Der Delta-Stern
ist anders.«
»Bist du sicher?«
»Ja, völlig. Außerdem ist er zu jung. Der andere Kerl war mindestens fünfzig.«
»Okay, konzentrieren wir uns auf die Nadelstreifen.«
Der K-9-Cop rannte zurück in den Eingangsbereich, aber der Schreckliche Tscheche war, wie er feststellte, mit den Professoren Harry Gray und Ignacio Mendoza bereits in ein Gespräch vertieft. Hans fühlte sich inzwischen etwas nüchterner, nach der ganzen Herumrennerei, und so tat er das Nächstliegende: er holte sich ein neues Glas Wein.
Der Schreckliche Tscheche sagte gerade zu Harry Gray: »Sie sind ganz schön groß, Professor, nich?«
»Nicht so groß wie Sie«, sagte der Chemiker und sah etwas verwundert aus.
»Ihr Haar ist ganz schön dunkel«, sagte der Schreckliche Tscheche.
»Nicht so dunkel wie Ihres«, sagte der Chemiker und warf Ignacio Mendoza, der sich inzwischen an die exzentrischen Fragen seines neuen Freundes gewöhnt hatte, einen sehr erstaunten Blick zu.
In diesem Moment trat der K-9-Cop direkt auf sie zu und sagte im Flüsterton: »Tscheche, Mario möchte mit dir und deinem Kumpel über Mister Nadelstreifen reden. Und damit mein ich bestimmt nich Joe DiMaggio.«
Der Schreckliche Tscheche nickte und sagte: »Komm mal mit, Nacho, ich möcht, daß du meinen Chefkellner kennenlernst, Mario.« Dann sagte er zu dem großen Chemiker: »Doktor Gray, das hier ist Hans. Wir arbeiten zusammen. Doktor Gray ist der Boß von diesem ganzen verdammten Chemiezirkus.«
Da wurde Hans plötzlich sehr aufgeregt. Dieser Typ mochte zwar kein Verdächtiger sein, aber er war genau der Mann, nach dem der K-9-Cop die ganze Zeit gesucht hatte. Er sagte: »Hey, Doktor Gray, Sie können doch todsicher jede Mixtur herstellen, die's so gibt, oder?«
»Also, ich weiß nicht, ob wirklich jede«, sagte der Chairman der Division of Chemistry und schaute den dürren Trunkenbold in dem Freizeitanzug prüfend an.
»Hören Sie, Doc, mal angenommen, jemand hat 'n … Problem. Vielleicht war er immer 'n ziemlicher Macho, aber ganz plötzlich passiert ihm da 'n ganz seltsames Ding. Das ist schwer zu erklären. Kommen Sie, wir holen uns da drüben jeder 'n Glas Wein, dann können wir vielleicht besser reden.«
Inzwischen hatten sich der Schreckliche Tscheche und Mario Villalobos gezwungen gesehen, Professor Ignacio Mendoza wenigstens halbwegs reinen Wein einzuschenken.
»Sie sind Polizeibeamter?« rief Ignacio Mendoza aus, nachdem er den Dienstausweis des Detectives sorgfältig geprüft hatte.
»Ja, und er hat auch einen dabei«, sagte Mario Villalobos. »Wir arbeiten beide an diesem riesigen Juwelendiebstahl, wissen Sie. Darin ist auch ein Caltech-Professor verwickelt, der mit einer jungen Dame essen war, die nicht seine Ehefrau war, und …«
»Dann gehören Ihnen diese ganzen Restaurants also nicht, Tscheche?« fragte der Chemiker.
»Sie sind mir doch jetzt nicht böse, Nacho, oder?« sagte der schreckliche Tscheche mit schwerer Stimme. »Wenn ich echt Geld nötig hätte, würd ich's Ihnen bestimmt für die Forschung geben. Aber meine drei Ex-Frauen, die würden doch glatt Saudi-Arabien ruinieren.«
»Lassen Sie uns ein Stück spazierengehen, Professor«, sagte Mario Villalobos, »dann erklär ich Ihnen diesen Juwelendiebstahl und was wir hier suchen.«
Und während Mario Villalobos seine Lüge, die mittlerweile nicht mehr ganz so lange Beine hatte, an Professor Ignacio Mendoza testete, trank der Schreckliche Tscheche etliche Glas Rotwein. Sie schmeckten ihm nicht besonders. Er probierte es mit einem Glas Weißwein und mußte es richtig runterwürgen. Dann ging er zu Champagner über. Er hätte sehr gern eine der Jungdoktorinnen wiedergetroffen, die er unten in der Kellerbar kennengelernt hatte. Er wäre überhaupt sehr gern noch in der Bar gewesen. Hier drin schenkten sie bloß ausgesprochen mieses Zeug aus. Um die Zeit totzuschlagen, aß er noch einen Apfel und ein halbes Pfund Cheddarkäse. Er konnte von weitem sehen, daß Hans, wild gestilierend, auf Professor Harry Gray einredete.
»Nu kommse, Doc!« Hans bettelte den großen Chemiker förmlich an. »Sie müssen doch 'n ganzes chemisches Warenlager haben, mit allem, was es so gibt!«
»Hans, ich bin kein Doktor der Medizin«, sagte Harry Gray. »Ich meine, das ist wahrscheinlich eher ein Problem für einer: … Psychiater, oder?«
»Nein, nein, nein!« brüllte der betrunkene K-9-Cop in äußerster Verzweiflung. »Das ist bestimmt nur ne vorübergehende Störung, und ich würd
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