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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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a s wir nicht se h en dü r f e n ? «
    fragte Harry Ta m ar.
    »Elektronische Abhöranlagen, würde ich sagen, aber sie sind auch da, um uns zu beschützen. Der Libanon und Syrien haben beide Truppen auf diesem Berg stationiert. Wenige Kilo m eter von hier t obt der K a m pf zw i schen m osle m i schen und christlichen Milizen.«
    Schlie ß lich ka m en sie zu dem Schattenplatz. Es war zwar kein S chnee m ehr da, dafür aber wuchs auf seinem feuchten Boden eine einsa m e, rote Mohnblu m e .
    Harry kletterte hinab und p f lückte sie f ür Ta m ar.
    Sie sah die Blu m e nicht an. »Ich w erde n i cht v on Israel weggehen.«
    Sie m achten sich auf den Rückweg nach Neve Ativ.
    »Aber du wirst A m erika bestim m t sehr gerne haben.«
    » W eißt du, wie wir hier Israe l is nennen, die dieses Land verlassen? Jordim nennen wir sie, das bedeutet ›Menschen, die einen geistigen Abstieg machen‹. Und das wäre es wohl auch für m i ch.«
    » W ir m üßten ja nicht in New York leben. W i r könnten eine W eile heru m reisen und Pläne sch m ieden. Zum Beispiel könnten wir nach China, wie ich heute vor m ittag angedeutet habe.«
    »Hast du das angedeutet ? « T a m ar sah ihn verwirrt an. Harry e r zä h lte ihr vom Pal a st-Museum in Peking und von der kaiserlichen Juwelensam m l ung. »Du könntest dort chinesische Kunst studieren und eine Arbeit darüber schreiben.«
    Ta m ar schüttelte den Kopf. »Du kennst m i ch nicht. Ich will kei n e Arbeiten sc hreiben. W i r beneh m en uns wie Kinder, die zum ersten m al verliebt sind. W i r haben noch nicht ein m a l herauszufinden versucht, ob wir überhaupt zusam m enl e ben können.«
    Harry fühlte sich schon fast geschlagen, wollte aber trotzdem g e winnen. »Liebst du m i ch denn überhaupt?« fragte er.
    Sie antwortete nic h t. Der W i nd begann wieder zu wehen und zerrte an ihren Kleidern. Harry schlang seine A r m e um sie.
    »Ich liebe dich«, sagte sie b e bend und klam m erte sich an ihn. »Ich liebe dich, Harry!« Er hörte aus ihrer S tim m e die Freude ebenso heraus wie eine gewisse Überraschung.
    Weil m an s i e nicht auf den Berg hinaufgehen ließ, fuhren sie hinunter ins Tal, in ei n e Ortschaft na m ens Majdal Sh a m s, und hielten an einer Farm an, die dem bestaussehenden alten Mann gehörte, den Harry je gesehen hatte, einem blauäugigen Drusen m it gerader Nase und einem wie aus S t ein gehauenen Ges i cht. Auf seinem dichten, weißen Haar trug er einen Fez und über der Oberlippe einen m ächtigen, ebenfalls weißen Schnurrbart.
    Die Farm hatte einen Obstgarten m it zwei Sorten von Äpfeln, eine davon war rot, die andere gelb. Außerdem gab es Pistazienbäu m e und einen kleinen W einberg.
    Die Äpfel waren ungewöhnlich, runder und weicher als die Macouns, Macintosh und Delicious, die in Harrys Obstgarten in W estchester wuchsen. Er probierte einen davon und fand ihn von ausgezeic h neter Qualität. Allerdings waren sie noch nicht ganz rei f , dafür war es noch zu früh im Jah r .
    » W ie nennt m an diese Äpfel ? «
    » Hmer .«
    »Und die anderen ? «
    » Sfer. «
    Ta m ar lächelte. »Hmer bedeutet rot«, sagte sie ruhig.
    »Und sfer – «
    »Bedeutet g elb, stim m t ’s?«
    »Ja.«
    An der W and des Hauses h i ng ein rundes Metallschild m it einem Apfel, der so aussah, als hätte Modigliani ihn ge m alt. Er war extrem groß und s ch m al, buttergelb, m it einem leichten Hauch von Rot.
    » Turkiyy i «, sagte der Bauer.
    Er führte sie in den hinteren Teil des Obstgartens, wo auf drei Bäu m e n viele dieser türkischen Äpfeln h i ngen, die vielleicht noch einen Monat b r auchten, bis sie reif waren, aber b e r e its jetzt ih r e a usgeprägt l ä ngliche Fo r m hatten. Harry pflückte einen der unreifen Äpfel, der so hart war wie Porzellan. Dann kaufte er einen Korb von den anderen Äpfeln, hm e r und sfer ge m i scht, und zwei Kilo Weintrauben, von denen der Druse nur eine einzige, eine weiße Sorte anba ut e.
    Sie nah m en den Korb m it hinauf nach Neve Ativ. I h r Zimmer im Skigasthof stellte sich als sauber, a b er zie m lich kahl heraus; Boden und Wände rochen leicht nach frischem Holz. Harry legte den grünen türkischen Apfel und den roten Granat der Sippe Levi nebeneinander aufs F e n s t er b re t t . S i e er g a b en e i n e ansprechende Komposition. Harry und Ta m ar legten sich aufs Bett und betrachteten dieses Stilleben.
    »Könntest du hier leben ? « fragte sie.
    »Das weiß ich nicht.«
    Ta m ar hob ihren schlanken linken

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