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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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ihre hohe Herkunft, denn als ihr Vater sie in ihr Versteck in den Stallungen des Schlosses brachte, hatte er ihr befohlen, das Gewand einer einfachen Magd anzuziehen, damit niemand sie erkennen sollte, falls man sie fand. Ihr langes blondes Haar fiel ihr, nur mit einem groben Band im Nacken gebunden, in schlichten Wellen bis zur Taille nieder. Und wenn sie die Kapuze des dunklen Umhangs aus rauer Wolle über den Kopf zog, war auch dieser natürliche Schmuck nicht mehr zu sehen. Ruß und Schmutz von der Flucht durch die brennende Stadt befleckte ihre Wangen und verbarg den Liebreiz ihres Gesichts. Deina konnte sich vorstellen, wie sie jetzt aussah, aber ihr Äußeres war ihr jetzt so gerade recht. Vielleicht hielt man sie für eine hässliche Magd, falls sie entdeckt würde.
     
    Sie beschloss, bis zum Abend hier im Gehölz abzuwarten und dann im Schutz der Nacht zum Lager der Feinde zu schleichen. Nur dort konnte sie versuchen, das zu stehlen, was sie nun am nötigsten brauchte: ein Pferd und Proviant!
    Mit Tränen in den Augen beugte sie sich über den toten Dardas, um ihn mit seinem Umgang zu bedecken. Doch dann hielt sie inne und zog den Dolch aus seinem Gürtel. Erst dann verhüllte sie den Toten und erhob sich. Sie suchte in der Nähe Zweige, Äste und trockenes Laub, das sie über den Leichnam schichtete. Der treue, tapfere Freund sollte wenigstens so etwas Ähnliches wie ein Grab bekommen. Zum Schluss riss sie von einem Baum einen blühenden Zweig und legte ihn auf den Hügel. Sie hoffte inständig, dass keine rohe Hand und kein wildes Tier die Ruhe des Toten stören möge, bis sie ihm eines Tages ein würdiges Grab bieten konnte.
    Dann ging sie tiefer in das dichte Unterholz hinein. Sie wollte nicht in der Nähe des Toten bleiben, denn obwohl sie den treuen Freund des Vaters sehr geliebt hatte, war ihr die Nähe des Todes unbehaglich.
     
    Den ganzen Tag hielt sie sich in dem dichten Gestrüpp verborgen. Ab und zu schlief sie auf dem weichen Laublager ein, denn die vergangene Nacht mit ihren Schrecken hatte den Schlaf vertrieben, und erst jetzt forderte ihre erschöpfte Seele das Vergessen des Traums. Doch wieder und wieder schrak sie hoch, aufgestört von der Furcht vor Entdeckung. Zweimal hörte sie den Hufschlag von Reitern, die in der Nähe vorbeistoben, und die lärmenden Stimmen der siegestrunkenen Eroberer. Dann saß sie wie erstarrt, jeden Augenblick erwartend, dass die Feinde den Wald nach ihr durchkämmten.
    Aber langsam senkte sich die Dunkelheit über das Dickicht, ohne dass jemand näher kam.
    Deina begann Hoffnung zu schöpfen, und mit dem Mut der Verzweiflung machte sie sich auf den Weg, als es völlig finster geworden war.
    Als sie den Waldrand erreichte, sah sie vor den schwarzen Umrissen der zerstörten Stadt die Lagerfeuer der Feinde und hörte die johlenden Stimmen der Kawaren, die noch immer mit wüsten Gelagen ihren gelungenen Überfall feierten.
    Vorsichtig trat Deina ins Freie. Das Gelände bis zur Stadt was ziemlich offen. Nur hier und da standen vereinzeltes Buschwerk und kleine Baumgruppen. Konnte sie es schaffen, das Lager unbemerkt zu erreichen? Der Himmel war mit Wolken verhangen und die Nacht stockdunkel. Sie musste es riskieren!
     
    Lautlos huschte sie über das Gras und hielt sich, wo es möglich war, in der Deckung der Büsche. Hinter einer kleinen Baumgruppe, etwa fünfzig Schritt vom Lager entfernt, verharrte das Mädchen. Im Schein der Flammen konnte sie die Feinde sehen, die um die Feuer lagerten, tranken und spielten, sich stritten oder die gefangenen Frauen der Valaminen quälten.
    Deinas Herz krampfe sich zusammen und kalte Furcht stieg in ihrer Kehle hoch, als ihr bewusst wurde, dass sie das Schicksal dieser Frauen teilen würde, wenn man sie hier entdeckte. Fast wäre sie Hals über Kopf in die Nacht geflohen, als die Angst sie zu überwältigen drohte, doch dann zwang sie sich zur Ruhe. Gelang es ihr nicht, ein Pferd zu stehlen, würden die herumstreifenden Horden Zolkars sie früher oder später aufgreifen. Ihre einzige Chance bestand darin, so schnell wie möglich aus seiner Reichweite zu entfliehen. Also musste sie es wagen!
    Eine Zeit lang beobachtete sie das Lager. Zwar waren ein paar Wachen aufgestellt, doch die Eroberer schienen sich sehr sicher zu fühlen, denn auch die Posten sprachen dem Wein reichlich zu.
    Immer wieder schrak Deina zusammen, wenn einer der Männer den Kreis des Lagers verließ und ins Freie trat, um sich zu erleichtern. Sie entfernten

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