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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dieser tote Junge, Oberinspektor, hat kein Herz mehr!«
    ***
    Das war wirklich eine Überraschung!
    Sekundenlang war ich sprachlos und schaute Dr. Murdock nur an. »Was sagen Sie da?«
    »Er hat kein Herz mehr!«
    »Das gibt es doch nicht.«
    »Habe ich auch gedacht. Überzeugen Sie sich selbst, Oberinspektor. Fühlen Sie nach, dann werden Sie feststellen, daß kein Herz vorhanden ist. Sie können die Haut eindrücken, es gibt keinen Widerstand. Das begreife ich nicht.« Er schlug sich mit der flachen Hand gegen seine breite Stirn.
    Ja, ich wollte mich überzeugen und nahm die gleiche Haltung wie der Doc zuvor ein. Meine Hand tastete über die linke Seite, drückte, und tatsächlich, ich spürte nichts. Das Gewebe war weich, ich konnte meine Finger hineinpressen. Ohne es zu wollen, drang ein Stöhnen über meine Lippen.
    Was ich in diesen Augenblicken erlebte, war schlimmer, als würden mir drei schleimige Ghouls gegenüberstehen. Es war zwar kein sichtbarer Horror, aber dieser hier war viel schrecklicher. In meinem Beisein war etwas Unheimliches geschehen, was ich nicht hatte verhindern können. Eine unsichtbare, kalte Hand kroch über meinen Rücken und hinterließ bei mir eine Gänsehaut. »Nun?«
    Murdocks Stimme riß mich aus meinen Überlegungen. Ich stand wieder auf und nickte. »Da hatte ich also recht?«
    »Ja, Doc, Sie hatten recht.«
    »Können Sie mir jetzt eine Erklärung geben, Mr. Sinclair? Ich meine, eine rationale. Ich bin Arzt und kann es nicht, so leid es mir tut.«
    »Ich muß ebenfalls passen.«
    Dr. Murdock hob die Schultern. »Es gibt Augenblicke, da steht man auch als Mediziner ratlos vor den Tatsachen. So ein Moment ist gekommen. Man kann nur Vermutungen anstellen, allerdings auch nur dann, wenn man den Vorgang selbst miterlebt hat. Das habe ich nicht, Mr. Sinclair, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Natürlich verstehe ich Sie. Ich kann Ihnen auch nicht mehr sagen. Der Junge ist von einem dreidimensionalen Schatten angegriffen worden.«
    »Ein Schatten, der dreidimensional war?«
    Ich nickte.
    »Und Sie haben sich nicht getäuscht? Dreidimensionale Schatten gibt es nicht.«
    »Ich habe ihn gesehen.«
    Murdock verzog die Lippen. »Ich kenne Ihren Job ja so ungefähr, Oberinspektor. Sie jagen die Wesen, an die ich nicht glauben kann.« Er hob die Schultern. »Na ja, so langsam kommen mir auch Zweifel.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß die Leiche des Jungen zum Yard überführt wird. Da können sich die Spezialisten noch genau mit ihr beschäftigen. Vielleicht finden die etwas heraus.«
    »Würde mich freuen, Sinclair. Und lassen Sie mich das Ergebnis wissen. Man lernt nie aus und immer gern etwas hinzu.«
    »Ich werde an Sie denken, Doc.« Murdock ergriff seine Arzttasche und wandte sich ab. Auch ich wollte zum Telefon, als der Fall eine dramatische Wendung nahm, mit der keiner von uns gerechnet hatte. Einer der herumstehenden Hausbewohner bemerkte es zuerst. »Da!« schrie er, »der Tote!«
    Ich kreiselte herum. Im ersten Augenblick dachte ich daran, daß der Tote sich erheben würde, das jedoch geschah nicht. Die Lösung wäre auch zu einfach gewesen.
    Nein, etwas völlig anderes geschah mit der Leiche des Jungen. Sie veränderte sich. Zuerst war es nur ein schwaches grünes Leuchten, das sich über die Haut legte und sich immer weiter ausbreitete, so daß es den gesamten Körper erfaßte, von der Stirn bis zu den Fußspitzen. Auch die Augen blieben nicht die gleichen. Hatten sie vor wenigen Sekunden starr und tot geblickt, so änderte sich der Ausdruck. Der Rest von Farbe verschwand, als hätte jemand mit einem Tuch darüber gewischt.
    Dafür erschien eine andere Farbe. Weiß!
    Fast strahlend leuchteten die Pupillen auf, zwei weiße Kreise, und ich wurde daran erinnert, daß ich diese Kreise bereits gesehen hatte. Und zwar bei dem Schatten.
    »Was ist das?« hauchte der Arzt. Er stand neben mir und begriff so wenig wie ich.
    »Keine Ahnung, Doc.«
    Natürlich machte ich mir meine Gedanken, aber eine genaue Antwort konnte der Arzt von mir wirklich nicht bekommen. Irgendeine fremde Magie hatte hier die Regie übernommen, eine Magie, die überhaupt nicht zu greifen war.
    Erst jetzt fiel mir das Kreuz ein. Vorhin hatte ich nicht daran gedacht, weil alles zu schnell gegangen war. Ich holte es hervor, um den Toten damit zu berühren, als es bereits zu spät war.
    Aus dem Toten war ein Schatten geworden.
    Dreidimensional, in Höhe, Breite und Länge, schwebte er für die Zeitspanne eines

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