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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Manchmal hatte er sogar das Gefühl, das Bild würde ein wenig vor sich hin stinken. Er nahm das Bild ohne viel Federlesens von der Wand und legte den Tresor der Familie frei. „Was für ein einfallsreiches Versteck“, murmelte er vor sich hin und gratulierte jedem potentiellen Einbrecher schon im voraus zu dessen Glück. Die Kombination war ihm bekannt, denn netterweise hatte sein Vater sein eigenes Geburtsdatum dafür verwendet. Rasch war der Safe geöffnet, und Charly wühlte darin herum. Er war durchaus erfolgreich dabei. Er nahm ein Bündel Geld heraus und einen Revolver samt der passenden Munition. Sein Vater hatte das Ding einmal dort versteckt, um bei Bedarf einem Räuber oder Kidnapper Angst einzujagen. Charlie hatte das natürlich schnell spitzgekriegt und sich vorgenommen,  irgendwann  einmal  hinter  dem Haus ein paar lustige Schießübungen damit zu veranstalten.
    Doch bislang hatten weder er, noch sein Vater jemals einen Schuss damit abgegeben. Der Vater war sowieso fast nie zu Hause und Ben hatte doch ein wenig Bedenken wegen der Lautstärke von Schießübungen in einer  Kleinstadt mit so vielen Ohren. Für den bevorstehenden Kampf gegen die Morlocks war eine Waffe aber ganz sicher nicht verkehrt; also packte er Revolver und Munition ganz unten in seinen Rücksack. Sollte die Reise in die Zukunft scheitern, würde er beides zurück in den Tresor legen, bevor der Herr des Hauses das Fehlen bemerken würde. Das Geld wog er kurz in der Hand und warf es schließlich achtlos in den Safe zurück. In der Zukunft würde es sicher keinen Euro mehr geben. Charly würde sich halt so durchschlagen müssen. Der Zeitreisende in Wells' Roman hatte schließlich auch keinen Supermarkt zur Verfügung gehabt. Also schloss er den Tresor wieder und hängte das abscheuliche Bild davor. Auf dem anschließenden Weg in die Küche kam er am Wohnzimmertisch vorbei, und sein Blick blieb an der Flaschenpost hängen. Kurzentschlossen griff er danach und packte sie mit in seinen Rucksack. Konnte ja nicht schaden, dachte er sich und ging in die Küche. Dort schaute er in sämtliche Schubladen und entschied sich am Ende dafür, ein sehr scharfes Küchenmesser, ein Feuerzeug und eine große Taschenlampe mitzunehmen. Danach war der Kühlschrank dran. Ein paar Coladosen würden mit auf die Reise gehen sowie einige Tafeln Schokolade sowie eine üppige Fleischwurst mit Knoblauch. Das sollte für den ersten Tag in der Zukunft reichen. Später würde er sich halt was anderes suchen müssen. Sein weiterer Weg durch das große Haus führte ihn in sein Schlafzimmer, wo er sich für Wanderschuhe, eine Jeans und einen dicken grünen Pullover entschied. Zuletzt packte er noch die Sportzeitschrift oben drauf, die er sich tags zuvor gekauft, aber noch nicht gelesen hatte. Somit war der Rucksack voll. Ein bisschen traurig schaute er sich in seinem Zimmer um. Zu gerne hätte er noch das ein oder andere von hier mit durch die Zeit genommen: Seine Transformers-Actionfiguren, sein Poster von Aragorn, seinen Lieblingspyjama oder seinen Computer zum Beispiel. Aber man konnte schließlich nicht alles haben. Auf Dinge wie Unterwäsche zum Wechseln, eine Zahnbürste, Shampoo und Handtücher verzichtete er bewusst; schließlich war er ja kein Weichei. Fürs erste war er zufrieden mit seinen Vorbereitungen und legte sich ins Bett. Natürlich nicht, ohne vorher in seinen Pyjama mit den Ogern drauf geschlüpft zu sein. Kurz dachte er noch nach über den Text der Flaschenpost, doch war er zu müde, um lange zu grübeln. Rasch schlief er ein und träumte von einer besseren Zukunft.
     
     
     
     
     
    *
     
     
     
    Kapitel 4
     
    Die Prophezeiung
     
    B ald würde die Sonne aufgehen im kleinen Tal zu Füßen der Bunten Berge. Der alte Haam war heute schon sehr früh auf den Beinen. Eine der Prophezeiungen, die jüngste, hatte ihn dazu veranlasst. Nicht zu vergessen das Erdbeben der vergangenen Nacht. Zugegeben: Es war nur ein sehr schwaches Erdbeben gewesen, und vermutlich hatte niemand sonst in der Siedlung überhaupt die geringen Erschütterungen unter dem Erdboden um Mitternacht bemerkt. Nur Haam war offensichtlich davon erwacht und hatte anschließend  keinen Schlaf mehr finden können. Überhaupt hatte der Dorfälteste in den letzten Nächten nach dem unfassbaren Unglück nur sehr wenig geschlafen. Und nun passte endlich alles zusammen: Der mysteriöse Tod so vieler Menschen wenige Tage zuvor, das Erdbeben der vergangenen Nacht und das schwer zu

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