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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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meine, seit Linda und Sam und, äh, dieser andere Kerl, der hier gestorben ist …«
    »Cochran. Ed Cochran.«
    »Ja, da sie nun alle für dieselbe Firma gearbeitet haben – denken Sie nicht, daß das ein außergewöhnlich großer Zufall ist?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Also?«
    »Was, also?«
    »Also, ich meine …« Was meinte er? Er hatte nicht vorgehabt, Hardy anzurufen. Er wußte nicht, warum er das behauptet hatte – vermutlich waren ihm die Nerven durchgegangen. Aber Hardy, das spürte er, würde ihn so nicht davonkommen lassen.
    »Was meinen Sie?« Dieser hartnäckige Bastard!
    »Ich meine, es muß eine Verbindung geben, denken Sie nicht auch? Zwischen allen dreien.«
    Ab jetzt sollte ich meinen Mund halten, dachte er, ihn verabschieden und meinen Anwalt anrufen.
    »Das ist komisch, daß Sie das erwähnen«, sagte Hardy. »Das führt mich gewissermaßen zu meinem Problem. Sehen Sie …«
    Er schlug seine Beine umständlich übereinander. »Die einzige für mich sichtbare Verbindung zwischen all diesen Todesfällen sind die Cruz Publishing Company , La Hora , Sie. Und der andere Grund, warum ich nach gewissenhafter Überlegung wieder bei Ihnen aufgetaucht bin, sind die beiden Lügen, die Sie mir bei unserem letzten Gespräch aufgetischt haben.« Er machte eine Pause, damit sich das Gesagte setzten konnte. »Mindestens zweimal haben Sie mich angelogen.«
    Cruz setzte seinen starren Chefblick auf, der bei seinen Angestellten funktionierte und manchmal sogar bei Jeffrey, aber Hardy hielt eine Hand in die Höhe und sagte: »Nein« – was bedeutete, daß das bei ihm nicht funktionierte.
    Er faltete dann seine Hände, wobei nur der eine Zeigefinger gestreckt blieb. »Nummer eins: Sie sagten, Sie kennen Ed nicht. Seine Frau sagt aus, daß er Sie eine Woche vor seinem Tod aufgesucht hat und daß er ein anderes Treffen etwa zu dem Zeitpunkt, vielleicht sogar genau für jene Nacht, in der er starb, mit Ihnen vereinbart hat.«
    Cruz war froh, daß er bereits saß. Seine Beine fühlten sich wie Gummi an, und sie hätten ihn sicher nicht getragen, wenn er gestanden hätte. Er hätte sich irgendwo anlehnen müssen.
    »Nummer zwei«, fuhr Hardy fort und reckte einen zweiten Finger, »Sie beschrieben mir, wie übel alles aussah mit dem Blut. Nun ist meine Frage oder mein Problem« (dem Bastard machte das wirklich Spaß) »dieses: Wie konnten Sie wissen, wie es hier aussah, wenn Sie um halb neun Uhr oder neun Uhr nach Hause gefahren waren, als der Parkplatz noch leer war?«
    Er versuchte zu schlucken, räusperte sich. Das war nicht gut! Er drehte sich mit seinem Stuhl langsam und vorsichtig um, nahm eines der Kristall-Weingläser aus dem Regal hinter sich und drückte auf den Knopf seines kleinen Kühlgerätes. Ah, das Wasser war köstlich! Mit Schwung drehte er sich zurück. »Ich habe ihn nicht umgebracht.«
    »Das war jetzt eine klare Aussage.«
    Hardy erhob sich. Es gefiel Cruz gar nicht, daß er so zu ihm aufsehen mußte – das verhinderte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ihnen –, aber die Schwäche in seinen Beinen erlaubte ihm noch nicht, aufzustehen. »Darf ich mir ein Glas nehmen?«
    Als Hardy sein Wasser hatte, setzte er sich zurück auf die Kante seines Sessels, stützte seine Ellbogen auf die Knie und balancierte das Glas locker in beiden Händen.
    »Was ist mit dem schwarzen Jungen, der verdächtig ist? Sein Bild ist in La Hora erschienen.«
    Hardy nickte bestätigend. »Er ist ein Tatverdächtiger.«
    »Genauso wie ich?«
    »Sagen wir einmal so: Ich werde neugierig, wenn man mich anlügt.«
    Die Männer sahen sich in die Augen, bevor Hardy ohne sonderliche Eile fortfuhr: »Eine ganz natürliche Reaktion, denken Sie nicht?«
    Cruz schluckte den Rest seines Wassers hinunter. »Vielleicht sollte ich besser meinen Anwalt einschalten.«
    Hardy lehnte sich zurück. »Das können Sie natürlich gerne tun. Aber ich bin nicht mit einem Haftbefehl hier. Ich bin nur gekommen, um zu reden.«
    »Ich habe ihn wirklich nicht umgebracht.«
    »Aber Sie haben ihn gesehen?«
    Hinter seinen geschlossenen Augenlidern erschien wieder das Bild – der dunkle Parkplatz, die Scheinwerfer seines Autos, die auf den Körper trafen. Dieser blieb, als er näher heranfuhr, weiter angestrahlt. Dann stieg er aus dem Wagen und starrte eine unbestimmte Zeitlang auf den Körper, ohne Ed Cochran zu erkennen – es gab nicht mehr viel zu erkennen –, aber er wußte trotzdem, wer da lag.
    »Ich hätte Sie anrufen sollen.« Er hob sein Glas

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