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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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ein zweites Stück, Karl-Heinz.“
    Charly, der es immer noch hasste, Karl-Heinz genannt zu werden, dachte gar nicht daran, sich noch mehr Kuchen anzutun. „Ich hab den Stein! Ab durch die Mitte!“, rief er den anderen zu.
    Die folgten seiner Aufforderung nur zu gerne. Sie kletterten in Windeseile von ihren Riesenküchenstühlen hinunter und stürmten aus der Küche der Großeltern. Sie konnten gerade noch die Tür hinter sich schließen, bevor Oma sie mit dem Besen erwischen konnte. Geschafft! Draußen schütteten sie soviel Flüssigkeit aus ihrem Proviant in sich hinein, wie nur möglich. Weiter ging's!
    Auf dem Weg zur zweiten fraglichen Tür moserte Charly über seine Großeltern.
    „Also zu ihren Lebzeiten waren die Beiden viel netter. Hätte nie gedacht, dass die Altvorderen einmal in der Hölle landen würden. Sagt mal, was glaubt ihr? Ob Oma und Opa vielleicht verkappte Terroristen waren oder sowas in der Art?“
    „Quatsch mit Soße“, erwiderte Nessy, während sie nebeneinander rannten. „Das war doch nur eine Show, die der Teufel für uns inszeniert hat. Mit ein paar Trugbildern, die er den Beiden nachempfunden hat. Nichts als eine kleine Gemeinheit, um es uns so schwer wie möglich zu machen, die bescheuerten Steine zu finden.“
    „Na, dann ist es ja gut“, keuchte Charly und wünschte seinen echten Großeltern im Himmel still und leise alles Gute.
     
    D i e  Z W E I T E  T ü r :
     
    Da stand sie vor ihnen. Die etwa drei Meter hohe Steinskulptur, die eine goldenen Schatulle in den eiskalten Klauen hielt. Die Statue zeigte eine Art Dämon. Der Taure hatte recht, als er sagte, es handele sich um sowas wie einen Außerirdischen. Was auch immer es zu bedeuten hatte, wenn ein Bewohner des Nichts so etwas sagte. Charly ging soweit, zu behaupten, das Vieh habe gar Ähnlichkeit mit diesen Dingern aus den Alien-Filmen. Der Steindämon besaß einen Reptilienkörper mit vier gewaltigen, muskelbepackten Armen, die in Raubtierklauen ausuferten. Ähnlich strukturiert waren die beiden kräftigen Beine, auf denen er stand. Auf dem Rücken aus grauem Fels befanden sich zusammengefaltete Fledermausflügel, nur größer natürlich als die Flügel der possierlichen Tierchen. Der Kopf - obwohl wie der Rest des Körpers aus totem Gestein - flößte den fünf Besuchern des Zimmers eine Heidenangst ein. Er schien so etwas wie eine Mischung aus Raubvogel und Krokodil darzustellen. Nur, dass ein Krokodil weit kleinere Zähne aufweist als dieses Biest. Die beiden toten Augen, die vorne in dem gewaltigen Kopf saßen, schauten in weite Ferne. Dennoch war es den Höllengästen nicht geheuer, die Schatulle zu öffnen, um zu sehen, ob sich ihr Verdacht bestätigte, und der zweite Stein darin lag. Ben öffnete vorsichtig die zigarrenkistengroße Metallschachtel. Er glaubte, ein leises Krachen und Knirschen aus dem Inneren der Statue zu vernehmen. Doch schließlich blieb es still. Er schaute in die Schatulle hinein. Und tatsächlich entdeckte er in ihr, auf rotem Samt gebettet, den zweiten grünen Edelstein. Kurzentschlossen griff er hinein und nahm das Stück des verzauberten Schlüssels an sich.
    „Ich weiß nicht warum, aber wir sollten uns schleunigst mit dem Ding aus dem Staub machen“, sagte er.
    „Stimmt“, bestätigte Nessy. „Und ich weiß auch, warum!“
    Im gleichen Moment erwachte der Steinkoloss zum Leben. Seine eben noch toten Augen starrten nun mit flammendem Blick auf die Unwürdigen, die es gewagt hatten, den Smaragd zu stehlen, den er zu bewachen hatte. Er breitete seine beeindruckenden Schwingen aus, sabberte und bewegte sich auf die drei Frevler zu. Und während er nach tausend Jahre langem, steinernem Schlaf noch laut und furchteinflößend brüllte wie ein tollwütiger Löwe, nahmen die Abenteurer die Beine in die Hand, bevor das Untier ihre Beine in die Hände nahm und sie zerquetschte. Und tschüss! Der Weg zur Tür schien viel länger geworden zu sein, als sie ihn in Erinnerung hatten. Sie rannten auf die Tür zu, den heißen Atem des fliegenden Dämons im Nacken. Wie weit noch? Ben erreichte die scheinbar rettende Tür zuerst, riss sie entschlossen auf und ließ die anderen durchhuschen. Er selbst folgte ihnen auf dem Fuße und schlug die schwere Tür im letzten Moment hinter sich zu, so weit es ging. Doch er schaffte es nicht, sie zur Gänze ins Schloss zu ziehen. Denn der flatternde Unhold aus der Hölle hatte eine seiner krallenbewehrten Klauen durch den Türspalt geschoben, fauchte wütend

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