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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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mich?“
    „Vielleicht stehen die Prophezeiung und die Hüterauswahl in irgendeinem Zusammenhang“, mutmaßte Nessy. „Und jeder von uns hat seine Rolle zu spielen. Daher sollten wir alle zusammenbleiben. Wenn wir weiter bei der Hüterauswahl mitmachen, werden wir auch weiterhin gegen Aichet kämpfen müssen. Offensichtlich geht das eine nicht ohne das andere.“
    „Na prima“, meinte Ben. „Also spiele ich weiterhin die Zielscheibe.“
    „Vielleicht will er zunächst dich töten, weil du aus einer anderen Dimension stammst“, überlegte Lisa laut. „Womöglich fürchtet er dich deswegen.“
    „Aber dann müsste er doch auch Charly fürchten. Der lebt auch auf der Erde. Außerdem sprach er davon, dass ich seine Pläne zerstören könnte, wenn er mich nicht vorher tötet. Dabei habe ich überhaupt keine Ahnung von dem, was er vorhat.“
    „Vielleicht hat es ja was mit dem Hüter oder dem Heiligen Stein zu tun“, vermutete Charly.
    „Dann wären wir alle in Gefahr“, sagte der Taure. „Jeder von uns könnte der nächste Hüter werden. Oder einer der anderen Gruppe. Ob die auch solche Probleme wie wir haben? Wenn wir zurückkommen, sollten wir Otto fragen, ob auch seine Gruppe von Aichet gehört hat.“
    „Ich denke nicht“, antwortete Ben und runzelte die Stirn. „Das Irrgartenkind sagte, dass ich seine Pläne durchkreuzen könnte. Von den anderen hat er nichts gesagt. Dabei ist an mir nichts Besonderes, was er fürchten müsste. Da ich nicht weiß, was für Gemeinheiten er plant, kann ich ihm ja wohl kaum dazwischenfunken, oder?“
    „Wenn wir seine Pläne nicht kennen, sollten wir versuchen, sie herauszukriegen“, meinte Nessy. „Und wer könnte uns dabei besser behilflich sein, als der gute alte Unsterbliche?“
    „Zu dem wir ja ohnehin schon seit Ewigkeiten unterwegs sind“, ergänzte Charly.
    „Ganz Recht, mein Kleiner“, bestätigte das Mädchen mit der Kappe.
    Nach einer Pause setzten sie ihren Weg nach Osten fort. Wären sie vielleicht doch besser in die andere Richtung gegangen? Nun hatten sie sich jedoch unter Zuhilfenahme des alten Spielchips entschieden und dachten nicht daran, noch einmal umzudrehen. Und es wurde immer heißer. Warum, das würden sie beizeiten noch erfahren. Es sehen und vor allen spüren. Stunden später geschah nämlich etwas sehr  Merkwürdiges. Nach und nach verstummten alle Geräusche im Wald. Der Gesang der Vögel, das Zirpen der Grillen, alles verschwand beinahe unmerklich. Schließlich waren es nicht nur deren Geräusche. Sie selbst wurden erst stetig weniger, und am Ende war gar kein Tier mehr zu sehen. Kein Reh, kein Dachs, kein Hörnchen in den Bäumen. Die Stille und die Einsamkeit war den Menschen unheimlich.
    „Hört ihr das?“ fragte Charly.
    „Was?“
    „Nichts.“
    „Wie meinst du das?“
    „Na, hört doch mal hin. Man hört nichts. Und man sieht nichts. Die Tiere haben uns allein im Wald zurückgelassen. Da ist irgendwas im Busch. Im wahrsten Sinne des Wortes.“
    „Aber was?“, fragte Ben mit ernstem Gesicht.
    „Und da ist noch was“, sagte Lisa ebenso nachdenklich. „Schon seit einiger Zeit fällt mir auf, dass die Pflanzen sich langsam verändern. Die Blätter der Bäume werden immer brauner und trockener. Genau wie die Gräser und alles andere. Als würde man dem Boden, in dem sie wachsen, die Feuchtigkeit entziehen.“
    „Die Sonne lässt alles verdunsten“, mutmaßte Ben.
    „Aber welche Sonne hat soviel Kraft, das Wasser tief aus dem Boden zu saugen?“, zweifelte Lisa. „Charly hat Recht. Irgendwas geht hier vor. Man könnte meinen, der Wald stirbt.“
    Die Sechs gingen weiter und all das, was sie beobachtet hatten, setzte sich fort. Am Nachtmittag waren selbst die hartgesottensten Insekten verschwunden, die Ben und dessen Freunde mehr als einmal in den letzten Tagen gepiesackt hatten. Doch jetzt wären die müden Wanderer fast froh gewesen, wenigstens die Insekten um sich zu wissen. Nur noch die Katzen waren ihnen als Begleitung geblieben. Aber selbst die ließen die Zungen ob der Hitze aus den Mäulern hängen. In diesem Moment ging die Sonne auf über dem sterbenden Wald. Der riesige Feuerball erschien zuerst als glühender Strich am Horizont, offenbarte dann nach und nach seine kreisrunde Form und fand schließlich seinen Platz am vor Hitze flimmernden Himmel. Alles ganz normal, das Ganze. Hübsch anzuschauen und durchaus alltäglich. Aber eines stimmte da ganz offensichtlich nicht: Es war doch schon vor diesem

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