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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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wer mochte hier wohnen? Die Fünf gingen ungefragt in das Zimmer hinein. Schließlich fanden sie den Bewohner des Zimmers. Er stand an der Fensterbank. Durch das Fenster sahen die Gäste nichts weiter als loderndes Feuer. Na klar, war ja auch die Hölle! Dann drehte sich der kleine Mann im braunen Anzug um.
    „Guten Tag, die Dame und die Herren. Ich hatte Sie gar nicht kommen hören. Ich war so intensiv mit meinen Geranien beschäftigt. Setzen Sie sich doch. Ich habe gerne Gäste. Noch dazu lebendige.“
    Ben wusste nicht, ob er dem kleinen dicken Mann mit dem rötlich-grauen Haarkranz trauen konnte. Irgendetwas behagte ihm nicht an dem Kerl. Waren es seine forschenden, stechend, grünen Augen? Er wusste es nicht. Schließlich setzten sich die Besucher nebeneinander auf das putzige Sofa. Rippenbiest beanspruchte das Zweiersofa daneben für sich allein. Der kleine Mann stellte die Gießkanne beiseite und setzte sich den Gästen gegenüber in einen Sessel. Bei dieser Gelegenheit musterten Ben und seine Freunde ihren Gastgeber neugierig. Es handelte sich um einen etwa siebzigjährigen Mann, der blaukarierte Schlappen trug. Wohl ein Rentner oder so was. Der Mann spielte an seiner grauen Krawatte herum, musterte seinerseits die Besucher und fragte schließlich, ob er ihnen etwas zu trinken anbieten dürfe. Die Gäste einigten sich schnell auf Limonade, erwarteten jedoch nicht wirklich, hier unten etwas Derartiges zu bekommen. Doch zu ihrer Verwunderung holte der Dicke aus einem Kühlschrank, neben einer alten großen Orgel, sechs Flaschen Orangenlimo hervor und verteilte sie. Lecker!
    „Also, was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches? Oder sind Sie nur rein zufällig hier gelandet? Wir hatten schon lange keine Lebenden mehr zu Gast.“
    Ben antwortete. „Nun, erst einmal möchte ich mich für unser ungebetenes Eindringen entschuldigen und uns vorstellen. Wir sind ...“
    „Ben, Charly, Rippenbiest, Nessy und Yoghi“, unterbrach ihn der alte Mann im Sessel. „Ich weiß.“
    „Woher wissen Sie das?“
    „Ich weiß so manches.“
    „Und wer sind Sie?“
    „Nennen Sie mich Herr Schwarz.“
    „Guten Tag, Herr Schwarz“, sagte Ben nachdenklich und gönnte sich noch einen Schluck Limo.
    „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, werte Besucher?“
    „Wir suchen einen beschissenen Schlüssel!“, brachte Yoghi unverblümt die Rede auf das Ziel ihrer Mission unter Tage.
    „Den Schlüssel zum Labyrinth“, ergänzte Ben. „Können Sie uns vielleicht sagen, wo wir die einzelnen Steine finden, aus denen sich der Schlüssel zusammensetzt?“
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“
    „Was soll das heißen?“
    „Seid ihr gut im Gedichte deuten?“
    „Oh nein, nicht schon wieder“, motzte Nessy.
    „Was soll's“, sagte Ben ergeben. „Wenn Sie uns die Verstecke nur im Gedicht andeuten wollen, dann bitte sehr. Ist immerhin besser als gar nichts.“
    „Also gut. Ich sage euch das Gedicht gerne einmal auf. Weil ich euch gut leiden kann. Ist sonst nicht meine Art, Freunde. Hört gut zu:
     
    Die Eins ist bei dem Greisen Paar,  
    Dem Ihr gefolgt seid in Früherem Jahr.
    Die Zwei wird wohl bewacht sein
    Von einem fremden aus Lebendigem Stein.
    Die Drei ist dort, wo Ihr die Heimat seht,
    die im Kasten die Wahrheit verdreht.
    Das Feuer, das aus den Steinen den Schlüssel befreit,
    findet Ihr, wenn Ihr wieder am Anfang seid. “  
     
    Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte. Die Leute in dieser Dimension redeten dauernd in Rätseln. Und der ganze Mist reimte sich auch noch irgendwie. Aber was sollte man dagegen tun? Mehr kriegten die Fünf aus dem Rentner wohl nicht raus.
    „Vielen Dank für die Limo und das Gedicht“, sagte Ben höflich. Die Besucher standen auf und gingen.
    „Gern geschehen. Viel Glück, die Dame und die Herren“, meinte der Glatzkopf und schloss die Tür hinter seinen Gästen.
    „Auch in meiner Position hat man halt mal seinen großzügigen Tag. Noch dazu, weil heute mein Geburtstag ist“, sagte er und lächelte. Seine grünen Augen funkelten teuflisch vergnügt. Aber den letzten Satz hatten die Auserwählten schon nicht mehr gehört.
     
    „Und was nun, ihr Lieben?“, fragte Nessy draußen vor der Tür.
    „Ich hab da hinten ein Zimmer gesehen, da könnten wir uns die Birne mit Fusel vollschütten“, meinte Yoghi.
    „Ach Quatsch! Du vergisst, dass unsere Zeit knapp bemessen ist“, moserte Ben sichtlich genervt. „Wenn wir den Schlüssel nicht rechtzeitig gefunden haben,

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