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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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verlieren wir unser Leben und die gute alte Erde ihren ruhigen Schlaf. Außerdem sind wir minderjährig!“
    „Klar, Ben. Also, was sollen wir tun?“, fragte der Wirt nun etwas ernster.
    „Jeder von uns schaut in – meinetwegen – fünf Räume hinein und notiert alles, was er gesehen hat. Dann treffen wir uns wieder hier und schauen nach, ob sich irgendwas in den Zimmern mit den Hinweisen im Gedicht in Einklang bringen lässt.“
    „Geht klar, Boss. So machen wir's!“, entschied Charly.
    Die Fünf trennten sich also erneut und steckten ihre Nasen wieder in allerlei Türöffnungen. Dabei versuchten sie zur Abwechslung, mal etwas systematischer vorzugehen. Sie machten, so schnell sie konnten, denn Ben hatte ihnen noch einmal eindringlich vor Augen geführt, was ihnen im Falle eines Misserfolges blühte. So trafen sie sich kurz darauf, ziemlich außer Atem, wieder. Und zwar vor der Tür des netten alten Herren.
    „Dann mach ich mal den Anfang“, schlug Yoghi vor, holte seinen zerknitterten Notizblock heraus, auf dem noch ein paar unbezahlte Rechnungen aus Wirtshauszeiten gekritzelt waren, und las den anderen vor, was er so alles gesehen hatte:
     
    Nummer 1:
    Zwei Bescheuerte stecken sich andauernd den Finger in den Hals und kotzen.
    Warum auch immer.
     
    Nummer 2:
    Absolut leer, bis auf ein paar Spinnweben.
     
    Nummer 3:
    Ein Dutzend Kannibalen, das ein klappriges Gerippe
    mit Tropenhelm in einem Riesenkessel kocht.
     
    Nummer 4:
    Ein gehörnter Teufel, der armen Seelen pausenlos die Wiederholung von
    „Und ewig rauschen die Tannen“ per Video auf einem Riesenfernseher vorführt.
     
    Nummer 5:
    Ein klapperdürrer Chinese, der gelangweilt seinen eigenen Fuß isst.
     
    „Tja, was sagt Ihr dazu?“
    Alle überlegten. Sie gingen die Notizen des Wirtes noch einmal durch und verglichen sie mit den Zeilen des Gedichtes. Ben fasste alles zusammen:
    „Also: ein greises Paar haben wir nicht, einen fremden aus Stein genauso wenig  und eine Heimat im Kasten schon gar nicht. Wartet! Wie hieß der Film noch, den der Teufel vorgeführt hat, Yoghi?„
    „Und ewig rauschen die Tannen oder so was in der Art.“
    „Ist das nicht ein Heimatfilm?“
    „Oh ja. Und was für ein kitschiger. Da liebt die taube Marie den Hirschhuberbuben, aber der...“
    „Später, Yoghi, später. Und der Film war in einem großen Fernseher zu sehen?“
    „Genau. So ein hochmoderner flacher Kasten.“
    „Kasten! Du sagst es. Genau wie in dem Gedicht. Und so ein Heimatfilm verdreht die Wahrheit, weil im richtigen Leben halt doch alles anders läuft als in so einer Schnulze.“
    „Bingo!“, rief Charly. „Da muss einer der Steine sein!“
    „Genau!“, freute sich auch Ben. „Den suchen wir später. Was hast du denn entdeckt, Charly?“
    Also kramte auch der einen Zettel aus seiner Tasche und setzte sich auf den warmen Boden des Korridors. Die anderen hockten sich ihm gegenüber und hörten ihm aufmerksam zu.
    „Also ich hab Folgendes hinter den Türen gesehen:
     
    Nummer 1:
    Ein paar Monster in Windeln werden von einem
    kleinen Mädchen mit Krautsalat vollgestopft.
     
    Nummer 2:
    Der ganze Boden ist mit Schlangen, Tausendfüßlern und Skorpionen bedeckt.
     
    Nummer 3:
    Ein hämisch grinsender Gehörnter piesackt wimmernde Leute
    mit Stromstößen auf elektrischen Stühlen.
     
    Nummer 4:
    Verrückter Zahnarzt entfernt armen Kreaturen ohne
    jedwede Narkose alle Zähne und bohrt wie wild.
     
    Nummer 5:
    Und das ist das Beste, Kumpel: Hinter der Tür stehen
    meine Oma und mein Opa in der Küche ihres alten Hauses.
    Opa raucht Pfeife und Oma backt Kuchen. Verrückt, was? “
     
    Diesmal machte es sofort Klick in Bens Kopf. „Natürlich! Das greise Paar, denen wir gefolgt sind. Immerhin auf dich trifft das zu. Du bist ihr direkter Nachfahre.“
    „Und wieder einmal Bingo!“, jubelte Nessy.
    „Aber was ist mit diesem steinernen Bengel, der Stein Nummer drei bewacht?“, dämpfte Yoghi den Optimismus.
    „Vielleicht hat das was mit Zahnstein zu tun?“, mutmaßte Charly. „Dann sollten wir doch mal bei dem irren Dentisten nachsehen.“
    „Das ist aber ein bisschen weit hergeholt, oder?“, befürchtete Nessy und grinste.
    Also las nun Rippenbiest seine Notizen vor. Vielleicht war da ja was Passendes dabei:
    * Nr. 1: Eine steinerne Statue. Sah fast aus wie ein Außerirdischer oder so. Hielt eine Schatulle in der Hand.
    * Nr. 2: Da gibt's, ihr glaubt es nicht ...“
    „Halt, mein Großer. Ich denke, das reicht schon!“
    Ben

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