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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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ging es ziemlich schnell. Mit der freien Hand faßte er sie am Nacken, und sie küßte ihn. Dabei hielt sie ihn immer noch fest im Griff, so als hinge ihr Leben von diesem dicken Knüppel ab. Er fühlte sich hart an wie Holz.
    Sie stieß ihn zurück. Aber nun mußte er nicht mehr mit ihr kämpfen, beide waren aufgeheizt. Für einen Moment ließ sie ihn los, um ihre Jeans zu öffnen und herunterzuziehen. Dann hockte sie sich auf seinen Schwengel.
    »O Gott, Alphonse.« Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken.
    »Ja«, stieß er hervor. »Ja.«

    »Ich hab’ den Durchblick.«
    Sie saßen am Glastisch in der Küche und tranken Mickey’s Big Mouth aus dem Sixpack, den Alphonse vor einer halben Stunde unten an der Ecke gekauft hatte. Schließlich rückte er mit dem heraus, weshalb er eigentlich gekommen war. Oder weshalb er auch gekommen war.
    Sie waren nicht direkt stoned , aber sie hatten ein paar Brisen genommen von dem kleinen Pulverhaufen auf dem Tisch. Alphonse trug sein rotes Muskelshirt und seinen Arbeitsanzug. Linda hatte hüftenge Bikini-Shorts und ein tiefausgeschnittenes T-Shirt an, was von der Seite aussah, als hätte sie gar nichts an.
    Man kann über das Gesicht sagen, was man will, dachte Alphonse, die Frau hat Beine ohne Ende. Aber das Spiel war jetzt erst einmal vorbei, schließlich mußte noch ein Geschäft erledigt werden.
    Mit zur Seite geneigtem Kopf sah sie ihn an, gelöst und in einem wohligen Gefühl schwebend. »Erzähl mir davon.«
    »Die Sache ist die«, begann er und erklärte ihr den Plan, den er sich nach den Erfahrungen der letzten zwei Wochen ausgedacht hatte. Es war dieser Zufall – dieses Wort gefiel ihm wegen der geheimnisvollen Autorität, die dahintersteckte –, als er zwei Kerle kennenlernte. Einer davon hatte den Eindruck bekommen, daß er, Alphonse, ein Dealer war. Der andere war tatsächlich ein Dealer. Auf jeden Fall hatte der erste Typ einige tausend Dollar, die er in gutes Pulver investieren wollte, aber seine Quelle war ausgetrocknet, während der zweite Typ ein sicheres Depot hatte und immer auf der Suche nach Käufern war.
    »Also, dann denk ich doch, man bringt die beiden zusammen?« Er nuckelte an seinem Zeigefinger, stupste ihn in das Pulver und strich es über sein Zahnfleisch. Das Ganze spülte er mit Mickey’s runter. »Hast du kapiert?«
    Linda nickte feierlich.
    »Aber«, Alphonse grinste breit, »ich organisier’ etwas Zaster, kaufe das Depot, verschneide und verkaufe den Stoff, behalt’ ein Häufchen für eine Party mit dir, und« – er hielt seinen feucht glänzenden Zeigefinger in die Höhe – »ich habe etwas Taschengeld über, damit kann ich dann einen neuen Deal starten.«
    »Es ist schwer, an Geld zu kommen«, meinte Linda.
    »Das Wichtigste ist immer, erst einmal in Gang zu kommen.« Er nippte wieder bedächtig an seinem Bier, streckte langsam seine Hand über den Tisch aus und tätschelte ihre Wange. »Du bist ein schlimmes Weib«, sagte er freundlich. Er fuhr wieder mit dem Finger über den Tisch, drückte ihn in den Kokshaufen, bis etwas davon kleben blieb, und preßte es an Lindas Lippen. Sie öffnete ihren Mund, sein Finger glitt unter ihre Zunge und blieb dort liegen.
    »Mmmh«, murmelte sie.
    »Schlimm.«
    Sie hielt seine Hand mit beiden Händen fest, über seinen Finger in ihrem Mund hinweg starrten sie einander an. Als sicher kein Kokain mehr an seinem Finger war, zog sie ihn heraus und kicherte. »Wow.« Dann sah sie auf den Rest des Haufens herab. »Es geht zu Ende.«
    »Die Sache ist die«, sagte Alphonse, »wir müßten ein Darlehen aufnehmen.«
    »Dafür gibt’s kein Darlehen.«
    »Überleg doch mal. Das Ganze dauert vielleicht nur zwei Stunden. Wir brauchen nur etwas Knete für zwei mickrige Stunden.« Alphonse nippte wieder an seinem Bier, dann ließ er die Flasche halb sinken. »Hey!« Als käme ihm der Gedanke gerade erst. »Dein Alter!«
    Linda schüttelte den Kopf. »Mit so ’nem Zeug hat er nichts am Hut.«
    Alphonse fiel es nach der ganzen Erregung und dem wohligen Gefühl schwer, nicht zu lachen. »Vielleicht muß er es gar nicht erfahren. Er könnte mitmachen und es gar nicht merken.«
    »Das heißt, er denkt, es wäre für was anderes?«
    »Du könntest ihn um einen Kredit für ein Auto oder so bitten.«
    »Vor sechs Monaten vielleicht, aber jetzt nicht mehr.«
    Alphonse sah enttäuscht vor sich hin. Spiel das Spiel cool, Mann, hier ist der Hauptnerv. »Denkst du, er hat etwas in seinem Büro?«
    »Im Büro?«
    »Ja,

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