahnstation ist? Von dort aus gibt es  eine Linie, die vom Nordwesten des Kontinents direkt bis hier führt und hier auch endet; gleich hinter dem Rathaus. Sehr bequem.“
    „Es  gibt  also eine  Eisenbahn,  die  von  deiner Kneipe aus hierherfährt? Auf geradem Wege?“
    „Ja, klar!“  
    „Und  das  sagst  du  uns  erst  jetzt?  Weißt  du,  wie viel  Mühen  und  Gefahren  wir  uns  hätten  ersparen  können,  hätten  wir  die  Bahn  genommen?  Warum  hast  du  uns  das  nicht verraten? Du kanntest doch unsere weiteren Pläne.“
    „Regt euch nicht auf, Boys!“, lallte der Wirt schon ziemlich angetrunken. „Hab euch doch nur verarscht. Die Bahnlinie gibt es zwar wirklich, wurde aber schon vor zig Jahren aufgegeben, als man den entsprechenden Highway geplant hat. Und jetzt? Jetzt ist die Bahntrasse längst zugewuchert, und von der Schnellstraße gibt’s immer noch weit und breit keine Spur. Und deshalb bin ich ja hier.“
    „Schade wegen der Bahn“, meinte Ben. „Hätte uns bestimmt gut gefallen. Aber damit hast du noch immer nicht erklärt, wie du so schnell bis hierher gekommen bist. Doch nicht etwa mit dem Nilkuhkarren?“
    „Natürlich nicht“, sagte Yoghi. „Wär doch viel zu weit gewesen für das Tierchen. All die Meilen bis hier. Dafür brauchte ich ein Auto. Also bin ich mit meinem Karren durch die Gegend gefahren, bis ich irgendwo in der Nähe des alten Highways einen schäbigen Autohändler entdeckt habe. So ein zugewucherter Mistbock, dem ich einen alten VW abgeschwatzt habe. Nicht mehr ganz neu, aber noch ganz gut beisammen. Ach übrigens, auf meiner Suche nach einem Autoverkäufer habe ich auch eure Freundin Lisa aufgegabelt. War zu Fuß unterwegs und wollte zum Zentrum.“
    Die jungen Leute wurden hellhörig. Allen voran Charly; der Junge mit dem schlechten Gewissen.
    „Was? Dann bist du der perverse, fette Kidnapper?“
    „Hallo, Boy! Jetzt halt mal die Luft an. Pervers? Naja. Fett? Stimmt vielleicht sogar. Aber ein Kidnapper? Was soll denn jetzt der Quatsch?“
    „So hat Minnesota, der zugewucherte Autohändler, dich uns beschrieben.“
    „Was? Den kennt ihr also auch?“
    „Jaja“, drängte Ben. „Was aber noch viel wichtiger ist: Was ist mit Lisa geschehen? Und wo ist sie jetzt? Ist sie etwa noch hier in der Mitte der Mitte?“
    „Sachte, Boy“, lallte Yoghi. „Ich erzähle euch ja schon die ganze Geschichte, wenn ihr mir noch ein Bier bestellt. Sonst trocknet womöglich mein Hals noch aus.“
    „Jaja, schon gut. Machen wir. Aber nun erzähl schon, Yoghi!“
    „Gut. Also, als ich Lisa in der Nähe des Mistbocks von einem Autohändler traf, war ich auf dem Weg zum Zentrum, um mich wegen der beschissenen Straße zu beschweren, wie ihr wisst. Lisa war froh über eine

Weitere Kostenlose Bücher