Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
zugelaufen, sozusagen.“
Das rothaarige Mädchen warf ihm einen bösen Blick zu. „Das stimmt nicht. Ich habe ihn gesucht gehabt.“
„Soll das heißen, du warst in unserer Welt?“, wollte Ben wissen. „Wie hast du das geschafft? Hast du auch das offizielle Tor hier in der Nähe benutzt, wie ich?“
„Das kenne ich gar nicht“, sagte sie. „Ich komme von sehr weit südlich. Zu weit für einen Fußmarsch bis hierher. Ich habe ein magisches Tor im Unheimlichen Wald benutzt.“
„Du hast deine eigene Welt verlassen, um in einer anderen nach Charly zu suchen, nur um mit ihm wieder zurück in deine eigene Dimension zu gelangen?“
„Das stimmt. Aber ich wusste nicht, wohin mich unser gemeinsamer Weg führen sollte. Noch dazu hatte ich keine Ahnung, auf welch seltsame Weise wir die Reise antreten würden.“
„Das kann man wohl sagen“, brummte Rippenbiest. „Das war ein echter Aufreger, wie ihr mit einem Blitz und eurem komischen Gefährt hier auf dem Hügel gelandet seid.“
„Eigentlich wollte ich ja in die Zukunft reisen mit meiner Zeitmaschine“, erklärte Charly. „Aber irgendwo muss ich falsch abgebogen sein.“
Alle lachten, auch wenn sie nicht genau verstanden hatten, wovon der dicke Junge überhaupt redete.
„Aber warum hat Lisa dich überhaupt gesucht? Hatte sie die Aufgabe, dich zum Hügel zu bringen, damit du am Wettbewerb teilnehmen kannst? Mir haben zwei komische Typen aufgelauert, die mich durch das Dimensionstor geschleust haben.“
„Nein, Ben“, antwortete der andere Erdenjunge. „Von dieser ganzen Geschichte hier habe ich nichts gewusst. Da bin ich mehr oder weniger zufällig reingeraten. Warum Lisa ausgerechnet nach mir gesucht hat, das habe ich immer noch nicht richtig verstanden. Es hat irgendwas mit einer alten Prophezeiung zu tun. Aber das soll sie euch lieber selber erzählen. Ich muss mir noch was von dem Nachtisch sichern, bevor der liebenswürdige Koch alles abräumen lässt.“
Kaum hatte sich Charly von seinem Stuhl erhoben, ließ sich auch schon eine andere Kandidatin auf dem alten Plastikding nieder. Es war das Mädchen mit der Baseballkappe. Ben versuchte sich an den Namen zu erinnern. Es wollte ihm jedoch nicht gelingen.
„Hallo“, sagte sie. Darf ich mich zu euch setzen? Mir geht das Geschwafel von der bekloppten Tekman reichlich auf die Nerven. Die soll an ihrem verdammten Geld ersticken.“
Das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren hatte auf der anderen Seite des Tisches eine Schar von Auserwählten und Gelehrten um sich herum gruppiert und redete ohne Pause auf sie ein. Der Festlandkalmar schien bereits eingeschlafen zu sein. Dafür hing der kleine Elmar an ihren Lippen und nickte mindestens ebenso ununterbrochen, wie Ellen Tekman redete.
Charly kam mit einer Salatschüssel voller Vanillepudding zurück zu der anderen Gruppe und schob einen weiteren Stuhl heran. „So schnell ist man also seinen Platz an der Sonne los“, maulte er in Nessies Richtung und verdrückte im gleichen Atemzug einen großen Löffel voll Pudding.
„Sind doch genug Stühle da, Kumpel“, antwortete das Mädchen trocken.
Ich bin nicht Kumpel, sondern Charly. Deinen Namen habe ich schon wieder vergessen. War irgendwas Komisches. So ähnlich wie Vanessa?“
„Gib dir keine Mühe, Kumpel“, erwiderte das Mädchen mit der Kappe lässig. „Nenn mich einfach Nessy. Den Namen Kobanessa kann ich nicht leiden. Keine Ahnung, was sich meine Eltern genau dabei gedacht haben. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass es vor Ewigkeiten irgendwo eine Prinzessin mit diesem Namen gab. Ist aber eine ebenso lange wie öde Geschichte. Kommt jetzt bloß nicht auf die Idee, mich so zu nennen!“
„Wem sagst du das?“, meinte Charly lapidar.
„Hallo, Nessy“, sagte Ben freundlich.
„Hi! Du bist der Erdling, oder?“
„Ja genau. Und Charly ist auch einer“, erwähnte Ben, um nicht allein als Exot dazustehen.
„Spannend“, erwiderte das Mädchen und grinste. „Müsst ihr mir irgendwann mal was drüber erzählen.“
„Tut das bloß nicht“, warnte der Taure. „Ich hatte eine Zeitlang das zweifelhafte Vergnügen ihrer Begleitung. Wenn die einmal anfängt zu reden, kennt die kein Ende. Am besten ist, ihr erst gar kein Stichwort zu geben.“
„Nicht jeder ist so maulfaul wie du, miesepetriger Stiermann! Gib doch zu, dass du froh warst, nicht alleine reisen zu müssen.“
„Na, wenn du es sagst, wird’s wohl stimmen.“
„Klar“, antwortete Nessy. „Ich red ja kein
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