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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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permanent in Bewegung, so daß die Umrisse seiner Gestalt hin-und herwogten. Der Spuk gehörte wirklich zu den mächtigsten Dämonen in den Reichen des Schreckens. Selbst Asmodis fürchtete sich vor ihm. Wer einmal im Reich des Spuks gelandet war, für den gab es kein Entrinnen. Bis in alle Ewigkeiten mußte er die Schrecken, die diese Dimensionen für ihn bereithielten, erleiden.
    Keine Regel ohne Ausnahme. Dr. Tods Seele hatte der Spuk freigegeben. Das geschah auf Asmodinas Drängen hin, nur hatte sie sich selbst damit einen schlechten Dienst erwiesen, denn in einem gewaltigen Kampf hatte Morasso ihr durch den silbernen Bumerang den Kopf von den Schultern geschlagen.
    Bei dieser Auseinandersetzung hatte auch Maddox, der Dämonenrichter, sein Leben verloren, und dafür zeichnete ich mich verantwortlich. Im Reich des Spuks war die alte Ordnung also gestört worden. Eine neue mußte geschaffen werden, und da sich die Dämonenfürsten oft bis aufs Messer bekriegten, war dies gar nicht so einfach. Ob sie einen Nachfolger für Maddox so ohne weiteres akzeptierten, daran wollte ich nicht glauben.
    Der Spuk schien demnach Probleme zu haben, wenn ich seinen Worten trauen sollte.
    Die Depression war von mir abgefallen. Jetzt wollte ich wissen, was den Dämon hergetrieben hatte.
    »Ist dir Asmodinas Tod so sehr nahegegangen, daß du mich auf deine Seite ziehen willst?« fragte ich bewußt provokativ.
    »Unsinn, sie war mir egal.«
    »Weshalb bist du dann hier eingedrungen?« Ich gab mich lässig, obwohl ich vor innerer Spannung fast vibrierte. Ich schlenderte zum Barschrank, öffnete und schenkte mir einen Whisky ein. Die Flasche hielt ich noch in der Hand, als mich die Antwort des Spuks erreichte.
    »Es geht um Galuri und seine Schatten!«
    Daher wehte also der Wind. Hätte ich mir auch denken können. Und fast hätte ich noch durch die Zähne gepfiffen. Statt dessen drehte ich mich bewußt langsam um und sagte: »Na und?«
    »Bist du denn nicht an ihnen interessiert?« Die Stimme des Spuks drang irgendwo aus der Schwärze.
    »Möglich.« Ich gab mich weiterhin gelassen und nahm einen Schluck. Der Whisky wärmte mich durch. Er war sanft und rann angenehm in den Magen hinunter.
    Ich wußte nicht, was in dem Spuk vorging. Man sah weder ihm noch seinen beiden Begleitern eine Regung an, allerdings schien er ziemlich überrascht zu sein, denn er entgegnete die nächsten Sekunden nichts auf meine Bemerkung.
    Ich hatte ebenfalls Platz genommen, drehte mein Glas und ließ die goldbraune Flüssigkeit kreisen. Auf der Oberfläche brachen sich Lichtreflexe. Natürlich stand auch ich unter Strom, die verfluchten Schatten bereiteten mir Magenschmerzen, und wenn der Spuk tatsächlich etwas wußte, würde ich ihm dankbar für das Wissen sein, das er mir mitteilte. Doch das brauchte er nicht zu wissen.
    »Sonst noch was?« fragte ich.
    »Sinclair, du scheinst dich verändert zu haben. Hat dir Asmodinas Ende und die Dezimierung der Mordliga eigentlich gereicht?«
    »Du vergißt Maddox.«
    »Ja, auch den.«
    »Nein, ich werde weitermachen, Spuk.«
    »Dann wundert es mich, daß du hier herumsitzt, während über London eine gewaltige Gefahr schwebt.«
    Ich hob die Schultern. »Wenn du von einer Gefahr sprichst, will ich das wohl glauben. Denn du allein bist schon eine Gefahr für die Riesenstadt.«
    »Um mich geht es nicht, sondern um dich und um deine Mitbürger. Galuri, der Dämonen-Parasit, kann mit seinen Schatten das absolute Ende dieser Stadt bedeuten. Ist dir das klar?«
    Ich hob den Blick und schaute dorthin, wo sich die wallende, schwarze, nicht greifbare, aber dennoch vorhandene Masse auf meinem Sessel bewegte. Es waren schwere Worte. Sie trafen mich, ich hatte ähnlich gedacht, und doch ließ ich mir nichts anmerken.
    »Du erwiderst ja nichts«, hielt mir der Spuk vor. »Hat es dir die Sprache verschlagen, Geisterjäger?«
    »Nein.« Ich stellte das Glas weg, weil es leer war. »Ich wundere mich nur, daß du auf einmal so besorgt um mich bist. Das kenne ich gar nicht von dir, Spuk.«
    »Es geht mir nicht um dich.«
    »Sondern?«
    »Um ihn.«
    »Dann bist du ein Feind von Galuri, dem Dämonen-Parasiten!« stellte ich fest.
    »Allerdings.«
    Ich lachte. Sie Situation war wieder einmal seltsam. Da kam der Spuk zu mir, um mich in meinem Kampf gegen den Dämonen-Parasiten zu unterstützen. Jedenfalls nahm ich das an. So etwas gab mir immer wieder Hoffnung. Ich freute mich, wenn meine Gegner sich gegenseitig bekämpften, wenn sie ihre

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