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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erste.
    Schwarz, unheimlich mit glühenden Augen, aber trotzdem ohne Gesicht.
    Eben wie ein Geist, der aus einer unheimlichen Welt einfach aufgetaucht war.
    Ich sah, wie sich mein Freund bewegte. Er hatte den Schock schneller überwunden und hastete auf die Tür zu. Ich sah ihn laufen, und noch immer kam ich mir eingefroren vor. Gedankenfetzen zuckten durch meinen Kopf, und plötzlich veränderte sich das Bild zu einer schaurigen Szene.
    Ich blickte ein wenig in die Zukunft. Bei mir hatte Suko die Tür bereits aufgerissen, war nach draußen gestürmt und haargenau in die Falle der vier dämonischen Gestalten.
    Es konnte verrückt sein, es konnte aber auch den Tatsachen entsprechen. Deshalb schrie ich Suko zu. »Nein, nicht!«
    Er hatte die Tür bereits zur Hälfte aufgezogen und war dabei einen Schritt nach draußen gegangen. Als ihn mein Schrei eneichte, blieb er stehen und drehte sich.
    »Was ist denn?«
    »Laß es!«
    »Warum?«
    Ich hetzte auf ihn zu. »Verdammt, ich weiß selbst nicht, aber es kommt mir vor, als hätte man uns eine Falle gestellt.«
    Suko ging einen Schritt zurück. Er holte tief Luft, und im selben Augenblick huschte an der offenen Tür eines der vier bösartigen Wesen vorbei, und es zog seinen Arm zurück, denn in der Hand hielt es ein Messer mit langer bleicher Klinge.
    Es hätte die Waffe geworfen und Suko sicherlich getroffen, der auf einmal etwas blaß um die Nase wurde und mir mit einem verzerrten Grinsen klarmachte, welches Glück er gehabt hatte.
    »Kannst du in die Zukunft blicken?« fragte er.
    »Manchmal.«
    »Das ist mir neu.«
    Ich enthielt mich eines weiteren Kommentars, zog mich aber von der Tür zurück, die wieder zugefallen war. Neben der hintersten Bankreihe blieben wir stehen, und mein Freund schaute betreten auf den grauen Steinboden der Kapelle. »Könnte es sein, John, daß diese Wesen es gewesen sind, von denen der Abbé gesprochen hat?«
    »Also Templer?«
    »Auch. Nur eben nicht zu uns gehörig oder zum Abbé und dessen Freunden. Es bleibt uns Baphomet.«
    Suko schaute sich die Fenster der Reihe nach an. Dahinter zeigte sich nichts mehr. Wir sahen nur den grauen Himmel, der einen Teil der Scheibe ausfüllte. »Es ist klar, daß wir hier keine Stunden verbringen können, wir müssen weg.«
    »Ganz deiner Meinung, Alter.«
    Er drehte sich auf der Stelle. »Und wie hast du dir das vorgestellt, wenn ich fragen darf?«
    »Ich werde es mit dem Kreuz versuchen. Das ist keine Angabe, nur rechne ich damit, daß es die vier Gestalten abwehren kann. Obwohl ich da auch nicht sicher bin.«
    Suko überlegte einen Moment, dann nickte er und meinte: »Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Noch ein Blick auf die Fenster zeigte mir, daß die Gestalten nicht in deren unmittelbarer Nähe lauerten oder sich zumindest dort nicht zeigten. Daß sie noch auf dem Friedhof umhergeisterten, stand für mich fest, wahrscheinlich war auch hier der Ort, wo sie begraben gewesen waren. Wer immer ihre Seelen aus einem Zwischenreich hervorgeholt hatte, mit dieser Person mußten wir rechnen. Er hatte sie als Schutz eingesetzt, und ich dachte in dem Moment, als meine Hand abermals die Klinke berührte, an die zahlreichen Kinder, die in die Vorstellung an diesem Nachmittag hatten gehen wollen.
    Dämonen nahmen niemals Rücksicht auf Menschen. Darin schlossen sie auch Kinder ein.
    Suko, der von einer Rückendeckung meinerseits gesprochen hatte, stand an der Wand. Er würde, wenn ich die Tür öffnete, nach draußen schielen können, leider nur in eine Richtung, aber vielleicht hatten wir auch Glück.
    Auf die Beretta verließ er sich nicht. Aber er hatte seine Dämonenpeitsche hervorgeholt, den berühmten Kreis geschlagen und die drei Riemen hervorrutschen lassen.
    Er war bereit. Ich schaute ihn an. Suko nickte.
    Für mich war die Bewegung das Zeichen zum Start. Ich drückte die alte Klinke bis zum Anschlag und zog die Tür auf.
    Diesmal nicht langsam, sondern schnell. Das Kreuz hielt ich in der linken Hand, und ich streckte auch zuerst meinen Arm vor. Was so lächerlich wirken konnte, war mir persönlich todernst, denn ich rechnete mit einem Frontalangriff.
    Der blieb aus.
    Es zeigte sich keine Gestalt. Es flog auch keine Klinge auf mich zu, alles blieb so verdammt ruhig – und auch gefährlich. Der Wind wehte mir kalt gegen die Gesichtshaut und biß sich in meinen Augen fest. Ich schaute nach vorn, sah die Gräber mit ihren Steinen und Kreuzen wie stumme Zeugen des Vorgangs stehen und hörte auch kein

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