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Der Delta-Stern

Der Delta-Stern

Titel: Der Delta-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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miiit ultravioletter Strahlung bombardiert wird. Miiit Strahlung, die die Erde wegen ihrer Ozonschicht nicht erreicht. Die Substanz wurde sofort durch den kombinierten Einfluß der direkten ultravioletten Bestrahlung und der speziellen Beschaffenheit der Oberfläche des Planeten oxydiiiert, die eben wegen des Bombardements stark oxydiiierend wirkt. Kann ich meine Theorie beweisen? Natürlich niiicht. Vielleicht laufen heute noch ein paar Physiker oder Astronomen oder Ingenieure oder Biologen herum und ziehen es immer noch vor zu glauben, daß die Marsmäuse den Käse doch gefressen haben. Aber iiich frage Siiie, iiist diies etwa rational?«
    »Vielleicht nicht, aber was hat das mit mir zu tun?«
    »Sie haben keinerlei rationale Erklärung, auf die Sie siiich berufen können. Es iist absurd zu glauben, daß einer unserer Leute die Absicht gehabt haben sollte, einen sowjetiiischen Wissenschaftler während eines Besuchs zu kompromittieren. Warum sollte er? Um den Wissenschaftler seinem eigenen Lehrkörper einzuverleiben? Die beste Chemiiie iiin der Welt gibt es in Amerika und in Westdeutschland und in England. Es ist eine unumstrittene Tatsache, daß wir Chemiker beim Caltech sogar von Kollegen iiin anderen Abteilungen beschuldigt werden, wir seien zu elitär. Glauben Sie iiim Ernst, wir wären auf die Sowjets angewiesen? Hier finden Sie solche Mäuse niiicht, mein lieber Freund.«
    »Woher wollen Sie denn wissen, daß meine Maus, meine theoretische Maus, unbedingt in der Abteilung Chemie gesucht werden müßte, wenn man mal von deren Telefonnummer im Adreßbuch dieser Nutte absieht?«
    »Wegen des Kernresonanzspektrometers«, sagte er. »Es iiist in allererster Linie ein Iiinstrument, das von Chemikern benutzt wird. Andere kennen für gewöhnlich die Molekularstrukturen, miiit denen sie arbeiten. Wenn eine Struktur schon feststeht, braucht man es niiicht.«
    »Lassen Sie uns das Motiv mal vergessen«, sagte Mario Villalobos. »Gehen wir mal davon aus, daß ein alter Schnüffler mit einem Herzschrittmacher sich eines Abends mit irgendwem in diesem Laboratorium getroffen hat, und dann haben sie dagesessen und gequatscht, und das Magnetfeld hat mit seiner Herzmaschine Chacha-cha gespielt, und dann war er tot. Die betreffende Person hat die Leiche dann in den Aufzug getragen, in ein Auto gepackt und in ein Motel gelegt, in dem das Treffen ursprünglich vielleicht sowieso stattfinden sollte. Ist da irgendwas nicht plausibel? Sie alle hier haben Schlüssel. Sie können also nachts ohne weiteres ein und aus gehen. Tatsächlich arbeiten doch in diesen Labors Tag und Nacht Leute.«
    »Aber warum sollte einer so was tun?«
    »Weil er von dem Schnüffler und dieser Nutte erpreßt worden ist. Sie haben Fotos von ihm. Die Nutte und ihr Komplize und das übliche Spielchen.«
    »Jemand soll mehrere Morde begehen, weil er bei einer Menage a trois erwiiischt worden ist?«
    Jetzt stand Mario Villalobos auf und marschierte hin und her. Ignacio Mendoza merkte endlich, wie traurig der Schreckliche Tscheche auf die Tischschublade starrte, und so öffnete er sie und nahm die Flasche Scotch heraus und holte ein kleines Becherglas. Er hielt dem vor Freude grinsenden Giganten beides hin, und der goß das Becherglas halb voll und war gerade im Begriff, es zum Munde zu führen, als er mitten in der Bewegung erstarrte.
    »Iiis okay, Tscheche, iiich pinkel da nicht rein«, versicherte Ignacio Mendoza, und dann endlich trank der Schreckliche Tscheche den Schnaps strahlend aus.
    »Der russische Teil der Geschichte ist ein echtes Problem«, sagte Mario Villalobos. »Letzten Monat muß ein Russe hiergewesen sein, als Missy und Dagmar ihr Rendezvous mit dem Ausländer hatten.«
    »Wenn Russen kommen, erfahren wir das«, sagte Ignacio Mendoza und schüttelte den Kopf.
    »Na schön, aber wofür, zum Teufel, könnten sich sowjetische Agenten denn interessiert haben?«
    »Da gibt's gar niiichts!«
    »Jesus Christus!« sagte Mario Villalobos. »Es ist doch zum Verzweifeln!«
    »Jesus Christus war lediglich ein talentierter Hochstapler«, sagte Ignacio Mendoza zu dem Schrecklichen Tschechen, der sich inzwischen köstlich damit amüsierte, den Scotch von einem Röhrchen und Becherglas ins andere zu schütten.
    »Okay, Professor, welches irgendwie aufsehenerregende Ereignis kann es in letzter Zeit in der Abteilung für Chemie gegeben haben, das einen oder mehrere Ausländer anlockte, die es vorzogen, lieber in der Innenstadt zu wohnen als in Pasadena?«
    »Die

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