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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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des Tieres geklammert flog sie wie von Dämonen gehetzt davon.
    Hinter ihr zeigte sich am Horizont bereits der erste Schein eines neuen Tages.
     
     
    *****
     
     
    An diesem Morgen erschallten die Hörner im Lager der Kawaren schon beim ersten Sonnenstrahl. Zolkar hatte frühen Aufbruch befohlen. Nachdem seine Horden die Hauptstadt von Valamin niedergebrannt, ihre Bewohner getötet oder versklavt und die Häuser und den Palast geplündert hatten, sollten sie nun weiter über das Reich ausschwärmen, um es völlig zu unterwerfen.
    Ein Teil der Bevölkerung von Varnhag hatte dem Massaker entkommen können, und daher erwartete Zolkar, noch hier und da auf Widerstand zu stoßen. Auch würden Boten die Kunde vom Überfall der Feinde so schnell sie konnten in die nächsten Städte und Ansiedlungen tragen. Der grausame Kawarenfürst wusste genau, dass die tapferen Valaminen die Gegenwehr nicht aufgeben würden, solange sie nicht so geschwächt waren, dass jede Hoffnung, den Feind zu vertreiben, sinnlos war.
    Doch Zolkar kannte seine Kawaren gut und er wusste, dass er ihnen gestatten musste, ihren Siegesrausch auszutoben, wenn sie nicht aufsässig werden sollten. Er hätte sie zwar auch mit seinen magischen Kräften im Zaum halten können, doch das hätte ihn viel Energie gekostet. Außerdem weidete er sich an der Wildheit und Skrupellosigkeit dieser barbarischen Krieger und fand an ihren Untaten ein grausames Vergnügen.
     
    Kurze Zeit später waren fast alle geraubten Güter auf den mitgeführten oder erbeuteten Wagen verstaut. Groß und dunkel saß Zolkar auf seinem starkknochigen Rapphengst und beobachtete die letzten Abbrucharbeiten am Lager, die die gefangenen Valaminen unter den Peitschenhieben ihrer Bezwinger durchführen mussten.
    Einige der Sklaven führten gerade die erbeuteten Pferde an ihm vorbei, als Zolkar plötzlich aufmerkte. Sein scharfer Blick flog über die Herde hin, dann rief er nach einem seiner Unterführer.
     
    „Harkun, wo ist die dunkelbraune Stute mit dem weißen Stern? Du weißt, sie war eines der Rösser, die wir aus den Stallungen des Palastes holten, ein ausgezeichnetes Tier, wohl eines der besten von allen. Ich sah sie nicht in der Herde.“
     
    „Ihr meint die Stute der verschwunden Prinzessin, Herr? Ich werde nach ihr suchen.“ Harkun legte die Hand auf Herz, verbeugte sich und bestieg hastig sein Pferd. Dann ritt er hinter der davonziehenden Herde her.
     
    Einige Zeit später kehrte er zu Zolkar zurück, der immer noch den Aufbruch seiner Truppen überwachte.
     
    „Das Pferd ist nicht bei der Herde, Herr“, meldete er, „und auch keiner unserer Leute reitet es. Die Stute muss gestohlen worden sein.“
     
    Auf Zolkars Stirn schwollen die Zornesadern. „Wie kann das Pferd gestohlen worden sein? Wurde nicht die Herde stets bewacht? Sieh zu, dass du das kostbare Tier wieder beschaffst! Die Spur eines einzelnen Reiters sollte doch wohl zu finden sein. Du haftest mir mit deinem Kopf für die Stute!“
     
    Das narbige Gesicht Harkuns wurde bleich. Wortlos wandte er sich ab und rief einige Männer zusammen. Wenige Minuten später stoben fünf Reiter aus dem Lager.
    Harkun saß die Angst im Nacken. Er kannte Zolkar und wusste, was ihm geschehen würde, wenn er das Pferd nicht zurückbrachte. So umrundeten er und seine Männer in weitem Bogen den Lagerplatz in der Hoffnung, im weichen Boden auf die Fährte des Diebes zu stoßen.
    Und tatsächlich, kurze Zeit später sahen sie im vom Morgentau noch feuchten Gras den dunklen Strich einer Fährte, die nach Westen führte und die von einem einzelnen Reiter stammte. Wie eine Meute Jagdhunde setzten sich die Männer auf die Spur. Wehe dem Dieb, wenn sie in fassten!
     
     

2. In den Händen der Kawaren
     
     
    Deina war einige Zeit in höchster Geschwindigkeit geflohen. Doch als die Sonne aufging, zügelte sie Sama, um das Tier nicht völlig zu erschöpfen. Sie hoffte, dass man das Fehlen der Stute unter all den erbeuteten Pferden nicht bemerken würde und glaubte daher, dem Verhängnis entronnen zu sein.
     
    Nachdem sich nun die Anspannung der Flucht etwas in ihr legte, spürte sie erst, wie hungrig und müde sie war. Seit zwei Tagen hatte sie keinen Bissen zu sich genommen. Nachdem ihr die Entführung Samas gelungen war, hatte sie sich nicht mehr getraut, sich nun auch noch Proviant zu beschaffen. Sie hoffte, bald auf ein Dorf oder eine Siedlung zu stoßen, wo sie sich mit allem versorgen konnte.
    Aber da sie allein nie weit von

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