Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und war verschwunden. Ebenso seine beiden echsenköpfigen Diener. Aus ihnen wurden Nebelfahnen, wie sie im Reich der Schatten überall zu sehen waren.
    Ich blieb zurück.
    Allein und mit meinen Gedanken.
    Was der Spuk da gesagt hatte, war in seiner Wirkung so schlimm, daß ich regelrecht fror. Es war die reine Angst, die Furcht vor dem Grauenhaften, die in mir steckte. Die Schatten waren ungeheuer gefährlich, das hatte ich bei Timmy Blake erlebt. Ihm hatte ich schon nicht helfen können, und er war nur eine Einzelperson gewesen. Wie sollte man dann die zahlreichen Menschen retten, die sich das Fußballspiel ansehen wollten? Eine Lösung wußte ich nicht. Man konnte das Spiel auch nicht absagen. Wenn ich die Gründe offengelegt hätte, würde mir niemand glauben, man hätte mich nur ausgelacht. Was also tun?
    Ich spürte die Last der Verantwortung wie einen körperlichen Druck, der immer stärker wurde. So ungemein hilflos kam ich mir in diesen Augenblicken vor, und ich wußte auch nicht, wer mir hätte zur Seite stehen können. Suko? Eigentlich nicht, denn er besaß nicht die Waffen, um sich gegen die Schatten zu verteidigen. Hier half mir wirklich nur mein Kreuz. Doch mit ihm konnte ich nur einen Schatten angreifen, nicht mehrere auf einmal. Sie würden über die Menschen herfallen und sie regelrecht verschlingen, ohne daß ich etwas unternehmen konnte.
    Auf jeden Fall mußte ich meinem Chef, Sir James Powell, von der großen Gefahr berichten.
    Ich griff zum Hörer und tippte die Privatnummer des Superintendenten in die Tastatur. Als nach dem sechsten Läuten niemand abhob, versuchte ich es im Club.
    Die nasale Stimme eines Angestellten drang mir ans Ohr. Ich verlangte Sir James zu sprechen und mußte mir eine dämliche Antwort gefallen lassen.
    »Mister, ich weiß nicht, ob Sir James jetzt gestört werden kann. Er unterhält sich sehr intensiv mit Sir Arthur…«
    Ich explodierte. »Verdammt noch mal, geben Sie ihn mir jetzt, sonst nagele ich Sie an die Wand.« Himmel, war ich sauer. Der Bedienstete auch. Ich hörte, wie er nach Luft schnappte und eine Antwort suchte.
    »Geben Sie mir Sir James!«
    »Ja, ja, sofort!«
    Endlich. Schon bald vernahm ich die Stimme meines Chefs. Sie klang ziemlich brummig. Der Superintendent schien über die Störung ungehalten zu sein.
    »Ach Sie sind's«, sagte er, nachdem ich mich entschuldigt hatte. »Der Ober hat mir keinen Namen gesagt, er war nur ziemlich blaß.«
    »Das kann ich mir vorstellen, Sir.« Näher ging ich nicht auf die Sache ein, sondern kam direkt zu den wichtigen Dingen. Ich berichtete Sir James von den gefährlichen Schattenwesen und auch davon, was sie vorhatten.
    Selbst Sir James, den nichts so leicht aus der Fassung bringen konnte, zeigte sich entsetzt. »Das darf doch nicht wahr sein«, vernahm ich seine flüsternde Antwort.
    »Es ist eine Tatsache, Sir.«
    »Haben Sie schon einen Plan?«
    »Nein, Sir!«
    »Gut, dann werden Sie wohl auf Ihren Schlaf verzichten müssen. Suko ebenfalls. Ich erwarte Sie in einer halben Stunde in meinem Büro. Ich werde inzwischen die verantwortlichen Leute aus dem Bett trommeln, damit sie ihre Meinung dazu sagen können.«
    »Die Idee finde ich gut, Sir James.«
    »Vielleicht geschieht auch noch ein Wunder.« Mit diesen Worten legte mein Chef auf.
    An Wunder glaubte ich nicht. Wenn wir etwas retten wollten, mußten wir uns auf uns selbst verlassen.
    Ich schaute auf meine Uhr. Mitternacht war nicht mehr fern. Jetzt hätte ich mich gern hingelegt, aber ich hätte schon ein Robotmensch ohne Gefühle sein müssen, um dies zu schaffen.
    Sir James wollte Suko mit dabeihaben. Klar, er stand schließlich wie ich im Dienste von Scotland Yard. Ich war gespannt, wie er es aufnehmen würde.
    Ich löschte die beiden Stehlampen und begab mich zur Tür. Noch einen letzten Blick warf ich in den Wohnraum zurück. Dabei schaute ich zwangsläufig auf das Fenster.
    Meine Raumpflegerin hatte die Scheiben erst vor wenigen Tagen geputzt. Sie waren noch sauber, ich sah dicht hinter ihnen eine huschende Bewegung.
    In der Haltung erstarrte ich.
    Die Schatten waren da!
    ***
    Sehr groß war die Überraschung trotzdem nicht. Damit hatte ich rechnen müssen. Ich war ein Feind des Dämonen-Parasiten und damit auch ein Feind seiner Helfer. Und ich konnte ihren großen Plan unter Umständen vereiteln. Deshalb würden und mußten sie alles daransetzen, um mich aus dem Weg zu schaffen. So einfach und klar war die Rechnung. Tief holte ich Luft.
    Jetzt die Wohnung

Weitere Kostenlose Bücher