Der Diamant des Salomon
Fuß, und Harry schob seinen rechten Fuß darunter. » W as tust du da ? « fragte sie.
»Ich stütze dich.«
»Ich kann mich selber stützen.«
Sie nahm ihren Fuß weg, aber er folgte ihm m it dem seinen. »Ich stütze dich gerne.« Seine Zehen strichen sanft über ihre Fußsohle. » W ir könn t en sechs Monate hier und sechs Monate bei m i r zu Hause leben.«
»Das kostet eine Menge Geld. Hast du etwa zuviel davon ? «
»Ja. Ist es das, was dich beunruhigt?«
»Kau m . Ich würde es genießen, Geld auszugeben. Aber…«
» W as aber?«
»Du kaufst im m er viel zuviel von alle m «, sagte sie ein wenig vorwurfsvoll. » Z uviel W ein, zuviel Käse, zu viele Trauben und zu viele Äpfel.«
»Nein, nicht zu viele Äpfel.« Er stand auf und t rug den Korb ans Bett. Dann spreizte er ihr die Beine und begann, überall um si e herum Äpfel zu plazieren. Er rah m te sie m i t hmer und sfer ein.
Dann legte er ihr die gelben Trau be n auf ihre schwarzen Haare, als w olle er sie da m it dekorieren. »Die Äpfel haben dieselbe Form wie deine Brüste und dein Hinterteil. Ich wünschte, wir hätten Birnen, das sind die erotischsten Früchte überhaupt. Gibt es einen hebräischen Ausdruck dafür, daß je m and eine weiche Birne hat ? «
»Den nennen wir dann p r i , ein Früchtchen«, sagte sie.
Ihr Lachen perlte in seinen Mund. S i e küßte ihn leidenschaftlich, und er brachte die T raub e n in Sic h er h eit, d a m it sie nicht zerquetsc h t wurden.
Dann wurden beide auf ein m al sehr ernst und gaben sich Mühe, den anderen zufriedenzustellen. Ta m ar berührte Harry sehr s an f t am ganzen Körper, als wollte s i e ihn auf eventuelle Schäden untersuchen. Die Muskeln in ihren Schenkeln zogen sich zusam m en, i hre Brustwarzen stachen in den Himmel wie der Berg Her m on, und ihre Augen waren nur noch dünne Schlitze.
Ta m ar sagte etwas a u f Hebräisc h , was Harry nic h t verstand, und er fuhr fort m it d e m , was er tat.
Sie biß ihn. Fest. »Laß m einen Geliebten in d en Garten kom m en.«
Nicht sc h l echt, dac h te ein Teil von Harrys Gehirn anerkennend: biblische Sexspiele.
»Ich werde in die Pal m e klettern«, sagte er und blickte ihr in die war m en Augen in ihrem braunen Gesicht. Sie sanken zurück und lagen bewegungslos da. Dann begannen, einer nach dem anderen, die Äpfel vom Bett herunterzufallen. Sie prallten a u f, rollten irgendwohin und fo r m ten ein Zufalls m uster auf dem Boden.
* * *
Später fütterten sie sich gegenseitig m it Trauben, und Harry aß einen von den roten Äpfeln, während Ta m ar einen gelben ver s uchte. Das Zimmer roch nach ihrem Körper, nach Früchten und frischem Kiefernholz.
»Ich m uß hierbleiben, in diesem Land«, sagte Ta m ar.
»Meinst du, daß Israel ohne dich untergeht?«
»So könnte m an das sagen.«
»Das m ußt du m i r erklären. Danach verliere ich vielleicht m einen Sinn für Hu m or.«
»Israel kann es genauso ergehen wie den W achteln, die es jedes Jahr gerade noch bis zur Küste von El Arish schaffen. Sein ständiger Ka m p f könnte es so erschöpfen, daß es eines Tages praktisch wehrlos ist.«
»Nach alle m , was ich gesehen habe, ist Israel alles andere als wehrlos«, entgegnete Harry trocken.
»Miese Häuser und schlechte Kleidung ver m ögen oft m ehr als Gewehrkugeln, Harry. Im Mo m ent laufen m ehr Menschen fort als hierherkom m en.«
Draußen wurde es dunkel. Harry knipste die Nachttischla m pe an, und T a m ar stand auf und ließ das Rollo vor d e m Fenster herunter. Sie zog ihren Bade m antel an und k a m zum Bett zurück. Ebe n , als sie sich geliebt ha tten, h atte Harry gesc hw itzt, ab e r jetzt f ror e r. Er ö ff nete Ta m ars Bade m antel und preßte sich an sie, aber der Mantel war nicht weit genug, um sie beide zu wär m en.
Harry spürte an ihrem Hals den Pulsschlag, den er bisher noch nicht an ihr be m erkt hatte.
»Bleib m it m i r hier«, sagte sie.
Sie sahen sich an. »Du brauchst m i r jetzt nic h t zu a n tworten, aber denk darüber na c h«, sagte sie. »Das Leben hier in Israel wird sehr hart für dich sein«, fuhr sie fort.
» W enn du hier lebst, werden dich m anche Leute in A m erika einen Kolonialisten nennen.«
»Das wäre m i r völlig e gal.«
»Es ist sc hw erer zu ertragen, als d u denkst. D i e ersten Siedler hier galten in der g a nzen Welt als Helden, al s o hielten sie sich selbst auch dafür. Das gab ihnen den Mut zu kä m p fen, sogar den alten Männern und den Kindern. Ze’evs
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