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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hob die Schultern. »Nur so.«
    Cäsar blickte an ihr vorbei. »Komm schnell rein!« sagte er und zog sie in den Wagen. Dann schloß er hastig die Tür, fuhr über sein krauses Haar und deutete auf einen zweiten Stuhl. »Da, setzen kannst du dich auch.«
    Michaela Santini nahm Platz. Sie war bereits umgezogen und trug ihr Kostüm, mit dem sie im Licht immer so stark auffiel. Es war ein knapp sitzendes Trikot, das über und über mit bunten und schimmernden Perlen besetzt war, das Licht brach und es funkeln ließ, wenn sich das kleine Persönchen zwischen den Pferden bewegte. Das lange Haar hatte sie nach hinten geschoben und es dort zu einem Pferdeschwanz geformt, der durch einen Reif gehalten wurde.
    »Ich muß gleich raus!« sagte Cäsar.
    »Das weiß ich, aber es bleiben uns noch einige Minuten.«
    Er lächelte verlegen. »Ich finde es toll, daß du den Weg zu mir gefunden hast, Ela.«
    »Das mußte ich doch.«
    Cäsar war erstaunt. »Wieso mußtest du das?«
    »Ganz einfach, weil ich das Gefühl hatte und immer noch habe, daß dich etwas bedrückt.«
    Er runzelte die Stirn und schaute zu Boden. »Was… was… sollte mich denn bedrücken, Ela?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Deshalb bin ich ja zu dir gekommen, um es zu erfahren.«
    »Das ist nicht weiter schlimm.«
    »Doch!«
    »Nein!«
    Die Kleine ließ nicht locker, denn sie hatte ihren eigenen Kopf. »Ich liege aber mit meiner Meinung nicht verkehrt. Es ist schon etwas da, denke ich.«
    »Es geht nur mich etwas an.«
    Sie brummte etwas in ihren nicht vorhanden Bart. »Himmel noch mal, ihr Männer seid auch alle gleich. Fühlt euch stark, macht euch stark, denkt, daß eine Frau sowieso keine Ahnung hat und vergeßt, daß gerade wir Frauen die sensibleren Menschen sind.«
    Cäsar nickte. »Das mag schon sein, und ich streite es auch nicht ab. Aber es gibt Dinge, die sollte man doch besser mit sich selbst ausmachen und regeln.«
    »Warum?«
    Der starke Mann schaute noch immer zu Boden. Er wollte sie einfach nicht ansehen. »Manchmal gibt es eben Dinge, von denen Frauen die Fingerlassen sollten, weil sie einfach zu gefährlich für sie sind.« Er hob seine Hände und legte sie wieder zusammen. »So habe ich das gemeint, Ela. Es ist wirklich besser, wenn du jetzt gehst. Ich muß damit allein zurechtkommen.«
    Sie wurde bockig. »Und wenn ich nicht will?«
    »Wie meinst du das?«
    »Gehen.«
    »Ich muß gleich auftreten.«
    »Klar, ich bin nach dir dran. Aber vorher kannst du mir noch sagen, was dich bedrückt. Um was geht es? Was macht dich, einen starken Mann, so fertig?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es hat wirklich nichts mit der körperlichen Stärke zu tun, Ela. Es sind andere Dinge. Etwas ist gekommen, aus irgendwelchen unergründlichen Tiefen hervorgestiegen, das ich einfach nicht begreifen kann.«
    »Aus Tiefen?« staunte sie.
    »Ja, aber das darfst du nicht wörtlich nehmen.«
    »Wie meinst du das denn?«
    Cäsar verdrehte die Augen. Er rückte noch näher an die zierliche Person heran, als fürchtete er sich davor, daß jemand heimlich zuhörte. »Das habe ich im übertragenen Sinne gemeint, Ela. Es sind andere Dimensionen, in denen das Böse seine Heimat gefunden hat. Schreckliche Welten, für uns nicht sichtbar – Geisterwelten.«
    »Ach nein.«
    »Doch, doch.« Der Hüne nickte heftig. »Sie genau sind es, und vor ihnen habe ich Angst.«
    »Seit wann denn, wenn ich fragen darf?«
    »Erst seit dem gestrigen Tag. Da hat es mich erwischt. Ich bin zu einem Mitwisser geworden.«
    »Das wird ja immer besser«, flüsterte sie. »Von wem bist du denn Mitwisser geworden?«
    »Von Pablos Geheimnis.«
    »Der widerliche Gnom?«
    »Ja, wer sonst?«
    Die Kleine nickte. »Natürlich, ich kann mir vorstellen, daß er ein Geheimnis hat.«
    »Nicht so, wie du vielleicht denkst.«
    »Was denke ich denn?«
    Er beugte sich noch weiter vor. »Vergiß einfach alles!« sagte er leise und schnell. »Vergiß, was einmal gewesen ist. Vergiß die Realität, dieses Geheimnis, von dem ich nun Teilhaber bin, ist schrecklich. Pablo ist nicht mehr allein. Aus den Gräbern am kleinen Bergfriedhof oben sind die Totengeister gestiegen…«
    »Bitte?!« Michaela saß wie auf dem Sprung. »Ich habe mich doch nicht verhört – oder?«
    »Nein, hast du nicht. Ich habe die vier Totengeister gesehen. Schwarze Gestalten, die wie Mönche ohne Gesichter aussehen.« Cäsar kriegte beim Sprechen eine Gänsehaut. »Aber sie hatten«, er deutete auf sein Gesicht, »glühende Augen.«
    Der kleine

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