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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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weilen mochte, wusste vermutlich niemand. Vielleicht der Unsterbliche. Sie sah nahezu aus wie ein normaler Mensch. Ein wunderschöner Mensch. Wie die ihrer längst verblichenen Vorfahren, war auch ihre Haut weiß, mit einer Spur von Silber. Ihr schönes, oval geformtes Gesicht wurde eingerahmt von ihrer wilden Haarpracht in blendendem Weiß, ohne das es so aussah, als sei das Haar etwa wegen Alters ergraut. Sie besaß einen Mund, dessen Lippen einen Hauch von zartem Rosa verrieten, und ihre Augen ließen ein Himmelblau erahnen, das kein Himmel der Welt jemals so atemberaubend hätte erzeugen können. Sie trug ein langes Kleid, das ihr bis zu den unbedeckten schneeweißen Füßen reichte. Das Kleid war ebenso weiß und reflektierte die Sonnenstrahlen, die durch die hohen Fenster in den Thronsaal schienen. Niemand vermochte zu bestimmen, aus welchem Material das schlichte aber traumhaft schöne Kleid gefertigt worden war. Es ging das Gerücht um, Elfen hätten aus reinem Silber und Einhornhaar für ihre Königin dieses Kleid gewebt. Die Auserwählten brachten erst einmal kein Wort über ihre Lippen. Niemals hatte einer von ihnen jemals so ein reines und wundervolles Wesen erblickt. Und als auch nach Minuten des Staunens keiner der Gäste einen Ton verlauten ließ, ergriff die Königin selbst das Wort.
    „Ben, der Gruppenleiter. Meister Athrawon hat dein Kommen angekündigt. Und ihr seid Rippenbiest, Kobanessa und Charly, wenn ich mich nicht täusche. Euren älteren Begleiter kenne ich allerdings nicht.“
    „Yoghi, Gastwirt im Ruhestand, eure Majestät“, sagte der Mann und salutierte.
    „Soso. Du bist offensichtlich ein Freund der Auserwählten. So sei auch du herzlich willkommen. So wie jeder einzelne von euch auch. Ich habe schon so viel von euch gehört, dass es mir eine große Ehre ist, euch empfangen zu dürfen.“
    „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Majestät“, erwiderte Ben. „Aber verzeiht mir meine Frage: Was habt Ihr über uns gehört? Bislang haben wir uns auf unserer Mission nämlich alles andere als heldenhaft präsentiert.“
    „Wer hätte denn nicht von euch gehört in meinem Reich? Gerade über dich, Ben? Du bist bekannt als derjenige, der das Orakel zum Sprechen brachte. Als derjenige, der den Ringkampf der Kasathen gewann und die Seuche im Sperrgebiet besiegte. Außerdem hast du den Fiederlingen und den Haarlinge den Frieden gebracht.“
    „Beinahe jedenfalls“, flüsterte Charly seinem Kumpel augenzwinkernd zu.
    „Aber hallo“, meinte Nessy etwas lauter. „Schlechte Nachrichten verbreiten sich hier aber rasch.“
    „Also – wie hätte ich nicht von dir und deinen Freunden hören sollen“, fuhr die Königin unbeirrt fort..“Du bist ein Held, von dem überall in den höchsten Tönen gesprochen wird. Dein Ruf ist dir vorausgeeilt“, behauptete die junge Frau.
    „Vielen Dank, Majestät. Aber ich bin kein Held. Ich hatte gute Freunde und das Glück an meiner Seite. Viel Glück. Allerdings muss ich zugeben, dass Ihr, Majestät, mehr oder weniger die erste seid, die mich augenblicklich erkennt, seit dem ich im Nichts bin.“
    „Ich muss zugeben, dass ich erstens alles weiß, da ich die Königin bin. Und zum Zweiten hatte ich eine gute Informantin.“
    Ben ahnte, wie die Geschichte weiter ging. Dennoch fragte er. „Welche Informantin, Majestät?“
    „Eine hübsches, junges Mädchen mit roten Haaren und einem bezaubernden Lächeln. Ihr Name ist Lisa. Sie hat mir viel von euch erzählt, während sie mein Gast war.“
    Ben vergaß die Etikette, die am Hof vermutlich erwartet wurde und versuchte, seine Neugier zu befriedigen. „Bestimmt hat sie über uns geschimpft. Wir haben sie ziemlich übel im Stich gelassen, glaube ich. Sagt, Majestät, wo ist sie jetzt? Ist sie gesund?“
    „Sie ist nicht mehr hier, Ben. Vor einigen Tagen ist sie weitergereist. Durch das Labyrinth. Ich gab ihr den Schlüssel dazu. Ich weiß zwar, wo sie jetzt ist, darf es dir aber leider nicht sagen. So ist das Gesetz im Nichts. Zwar weiß ich beinahe alles, doch muss ich mein Wissen stets für mich behalten, damit jeder sein Leben leben kann, ohne dass ich eingreife. Bitte versteh mich, Ben. Aber eines vermag ich dir zu sagen. Als sie hier war, war sie gesund. Und sie hat mit keinem Wort verlauten lassen, ihr hättet sie irgendwie im Stich gelassen. Vielmehr fand sie nur lobende Worte über euch. Unter anderem deswegen habe ich dich und deine Kollegen zu mir bringen lassen, als ich deinen Namen hörte, mein

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