Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
dummes Zeug wie die Tekman, die blöde Ziege.“
„Lisa wollte uns gerade ihre Geschichte erzählen“, unterbrach Ben den Redeschwall des Mädchens. „Ich denke, das wird um einiges interessanter werden als die Prahlereien von Ellen.“
„Da kannst du Gift drauf nehmen“, antwortete Kobanessa grinsend. „Sogar das Geschnarche von diesem Tintenfisch da hinten war spannender als das Gelaber von der alten Giftspritze.“
Lisa war nicht besonders wohl dabei, vor so vielen, zum größten Teil fremden Leuten ihre Geschichte zu erzählen, doch nach und nach machte es ihr immer weniger aus, denn die Zuhörer waren sehr interessiert und stellten nur wenige Zwischenfragen. Das Mädchen erzählte von der uralten Prophezeiung des Priesters und den Hinweisen, die es von seinem Großvater sowie einer befreundeten Hexe erhalten hatte. Lisa ließ nichts aus und erwähnte auch ihren Kampf gegen das riesige Hyänodon. Rippenbiest machte an dieser Stelle eine Bemerkung, wonach er diesen Unheimlichen Wald gerne einmal besuchen würde. Lisa hingegen konnte gut auf eine weitere Begegnung mit so einem Urzeitungeheuer verzichten. Sie erzählte von ihrem Irrweg durch den Wald, vom Treffen mit der Hexe Renata und dem Tor im schwarzen Felsen. Nach kurzem Suchen habe sie dann endlich ihren Verbündeten getroffen. An dieser Stelle nahm Charly die Erzählung auf.
„Also, ich hatte ja eigentlich für heute eine Reise durch die Zeit geplant. Sowie der Held aus einem meiner Lieblingsbücher. Der kämpft im Jahr 802.701 gegen mutierte Unterweltmenschen, also Morlocks. Daher bin ich gestern ziemlich früh zu Bett gegangen. Doch mitten in der Nacht wurde ich durch ein lautes Rufen und ein Klopfen an unserer Haustür geweckt. Da stand also dieses komische Mädchen in der Tür, und ich habe sie erst mal zusammengestaucht, von wegen, ob sie wisse, wie spät es überhaupt sei und sowas in der Richtung, ihr wisst schon. Da erzählt die mir eine Menge wirres Zeug, und vor lauter Mitleid lasse ich sie ins Haus. Sie benimmt sich äußerst seltsam, kennt keine Cola, kein Fernsehen und keine Toilette und sowas.“
Lisa schoss die Röte ins Gesicht.
„So etwas gibt es bei den Blauen Bergen nicht“, erklärte sie leise.
„Davon habe ich gehört“, sagte Nessy deutlich lauter. „Da soll es ja noch Menschen geben, die wie in der Steinzeit leben, oder?“
„Das stimmt nicht“, erwiderte die Rothaarige. „Wir sind vielleicht nicht so modern wie die Leute im Zentrum, aber auch keine Höhlenmenschen.“
„Ist ja schon gut, Mädchen“, ruderte Nessy zurück. „Komm, erzähl weiter, Dicker.“
„Naja, Lisa isst und schläft in meinem Haus, und am nächsten Tage erzählt sie mir mehr von ihrer Geschichte. Ich habe ihr natürlich kein Wort geglaubt, sondern gedacht, sie wäre irgendwie geisteskrank. Aber trotzdem nehme ich sie mit zu meinem Kumpels und zu meiner Zeitmaschine. Eigentlich wollte ich ja alleine aufbrechen, aber Lisa hat sich einfach mit drangehängt. Als der Blitz einschlägt, ist alles zu spät, und wir beide gehen erst mal k.o.“
„Alles war voller Qualm und Gestank“, führte Lisa weiter aus. „Erst wurde es plötzlich ganz hell und gleich danach stockfinster.“
„Genau“, bestätigte Charly. „Schließlich öffne ich die Augen und bin hier. Zudem kriege ich noch gesagt, ich sein ein Auserwählter. Klasse, was? Und wie es scheint, hat Lisa doch Recht gehabt mit der Geschichte von den zwei Welten. Daher fürchte ich, dass auch ihre Warnung vor dem Bösen, das durch eure Welt schreitet, ernst zu nehmen ist.“
„Also, ich habe noch nichts davon gehört“, meinte der Taure nachdenklich. „Wenn ich ihn erwische, den Bösen, dann kriegt er meine Axt zu spüren.“
„Aber wo soll er überhaupt sich aufhalten?“, fragte Nessy nach. „Willst du ihn etwa suchen gehen?“
Rippenbiest schwieg und schaute Lisa an.
„Ich weiß auch nicht, wo sich das Böse derzeit aufhält“, erklärte das Mädchen. „Ich weiß nur, dass mein Platz an Charlys Seite ist. Nur so kann ich dem Bösen entgegentreten. Wenn Charly an der Auswahl teilnehmen will, dann werde ich es ebenfalls tun.“
„Klar will ich das“, jubelte der dicke Junge. „Es gibt Kohle, es gibt Abenteuer, und es gibt genug zu essen. Da bin ich doch dabei, Leute. Und wenn mir auf meinem Weg durch das Nichts etwas Böses über den Weg läuft, dann sorge ich schon dafür, dass es Ruhe gibt.“
„Aber was genau hat dieses Wesen überhaupt vor?“, fragte Nessy in
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