Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
pausenlos nachgestellt haben. Ihr beim Baden nachspioniert und sowas. Ihr wisst schon. Bis sie es dann nicht mehr ausgehalten hat. Sie hat sich aus dem Staub gemacht und kam auf ihrer schlecht durchdachten Flucht bis hierher. Und hier hatte sie blöderweise ihren kleinen Unfall mit dem Ast. Was?“
„Du redest doch Müll!“, brüllte der Wirt ihn zornig an und versuchte, sich den kleinen Waldmann zu schnappen. Doch sofort scharte sich sein Hofstaat um den Königspoltan und fletschte drohend die Zähne. Yoghi hielt in seiner Vorwärtsbewegung inne.
„Alles Lügen“, knurrte er stattdessen.
„Soll ich sie windelweich prügeln?“, bot sich Rippenbiest halbherzig an.
„Ach ja, und zuletzt sagte sie mir, der primitive Stiermann hätte auch ein paar mal sein Glück probiert bei ihr. Und ihr Gewalt antun wollen. Tja, ihr seid ein ganz schön primitiver Haufen, wie es scheint. Putzig! Seeehr putzig, das Ganze. Was?“
„Glaubt ihm bloß kein Wort!“. Nun fletschte Rippenbiest die Zähne. Aber die Poltans lachten nur.
„Tja, der Rest ist eure Angelegenheit“, resümierte der kleine Chef. Die Saat war ausgelegt. „Denn jetzt haben wir leider keine Zeit mehr für weitere Plauderei. Wir haben viel zu tun. Adios!“
Seine Kumpane lachten erneut laut und wahnsinnig. Dann huschten sie plötzlich zurück in ihren Wald und ins Unterholz. Sie waren verschwunden. Die Auserwählten würden sie nicht mehr wiedersehen. Zumindest sehen nicht. Charly richtete sich auf und suchte nacheinander den Blick des Wirts und des Tauren. War da etwa ein Hauch von einem Vorwurf in Charlys Augen?
„Verdammt, Boy. Du sagst doch selbst, dass das alles Unsinn war, was der kleine Bursche verzapft hat. Du glaubst doch nicht, dass ...“
Auch Ben kam es nun seltsam vor, dass sich Yoghi so vehement gegen die Behauptung des Poltans wehrte, wenn doch gar nichts dran war. Schlechtes Gewissen etwa?
„Wer weiß, Yoghi, wer weiß“, meinte Charly. „Und du, Rippenbiest? Was hast du zu sagen?“
„Wenn du das glaubst, hast du einen sehr schweren Dachschaden. Bei aller Rücksichtnahme auf deine Schuldgefühle. Aber ich habe Lisa nie auch nur angefasst. Wehe, du behauptest was anderes!“
„Was dann? Willst du mir eine runterhauen? Komm doch her und versuch es!“
Nessy wusste weder ein, noch aus. „So hört doch schon auf“, flehte sie.
Yoghi ging dazwischen, bevor Charly eine Dummheit begehen konnte.
„Boys, Boys. Werdet euch doch nicht streiten. Rippenbiest hat die Kleine bestimmt nie angerührt. Für den leg ich meine Hand ins Feuer, Charly!“
„Ach ja? Hast du sie nicht selber mit deinen perversen Nachstellungen in die Flucht getrieben? Von wegen Kampf gegen den Dämon! Du warst doch wohl eher der Grund für ihre Angst!“
„Wieso hätte ich denn sowas Blödes tun sollen? Denk doch mal logisch, Boy!“
„Yoghi hat Recht“, bestätigte Ben. „Die Poltans reden nur dummes Zeug!“
„Und du hast also eine weiße Weste, wie? Was hat dir der Wirt für dein Schweigen bezahlt? Freie Kost und Logis in seiner versifften Kneipe?“
„Pass auf, was du sagst“, knurrte Ben.
„Jungs“, murmelte Nessy vor sich hin. „Hört ihr jetzt endlich auf? Merkt ihr denn nicht, was hier gespielt wird? Irgendwas stimmt hier nicht!“
„Also, an mir liegt's nicht“, meinte Rippenbiest. „Ich hab nichts getan, und wenn sich Charly bei mir entschuldigt, ist die Sache vergessen.“
„Na also, Jungs“, entgegnete das Mädchen. „Los, Charly. Spring über deinen Schatten.“
„Einen Teufel wäre ich tun.“
„Und was ist mit mir? Wer entschuldigt sich bei mir?“, wollte Yoghi wissen.
„Warum sollte das jemand tun?“, sprudelte es aus dem Tauren heraus. „Wenn ich es nicht war, der die Kleine vertrieben hat, muss du es doch gewesen sein. Minnesota hatte das schon richtig erkannt.“
„Rippe!“, rief Ben dazwischen. „Was redest du da?“
„Halt den Mund!“, blaffte der Taure den Jungen an. „Das ist eine Sache zwischen mir und dem Wirt. Einer von uns hat nämlich Lisa eine Heidenangst eingejagt, und ich war es ganz eindeutig nicht.“
„Meinst du ich?“, brauste Yoghi auf, um gleich darauf wieder einen Gang zurückzuschalten. „Wer soll denn schon Angst vor mir altem Kerl haben? Lisa ganz bestimmt nicht. Die ist ja nicht bescheuert. Bei einem kräftigen, furchteinflößenden Burschen wie dir, wär das doch wohl was anderes, oder?“
„Sag das noch mal, du aufgeblasener Dreckskerl!“, brüllte der große Taure
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