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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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Büro ihres Vaters heimgefahren war, mit Alphonse so nah bei sich, da hatte sie wirklich das Gefühl gehabt, daß er nervös war, so als hätte er daran gedacht, die Nacht mit ihr in diesem Auto zu verbringen. Er hatte aber nichts unternommen, als wäre er mit etwas anderem beschäftigt gewesen.
    Den Samstag über hatte er sich vielleicht auch ein wenig seinen Phantasien hingegeben. Vielleicht mochte er sie tatsächlich ein bißchen. Am Freitag hatte sie über ihn nachgedacht, nachdem er sie geschlagen hatte – das war, sie wußte es, keine große Sache gewesen. Bei Männern brannte schon mal die Sicherung durch, und dann mußten sie ein klares Signal setzen – Daddy klapste sie auch noch von Zeit zu Zeit. Aber bei Alphonse hatte es zur Folge, daß sie ihn jetzt mit anderen Augen sah. So, als würde er ihr einen privaten Teil von sich zeigen, sich öffnen. In gewisser Weise war das schmeichelhaft.
    Sie wohnte im vierten Stock. Er würde daher nicht lange brauchen, also rannte sie in ihr Schlafzimmer, warf ihr Nachthemd auf den Boden, schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Für Unterwäsche blieb keine Zeit. Noch schnell die Haare gebürstet – barfuß konnte sie bleiben. Das Wasser im Bad war kalt, aber es fühlte sich gut an auf ihrem Gesicht. Kein Make-up, aber dafür war sie wenigstens gewaschen. Ein letzter Blick – nicht schlecht.
    In der Wohnung herrschte nicht wirklich Chaos. Da hatte es sicher schon schlimmer ausgesehen.
    Ein paar Kissen waren nicht an ihrem Platz, in der Spüle stand etwas Geschirr. Auf dem Weg zur Tür ließ sie einen Pizzakarton in den Mülleimer fallen, kickte die Kaffeetasse samt Kuchenschachtel und den leeren Coladosen unter die Couch.
    »Hey«, rief Alphonse und schlenderte herein. »Was machst du gerade?« Er trug ein rotes Muskelshirt unter aufgeknöpften Arbeitsklamotten. Die Zimmerbeleuchtung warf einen warmen Schimmer auf sein Gesicht.
    »Woher wußtest du, wo ich wohne?«
    Er lächelte und sah für einen Augenblick so jung aus, wie er war. »Die Adresse hab’ ich nachgeschaut, Kleine.«
    Mit federnden Schritten ging er zum Fenster und schaute nach draußen. Sein Körper hielt ganz still, die Hände hingen an der Seite herunter. Wortlos starrte er auf die Bay und Alcatraz in der Ferne, als ginge ihm etwas durch den Kopf. Nun gut, sie konnte ihm Zeit lassen.
    Sie kannte ihn noch nicht besonders gut. So ähnlich war er auch am Freitag gewesen. Von der Arbeit her kannte sie ihn als energischeren, fast nervösen Typ. Vor allem letzte Woche, als sie gekifft hatten – da war er wirklich komisch gewesen, hatte die ganze Zeit gelacht und Witze gerissen. Er konnte Eddie Murphy wie kein anderer nachmachen.
    Er drehte sich um und deutete mit dem Kopf zum Fenster. »Ganz ordentlich, die Aussicht.«
    Er sah sie an, als bemerke er sie zum ersten mal. Sein Blick ruhte eine Sekunde lang auf ihrem Busen und fuhr dann ihren Körper entlang.
    »Es freut mich, daß du gekommen bist, ich bin nur rumgehangen.« Sie zuckte, wie sie meinte, gekonnt lässig mit den Achseln. »Wenn du ein Bier oder was anderes willst, hol es dir aus dem Kühlschrank. Ich bin noch nicht ganz fertig.«
    Sie ging zurück ins Badezimmer, hörte, wie er die Kühlschranktür öffnete. Eine Sekunde darauf lehnte er im Türrahmen und beobachtete sie im Spiegel, wie sie etwas Puder auflegte.
    »Hey«, sagte sie betont locker, »ich bin in einer Minute fertig, okay?«
    Er blieb, wo er war, nippte an seinem Bier.
    »Alphonse, jetzt geh schon, du machst mich nervös.«
    Ein Achselzucken war die Antwort. »Du hast keinen Grund, nervös zu werden. Wir sind allein.« Er stellte das Bier auf dem Toilettendeckel ab und näherte sich ihr mit lässigen Bewegungen. Sie fühlte seine Hand auf ihrer Hüfte. Langsam bewegte sie sich abwärts. »Was tust du da?«
    Mit einem Schritt seitwärts entzog sie sich seiner Hand, drehte sich aber zu ihm und kicherte. »Hör zu, gib mir noch
’ne Minute Zeit.«
    »Die Zeit hab’ ich nicht«, sagte er. In seinen Augen war kein Lächeln, als sie seinem Blick im Spiegel begegnete.
    Hastig drehte sie sich ganz zu ihm um. »Was ist …? Hey«, rief sie.
    »Ist schon in Ordnung.«
    Er lächelte immer noch nicht. Sein Penis ragte vorne aus seiner Hose heraus, und er wendete seine Augen nicht von ihrem Gesicht.
    »Alphonse!«
    Er hielt ihn in seiner rechten Hand und riß sie mit der anderen an sich. »Das ist es doch, was du willst.«
    Das klang nicht nach einer Frage. Er führte ihre Hand an sein Glied.
    Nun

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