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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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heranmachte.
    Na ja, in dem Fall hätte er ruhig bleiben sollen, nicht Jeffrey anmeckern sollen – erst recht nicht vor Cochran, wo ein Blinder sehen konnte, daß sie nicht wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern wie ein Liebespaar stritten.
    Selbst wenn es möglich wäre, würde er es nicht tun. Er hatte nicht in die Army Distributing oder in die anderen investiert. Was mit ihnen geschah, war deren Problem, und wenn sie keine Risiken, wie den Verlust der La Hora , eingeplant hatten, zeugte das nur von schlechtem Management und bestätigte seine erste Entscheidung, keine Geschäfte mehr mit ihnen zu machen.
    Gott sei Dank hatte er rechtzeitig gemerkt, wie der Hase lief. Er hatte gelacht, sich in sich zurückgezogen und Jeffrey gebeten, eine gute Flasche Wein zu holen. Als er fort war, hatte er sich an Ed Cochran gewandt.
    »Ich werde mich mit Ihnen nach Büroschluß in meinem Büro treffen. Ich bespreche geschäftliche Angelegenheiten nicht zu Hause. Und Jeffrey ist mir bei meinen Entscheidungen keine Hilfe, obgleich seine Meinung willkommen ist. Ist das sehr deutlich?«
    Cochran hatte genickt. »Ich schätze das.«
    »Es wird höchstwahrscheinlich nichts geben, was zu schätzen wäre.«
    Cochran schenkte ihm ein warmherziges Lächeln. »Na ja, dann werde ich es wenigstens versucht haben.«
    »Ja. Das werden Sie.«
    Und bevor Jeffrey zurückgekommen war, hatten sie sich für Montagabend halb zehn verabredet. Nur sie beide. Um zu reden.

Kapitel 18

    Je mehr Alphonse darüber nachdachte, desto undurchsichtiger erschien ihm das Ganze. Er setzte sich zu früher Stunde zu Rippchen und Bohnen ins Maxie’s und grübelte über seine Chancen nach, das Ende dieses Deals zu erleben.
    James, sein Kontaktmann, begann mißtrauisch zu werden. Schließlich war das hier sein – Alphonses – erster Auftritt als Mittelsmann; niemand hatte übermäßiges Vertrauen in ihn. Es hatte sein ganzes Talent gekostet, James davon zu überzeugen, das Geschäft zu Ende zu bringen, und trotzdem war er nicht mehr sicher, daß es überhaupt laufen würde.
    Wenn er den Deal nicht demnächst über die Bühne brachte, war es aus. Sie würden sich alle einfach zurückziehen. Vielleicht würde Polk einige Zeit brauchen, aber er würde andere Käufer finden, und James würde ihn – Alphonse – ein für allemal als Versager abschreiben und sich eine bessere Quelle suchen – wenn er ihn nicht einfach umlegte. In der Zwischenzeit bekam Alphonse keinen Kies für all den Trouble, in dem er als heimatlos Umhergetriebener steckte, seit er denken konnte.
    Er dachte darüber nach. Die sauberen Jungs zogen nur an den Drähten, während sich alle anderen abstrampeln mußten, um ihren Anteil zu erhalten. Und je mehr er darüber nachdachte, desto unrichtiger erschien ihm das Ganze.
    Cochran zum Beispiel.
    Der netteste Bursche der Welt, kein Zweifel. Aber warum war er an der Übergabestelle gewesen?
    Der musterhafte Eddie mußte bei dieser Sache seine Hände im Spiel gehabt haben. Und das bedeutete, daß Polk irgendwie versuchte, ihm in die Quere zu kommen.
    Er kaute auf einem Knorpelstück und versuchte, sich diese Geldhaie vorzustellen. Draußen nieselte es durch den leichten Nebel, eine unheimliche Stille herrschte. Ein Hund pinkelte an das Gebäude auf der Straßenseite gegenüber, schnupperte an einer Papiertüte im Rinnstein.
    Alle waren sie nervös geworden, von dem Moment an, als das Geld auf dem Tisch lag. Das war das Problem. Bis letzte Woche waren alle schrecklich cool gewesen, hatten nur ausgeknobelt, wann die Übergabe stattfinden sollte. Und unten bei Army, wo die meisten Arbeiter entlassen waren, wo Cochran versuchte, ein neues Geschäft an Land zu ziehen, und Sam die Hälfte der Zeit nicht anwesend war, da hatte es nichts zu tun gegeben. So waren er und Linda nur im Büro herumgehangen und hatten gekifft.
    Aber dann auf einmal ging es nicht mehr nur ums Reden, und jeder schien sich schnell in Bewegung setzen zu wollen, und dabei wußte keiner so recht, wohin. Polk hatte den Stoff nicht. Klar, es gab die Entschuldigung, daß Eddie getötet worden war, aber das stank zum Himmel. Je mehr er darüber nachdachte, desto fauler erschien ihm die Sache.
    Maxie goß ihm Chicoree-Kaffee in die angeschlagene weiße Tasse nach. Sie war eine gute Mama, schwarz und unsagbar dick, ließ alles cool an sich vorbeiziehen und kochte ihre Rippchen.
    »Hey, Maxie«, sagte Alphonse, »kann ich dich mal was fragen? Ich brauch’ noch ’ne Meinung.«
    Maxie hielt im

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