Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
zierte die Schädel je ein riesiger Mund, eher ein Maul, aus dem den Neuankömmlingen erbärmlichste Gerüche entgegenschlugen, als plötzlich alle Mäuler gleichzeitig gähnten. Schien schlecht geschlafen zu haben, der Bursche. Seine Mäuler wiesen die fauligsten Zähne der Welt und mit Blasen und Eiterpickeln besetzte Zungen auf. Soviel Hässlichkeit auf einmal war kaum zu fassen.
„Was wohohoholt ihr?“, stotterte der Blatsch mit hoher unpassender Stimme und kotzte gleich dreifach auf seinen eigen Körper.
„Durch das Tor da in die Hölle!“, sagte Ben laut und mutig. Zumindest schien es so.
Alle drei Mäuler lachten laut. Wenn man das, was die drei Menschen sahen und hörten - und vor allem rochen - als Lachen bezeichnen wollte.
„Ich lass keinen durch, der nononoch lebt!“, sangen die drei Schlünde synchron. „Nur die Tohohohoten.“ Dann kotzten sie wieder. Ekelhaft!
„Wir sind aber noch nicht tohohohot!“, motzte Charly frech. „Gibt's keine andere Chance? Die Kaputte da hinter dem Schreibtisch hat so was in der Richtung gebrabbelt.“
„Ich könnte ihm die Köpfe abhacken“, schlug der Taure vor.
Das hatte der Blatsch wohl nicht gehört. „Dazu mühühüßt ihr mich von dem Tor wegschahahahafen. Doch das ist unmöglich, denn wie ihr seheheheht, habe ich keine Beine!“
„Dann machen wir dir welche!“, sagte Ben bestimmt und suchte krampfhaft nach einer Idee. „Rippenbiest?“
„Jawoll, Boss. Ich bin dabei. Darf ich meine Axt benutzen?“
„Na, du weißt doch, dass ich mit Gewalt nicht viel anfangen kann. Aber glaubst du, dass du den Blatsch fortbewegen könntest? Oder wiegt der Bursche zuviel?“
„Wiegt zuviel? Soll das ein Scherz sein? Ich kann alles bewegen. Außer einem Berg vielleicht, wenn es denn ein besonders großer ist. Aber ich will nicht. Das Vieh kotzt mir doch bestimmt auf den Kopf.“
„Möglich“, gab Ben zu. „Aber hast du eine bessere Idee?“
„Wir könnten das Gerippe da hinten in Stücke hauen und den Blatsch mit den Knochen bewerfen!“
„Jetzt mal im Ernst!“
„Das ist mein Ernst!“
„Rippenbiest!“
„In Ordnung, Boss. Was Besseres fällt mir nicht ein. Aber einer von euch muss mir helfen und die Köpfe ablenken, während ich das dicke Monstrum zur Seite schiebe.“
„Also ich bin zu jung für sowas. Ihr seid doch schon 14“, meinte Charly und schüttelte den Kopf.
„Und ich hab mir heute Morgen die Haare gewaschen“, log Nessy, ohne rot zu werden. „Da kann ich mir doch jetzt nicht dreifach auf den Kopf kotzen lassen.“
„Du hörst dich schon an wie die Tekman“, maulte Charly.
„Halt bloß den Rand, Dicker!“
„Kuschelhasig! Vielleicht sollten wir ja Streichhölzer ziehen.“
„Ihr seid mir ja Helden!“, sagte Ben, musste aber über die dreisten Ausreden seiner Freunde insgeheim lachen. „Dann kümmere ich mich um die Ablenkung.“
„Lass mal stecken!“, lenkte nun der Wirt ein. „Mich haben schon so viele Kneipengäste vollgekotzt, da kommt es auf sowas auch schon nicht mehr an, Boys.“
„Und Girl“, ergänzte Nessy.
„Jaja, natürlich“, gab Yoghi nach. „Also, was soll ich tun?“
„Lenk den Blatsch irgendwie von mir ab“, bat der Taure. „Ich verschiebe ihn an der Basis und du schaust zu, dass mir die Köpfe fernbleiben. Bestimmt kotzen die nicht nur, sondern beißen auch noch.“
„Hört sich ja toll an. Aber ich lass mir schnell was einfallen.“
Yoghi fiel nichts Besseres ein, als sich vor dem Blatsch aufzubauen und ihm Seemannslieder vorzusingen. Nicht besonders schön, aber durchaus sehr laut.
„Junge, komm bald wieder...“, kreischte er und erzielte Wirkung.
Alle drei Köpfe richteten ihr jeweiliges Auge auf den singenden Wirt.
„Hahahahast du Schmerzen, Bursche? Sowie dudududu schreist, liegst du wohl im Stestestesterben. Wenn du dann tohohohot bist, kommst du reireirein.“
„...bald wieder nach Haus...“
„Der Preis wird ihm zu hoch sein“, flüsterte Nessy Ben ins Ohr.
Yoghi indes sang tapfer ein neues Lied: „Seemann, lass das Träumen...“
„Sing weiter, sing weiter!“, forderte der Taure den Wirt auf, während er sich daran machte, den Koloss Zentimeter um Zentimeter zur Seite zu schieben. Dabei hinterließ der Blatsch eine unschöne Schleimspur, und Rippenbiest musste darauf achten, in all dem Schleim den Halt nicht zu verlieren.
Und dann passierte es zum ersten Mal: Der mittlere Kopf erbrach sich exakt über Yoghi. Der verschwand kurz unter dem grünlichen
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