Der Deal
Nachgießen inne und sah auf ihn herab. »Klar, du Monsterbacke.« Sie lachte und lachte. Alphonse lächelte vor sich hin, bis sie fertig war. »Also, Süßer, was ist los?«
Aber plötzlich, gerade als er ansetzte, ging ihm ein Licht auf. Es war so offensichtlich, daß er nicht glauben konnte, es bis jetzt nicht bemerkt zu haben. Hart setzte er die Tasse ab und verschüttete den Kaffee halb über seine Hand.
»Paß auf, Kleiner, was tust du da?«
Er lächelte zu Maxie auf. »Danke, Mama.«
Er brauchte jetzt ein bißchen Abstand, vielleicht gerade genug, um eine Minute lang zu lachen und alles klar zu sehen.
Alle spielten sie das gleiche Spiel. James stand mit seinem Geld unter Schutz – großem Bandenschutz –, und trotzdem war er nervös. Polks Nerven waren in dem gleichen Zustand, was bedeutete, daß er im Grunde in der gleichen Situation war – sein Geld wartete darauf, den Besitzer zu wechseln. Es lag auf dem Tisch, offen, aber im Fall von Polk war es wahrscheinlich ungeschützt.
Wo aber war der Tisch?
Alphonse tat Dinge, die ihn selbst überraschten, und es freute ihn. Begonnen hatte es mit Linda am Freitag, als er so aufgebracht war über James, daß er sich keine Entschuldigungen anhören konnte – etwa, daß die Zeit für ihren Daddy gerade hart war und daß er – Alphonse – doch bis Montag warten konnte auf sein Geld. Das verdammte Geld konnte ihm nicht egaler sein – er wollte nur mit dem Hurensohn Sam Polk reden, der ihn anscheinend verkohlen wollte.
Also hatte er Linda geohrfeigt, hart geohrfeigt. Es war das erste mal, daß er überhaupt jemanden geschlagen hatte. Er hatte bis dahin nichts von Kerlen gehalten, die ihre Frauen verprügelten. Und natürlich war Linda nicht seine Frau, aber die Ohrfeige hatte ihre Aufmerksamkeit geweckt.
Natürlich hatte sie gewußt, wo ihr Daddy war. Sie hatte es Alphonse einfach nur nicht erzählen wollen. Aber dann waren sie auf einmal sozusagen Verbündete geworden. Es war, als ob sie in ihm nicht mehr den Angestellten ihres Vaters sah – mit dem knackigen Hintern, jünger als sie –, sondern einen Mann, dem man Respekt schuldete – jemanden, der eine Sache durchziehen konnte.
Das war eine gute Lektion gewesen.
Er stieg aus dem Bus, und in der Nähe des Union Square stieg er in den Cable Car. Dieser brachte ihn am Fairmont hoch und dann abwärts zum Wharf. Dort sprang er, ohne zu zahlen, ab. Die Touristen, die sich den Hintern abfroren und dabei »Oooh« und »Aaah« riefen, die zahlten.
Er war noch nie zuvor in Lindas Apartment gewesen, und als er unter dem zugigen Vordach stand, kam ihm ein leiser Zweifel, bevor er klingelte. Wenn sie nun nicht zu Hause war, ihn nicht hereinlassen würde oder nicht allein war? Vielleicht hätte er anrufen sollen, um sicherzugehen.
Aber dann erinnerte er sich an die Ohrfeige, die Kraft, mit der er in Kontakt gekommen war. Er war in Form, er mußte das ausnutzen. Und Linda wußte vielleicht, wo ihr Vater das Geld hatte – vielleicht wußte sie nicht einmal, daß sie es wußte. Aber nun hatte Alphonse keinen Zweifel mehr, daß er sie zum Reden bringen konnte, und wenn es etwas herauszufinden gab, dann würde er es herausfinden. Jederzeit war er dazu in der Lage – jetzt, da er wußte, wie.
Verdammt! Sie hätte sich längst zurechtmachen sollen. Man wußte doch nie, was passieren kann!
Jetzt war es kurz vor Sonntag mittag, und irgend jemand stand vor der Tür. Wenn das Daddy ist und er mich in meinem Aufzug mit unfrisiertem Haar sieht und wie’s hier überhaupt aussieht, dann denkt er sicher, ich bin eine Schlampe. Dabei bin ich einfach nur allein, und es fällt mir schwer, all diese Dinge nur für mich zu tun, wenn niemand da ist, dem etwas daran liegt.
Sie drückte auf die Sprechtaste. »Wer ist da?« Und im gleichen Augenblick drückte sie auf den Türöffner.
»Hey, ich bin’s, Alphonse.«
Sie mußte es sich endlich abgewöhnen, Leute hereinzulassen, bevor sie wußte, wer es war. Aber nun war er wahrscheinlich schon unten durch die Haustür, und sie konnte nichts mehr tun. Außerdem, wenn sie es sich genau überlegte, war es doch eine nette Überraschung. Sie hatte schon mehrmals an diesem Wochenende an Alphonse gedacht, außer, als sie gestern vor der Glotze saß.
Klar, er war angenehm, hübsch jung und Schwarz und all das, außerdem hatte er ein wirklich nettes Gesicht und einen schönen, harten Körper, und allein schon der Gedanke daran gab ihr ein tolles Gefühl der Erregung.
Und als sie vom
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