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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Norhang kennt, der einzige, von dem man weiß, dass er den Turm von Sku-Ul lebend verließ. Und nur dort könnt Ihr einen Weg finden, wie Ihr die Kawaren vertreiben und Zolkar, den Mörder Eures Vaters, vernichten könnt. Nur dort und nur mit Targils Hilfe könnt ihr auch Euren Bruder retten, denn der Turm von Sku-Ul birgt die Macht, durch die Zolkar Euren Bruder gefangen hält. Und Ihr wißt, daß der Seher prophezeite, daß nur eine Frau die Macht des Turms brechen kann.
         Doch denkt daran, dass Targil Euren Vater hasst! Ihr kennt die Geschichte, warum Euer Vater Targil vom Hof verbannte. Obwohl er damals noch ein Jüngling war, hatte er es gewagt, die Augen zu Königin Kira, Eurer Mutter, zu erheben. Eure Mutter führte Klage gegen ihn bei Eurem Vater, und König Forn bestrafte ihn mit Verbannung. Er ließ ihn nur deshalb nicht töten, weil er der Sohn seines Freundes Canar war. Zwar hatte Targil behauptet, dass Kira ihn habe verführen wollen, er sie jedoch abgewiesen habe und sie daher aus Rache falsches Zeugnis wider ihn ablegte.
        Aber der König glaubte ihm nicht. Voll Zorn verließ damals auch Canar den Hof, denn für ihn galt das Wort seines Sohnes mehr als das der Königin. Als Targil das Schloss verließ, schwor er, sich für die angetane Schmach zu rächen. Bisher jedoch hat er seinen Schwur nicht wahr gemacht. Zwar hörten wir viel von seinen Heldentaten und auch, dass er den Turm von Sku-Ul bezwang und ihn unbeschadet verließ. Doch wie er der Macht von Sku-Ul entkam und weshalb er diesen gefährlichen Ort aufgesucht hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber wegen seines Hasses auf Euren Vater dürft Ihr bei Targil nicht mit freundlicher Aufnahme rechnen. Auch weiß ich keinen Rat, wie Ihr ihn gar dazu bewegen könnt, Euch zu helfen. Ihr werdet all Eure List und Überredungskunst einsetzen müssen, denn ich kann mir nicht denken, daß er ausgerechnet für ein Mitglied Eurer Familie noch einmal an diesen üblen Ort zurückkehren wird.
    Doch zunächst müsst Ihr Zolkar und seinen mörderischen Kawaren entkommen. Fallt Ihr in seine Hände und entdeckt er, wer Ihr seid, so ist der Tod oder noch Schlimmeres Euer Schicksal. – Prinzessin Deina!“ Dardas‘ Hand umkrampfte schmerzhaft ihre Finger. „Mögen die Götter Euch auf Eurem Weg schützen! Achtet gut auf Euch und …“ Ein schmerzliches Zucken lief über das Gesicht des treuen Ratgebers, dann brach sein Blick. Dardas war tot.
     
    Einige Minuten kniete Deina wie erstarrt neben ihm. Ihr durch die entsetzlichen Geschehnisse aufgewühlter Geist begann nur langsam, die Tragweite dieses neuerlichen Unglücks zu begreifen. Doch dann wurde ihr bewusst, dass sie allein war, allein und hilflos, umgeben von den tödlichsten Gefahren. Wie sollte sie diesen Targil finden, an den sie sich kaum noch erinnern konnte? Sie war fast noch ein Kind gewesen, als er den Hof ihres Vaters verließ. Und wie sollte sie zunächst den Horden Zolkars entkommen, die wohl das ganze Gebiet plündernd und mordend durchstreiften? Mit Dardas an ihrer Seite hätte das wohl gelingen können, denn er kannte wie kein anderer das Land und war ein kluger und tapferer Mann gewesen. Aber Dardas war tot. Was sollte sie nun tun?
     
    Behutsam löste sie ihre Hand aus den verkrampften Fingern des Toten und erhob sich. Während sie dastand und auf ihn im Dämmerlicht des aufziehenden Morgens herabsah, rann aus ihren großen blauen Augen ein Strom von Tränen. Der Anblick des Toten rief ihr die Bilder des Grauens ins Gedächtnis, die sie auf ihrer Flucht durch die brennende Stadt gesehen hatte. Und vor Ihrem geistigen Auge sah sie den Vater in seinem Blut liegen, hingestreckt inmitten seiner Getreuen, erschlagen von der Hand des grausamen Mörders Zolkar. Sollten der Tod all dieser Männer und die Leiden der Frauen von Varnhag ungesühnt bleiben? Sollte das Volk von Valamin in alle Zukunft versklavt sein unter der Tyrannei der barbarischen Kawaren?
    Nein, das durfte nicht sein! Sie wollte versuchen, das Schicksal zu besiegen. Vielleicht waren die Götter ihr gnädig nach all dem Unglück, das über sie gekommen war, und es gelang ihr wirklich, diesen Targil zu finden.
     
    Doch sie konnte nicht einfach drauflos gehen – ohne Vorräte und Ausrüstung und nur mit einigen Goldstücken versehen, die sie in der Eile hatte finden können. Dardas hatte ihr nicht erlaubt, ihren Schmuck auf die Flucht mitzunehmen, da dieser sie leicht hätte verraten können. So erinnerte nichts mehr an

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