Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
Vom Netzwerk:
die kleine Runde. „Rennt der durch die Gegend, erschreckt Kinder und Omas, oder hat der was wirklich Schlimmes im Sinn?“
    „Er hat meine Eltern und viele andere meines Volkes getötet“, erinnerte Lisa. „Womöglich wird er noch weitere Morde begehen. Ich weiß es nicht. Aber mein Großvater geht vom Schlimmsten aus.“
    „Sorry“, meinte Nessy. „Tut mir leid wegen deinen Leuten. Du solltest bei Gelegenheit Meister Athrawon davon erzählen. Der weiß über so ziemlich alles Bescheid, was im Nichts abgeht. Der hat was im Oberstübchen und macht sich ganz bestimmt nicht vor so einem Mistkerl in die Hosen.“
    „Nessy hat Recht“, brummte der Taure. „Auch bei meinem Volk gilt Athrawon als großer Weiser. Weihe ihn in deine Geschichte ein, und er wird wissen, was zu tun ist.“
    „Danke für eure Ratschläge“, antwortete das Mädchen mit den roten Haaren. „Ich werde den Meister fragen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“
    Bens Stimmungslage hatte das ganze Gerede von dem Bösen einen kleinen Dämpfer versetzt. Er wusste nicht, was davon zu halten war. Doch seine diesbezüglichen Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als Meister Athrawon die Tafel aufhob.
    „So, junge Freunde. Für heute ist leider Schluss, denn Morgen ist auch noch ein Tag. Um neun Uhr beginnen wir mit unserer ersten Versammlung. Gleich nach dem Frühstück. Wir treffen uns wieder hier im Pavillon. Ihr erfahrt dann alles Weitere von mir. Doch zunächst wünsche ich euch allen eine gute Nacht. Schlafen werdet ihr in euren jeweiligen Zelten. Euer Gepäck, soweit vorhanden, wurde schon hineingeschafft. Schlömi wird euch eure Zelte zuweisen. Und nun schlaft schön.“
    Ben fand sich wieder in einem geräumigen blauen Zelt mit vier Schlafgelegenheiten. Gleich nebenan gab es eine von hohen Palisaden eingezäunte Duschmöglichkeit. Seine Zeltgenossen stellten sich als Charly, Rippenbiest und Otto, der Festlandkalmar heraus. Ben war mit dieser Auswahl durchaus zufrieden. Zu seiner Überraschung fand er neben seiner Pritsche sogar eine Tasche mit Zahnbürste, Unterwäsche und anderen mehr oder weniger notwendigen Utensilien für sich vor. Offenbar hatten sich die Zwillinge Fielmann und Stotterbär vor ihrem Aufbruch noch darum gekümmert.
    Rippenbiest fand seinen Kriegshammer, seine Streitaxt, seinen Schild und seine Kurzschwerter wieder, die fein säuberlich neben seinem Bett aufgebaut worden waren und rund ein Viertel des gesamten Platzes im Zelt einnahmen. Nachdem der Taure seine Waffen noch liebevoll poliert, geschliffen, geölt und ihnen gut zugeredet hatte, legte er sich schwerfällig auf seine überforderte, ächzende Pritsche und war alsbald laut schnarchend eingeschlafen.
    Otto wünschte allen eine gute Nacht, ließ sein Bett aber links liegen. Stattdessen sprang er in einen bereitstehenden Zuber voll Wasser. „Ich bin zwar ein Festlandkalmar, aber im Wasser fühle ich mich immer noch zu Hause“, erklärte er und tauchte unter für die Nacht.
    Charly verzichtete auf das Zähneputzen und mampfte stattdessen lieber noch einen Apfel, den er im Versammlungspavillon stibitzt hatte. Dann legte auch er sich hin und starrte an die Decke.
    Ben putzte sich in der Umzäunung noch rasch die Zähne und wusch sich. Er schaute in den Himmel über sich und sah Millionen von Sternen, die ihm, so glaubte er, zuzwinkerten. Ob es sich um die gleichen Sterne handelte, die auch den Himmel bei ihm zu Hause bevölkerten, konnte er nicht genau sagen, doch wunderschön anzuschauen waren sie allemal. Ben ging zu seinem Bett, legte sich hin und dachte an den vergangenen Tag. Zwar hatte er seine Familie fürs Erste verlassen, doch irgendwie glaubte er, hier einen ganz guten Anfang gemacht zu haben.
    „Na, Ben. Hast du Heimweh?“, wollte Charly wissen.
    „Ja und nein, wenn du weißt, was ich meine“, antwortete Ben.
    „Ja, ich glaube ich weiß es.“
    Charly war kurz darauf eingeschlafen. Nur Ben fand so schnell keinen Schlaf. Zu vieles ging ihm im Kopf herum. Nahtlos setzten sich die Gedanken in seinen Träumen fort. Er träumte von seiner Familie, von einem Stier in voller Rüstung, von einem schielenden und einem stotternden Zwilling sowie von etwas Bösem.
     
     
    *
     
     
     
     
    Kapitel 6
     
    Die Gelehrten
     
    A m nächsten Morgen konnte sich Ben an seine Träume der vergangenen Nacht nicht erinnern. Zu allererst glaubte er sowieso, er sei wieder zu Hause und vielleicht sogar nie weg gewesen. Doch dann öffnete er die Augen und starrte auf

Weitere Kostenlose Bücher