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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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lange wird das alles deine Arbeit verzögern?«
    »Um dreißig Tage, Euer Gnaden.«
    »Muß es denn so lange sein?«
    »Ja, Euer Gnaden.«
    »Dann will ich, daß du mir, s obald die dreißig Tag vorüber sind, die fertige Tiara ablieferst, hast du verstanden?«
    Sobald der Doge das Haus verlassen hatte, setzte sich Isaak wieder auf den Boden und begann zu beten.
     
    Obwohl die Wunde in seiner Schulter schmerzte, konnte Isaak seinen Arm gebrauchen. Am Ende der dreißigtägigen Trauer legte er das Sackle i nen ab und stutzte sich den Bart. Dann verschloß er die Tür der Werkstatt und stellte die Tiara auf den Tisch. Lange Zeit blieb er einfach sitzen, legte die Hand auf die Lehne des leeren Stuhls neben dem seinen und blickte durch das Fenster hinaus auf die Weinberge.
    Dan n ers t setzt e e r de n Stei n i n di e Tiar a fü r P aps t Gregor.
     
    Zwei Tage später wurden sie aus ihrem Haus vertrieben. Sie konnten nicht alle Dinge mitnehmen, die sie in all den Jahren hier in Treviso angesammelt hatten. Ein Pferd zog den Wagen mit ihrer Habe, und sie folgten ihm schweigend, vorbei an dem Weinberg, in dem bereits die Bauern des Dogen an der Arbeit waren.
    Isaaks neuer Hut war der schönste, den er hatte finden können. Vielleicht war es ja nur seine Einb i ldung, aber er hatte den E i ndruck, daß das Pferd und der Wagen, er selbst, seine Frau, Fioretta, Falcone, Meshullam, Leone und die kleine Haya-Rachel sich beim Erreichen der Stadt in Luft auflösten und daß alles, was der Torwächter sah, als sie langsam über die kleine Brücke und durch das Tor in den Gietto zogen, das Gelb dieses H utes war.

Vierter Teil
Finden

20. Gematria
     
    »Zwei kom m a drei Millionen ? « Trotz der schlechten Telefonverbindung war Saul Netsche r s Bestürzung deutlich zu hören.
    »Un d se l bs t w e n n wi r da s b e zahl e n könn e n , heiß t das noc h lang e nicht , da ß un s e r Freun d d e n Di a m ante n auc h a n un s verkaufe n will . Ic h glaub e , e r wil l m eh r al s nu r Geld, vielleich t spekulier t e r darauf , vo n Ägypte n b e gnadig t zu werd e n . Od e r e r wil l dor t eine n Jo b be i de r Regie r ung.«
    » W ieso glaubst du das ? «
    »Ich an seiner Stelle würde so etwas anstreben.«
    »Aber er ist nicht du. Versuch es weiter, Harry. Mach ihm ein vernünftiges Angebot. Vielleicht würde er gerne Bürger m eister von New York werden.«
    Harry grinste. »Das glaube ich kaum. Er ist ein sehr intelligenter Mann«, antwortete e r . »Ist m ein Sohn bei dir ? «
    Netscher seufzte, sech st ausend Meilen entfernt, ins Telefon. »Bleib dran.«
    »Hallo Dad!«
    »Jeff! W i e geht’s dir, m ein Junge ? «
    »Die Arbeit hier ist int er essanter als das Ferienlager.«
    »Und wie behandelt Saul dich ? «
    »Gut.« Harry spürte, daß Vorsicht in der Stimme seines Sohnes m itschwang. »Du hattest recht.«
    »Als ich sagte, er würde dich schuften lassen ? «
    »Genau.«
    Sie lac h ten beide.
    »Nun, zu m i ndest klingst du so, als ginge es dir gut. Vergiß nur nicht, daß Industri e dia m anten und Schmucksteine zwei verschiedene Paar Stiefel sind.«
    » W ann kom m st du zurück ? «
    Harry zögerte. »Es dauert nicht m ehr lange.« Ta m ar beobachtete ihn. »Grüß deine M u tter von m i r, m e i n Sohn.«
    »Okay Dad. W i edersehen.«
    »Halt dich tapfer, Jeffie.«
     
    Nachdem Harry aufgelegt hatte, sahen er und Ta m ar sich lange an. In New York war es schon fast elf Uhr am Vor m ittag, aber hier war es noch nicht ein m al vier Uhr f rüh. Die halbe Nacht über waren s i e müde und depri m iert in Mehdis W a gen gesessen und hatten sich nach Jerusalem zurückfahren lassen.
    » W enn du m it deinem Sohn spr i chst, m achst du ein ganz anderes Gesicht als sonst. Und auch deine Stim m e klingt viel wär m er.«
    Harr y brum m t e . Ihr e Beobachtunge n berührte n ih n peinlich.
    »Meinst du, du würdest zu Mehdis Haus zurückfinden ? «
    fragte sie.
    Er sah sie scharf an. »Waru m ? «
    »Einfach so. Ohne Grund.«
    »Selbst wenn es m öglich wäre, daß deine Freunde sich den Dia m anten m it G e walt holten, ich würde dabei nicht m i t m achen. Solche linken Touren m a g ich nicht.«
    » W ir sind zwar nach Entebbe gegangen, um J uden zu retten, aber wir würden nie in ein fre m des Land eindringen, nur um einen Diamanten zu stehlen. Es ist m i r gerade durch den Kopf gegangen, daß ich das Haus nicht wiederfinden könnte, selbst wenn ich es wollte.«
    »Ich auch nicht«, sagte Har r y. Nicht von der Straße aus,

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