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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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    »Natürlich.« Harry lächelt e . »Dort, wo ich herkom m e, gibt es viele Wachteln.«
    »Im August kommen immer große Schwär m e von kleinen W achteln aus Europa auf den Sinai. Das haben sie schon im m e r so ge m a c ht, es ist sogar in der Bibel beschrieben. Sie kä m pfen sich über das Mittel m eer, es ist ein weiter Flug für so kleine Vög e l. W e nn sie schließlich dieses Festland hier erreichen, sind sie vollkom m en erschöpft. D i e Araber spannen in der Gegend von El Arish große Netze aus, in denen s i e die Vögel fangen, um sie zu töten und zu verkaufen. Die kleinen Tiere haben sich bei ihrem Flug über den Ozean so sehr verausga b t , daß sie vor ihren Häschern nicht m e hr wegfliegen können.«
    »Eines Tages wird es keine W achteln m ehr geben, die m an fangen könnte.«
    »Das ist m it anderen Arten auch schon passiert. Auf d e m Sinai gab es früher zum Beispiel viele S t einböcke – du weißt schon, das sind so eine Art Bergziegen. Jetzt sind sie praktisch verschwunden, sind ebenso wie die Gazellen und Antilopen von den Jägern ausgerottet worden. Aber in der Negev, wo die israelischen Gesetze sie schützen, wachsen die Herden schon wieder nach.«
    » W oher weißt du so viel über wilde Tiere ? «
    »Ze’ev ist ein Jäger«, sagte sie und sah ihn ruhig an.
    Es war schon i m m er H a rrys Fluch gewesen, daß er sich zu ehrlichen Frauen hingezogen fühlte.
     
    In weiter F erne kam der Berg Hermon in Si c ht, er war nicht viel m ehr als ein wei ß er Fleck am Horizont. Langsam wurde er größer, bis sie schließlich nahe genug waren, um erkennen zu können, d a ß es sich in W ahrheit um eine ganze Reihe von G i pfeln handelte, von denen nur noch einer schneebedeckt war.
    »Laß uns zu dem Gipfel m it d e m Schnee fahren«, schlug Harry vor.
    »Das geht nicht, der ist in Syrien«, antwortete Ta m ar.
    Am Fuß des Berg m assivs lagen G e m üsefelder und Obstgärten und etliche drusi s che und alauitische Dörfer, um die T a m ar Harry heru m diri g ierte, bis sie schließlich hoch oben am Hang zu einer mosh a v shit u fi , e i ner Par t nerschaftssiedlung, m it Na m en Neve Ativ ka m en.
    »Im W i nter kann m an hier skifahren«, sagte Ta m ar. Jet z t, im August, war di e Ortsc h a f t f ast ve r l ass e n; in d em Restaurant, wo sie Kaffee tranken und den Blick über die felsübersäten Berghänge genos s en, waren s i e di e ei n zigen Gäste. Es war war m , aber durchs Fenster drang eine kühle Brise herein. »Laß uns über Nacht hierbleiben«, schlug Harry vor.
    »In Ordnung.«
    Der Mann, der ihnen den Kaffee gebracht hatte, saß an einem Tisch und reparierte Skibindungen. Harry m i etete bei ihm ein Zimmer und nahm d e n Schlüssel, sagte aber, daß sie es s i ch erst später ansehen würden. »Wir wollen erst eine kleine W anderung m achen.«
    » W ohin denn ? « fragte T a m ar, als sie draußen waren.
    »Ganz hoch hinau f . Ich will den Sc h nee sehen.«
    »Dazu ist es jet z t im Sommer zu spät.«
    » W as wißt ihr Israelis schon vom Schnee? Schnee. Wenn m an Schnee haben will, dann kriegt m an auch Schnee.«
    In ei n er S k ili f ttr a sse s t i e gen sie den Berg hinauf, da m an hier für die Skifahrer di e g r ößeren S t eine weggeräu m t hatte und der A ufstieg nicht so beschwerlich war.
    Danach wurde es m ühs e liger.
    Je höher sie kletterten, desto stärker wehte der Wind.
    Hier oben gab es keine Bäu m e mehr, nur ab und zu konnte sich in einer Gelände m u lde etwas Gras oder eine Blu m e halten. Ansonsten bestand die Landschaft aus blankem Fels, der aussah w i e die Knochen des Berges, von denen der W i nd jegliches Fleisch weggeblasen hatte. Nach einer W eile erreichten sie eine gute Straße und k a m en wieder besser voran.
    Dafür fuhr e n ihnen von oben zw e i Soldaten in einem Jeep ent g e g en.
    » L’ahn atem holchim? W o wollen Sie hin ? « fragte der Mann auf dem Beifahrersitz.
    »Auf den G i pfel«, sagte Harry.
    »Das ist nicht e rlau b t, Sir. Da o ben i s t m ilitä r i sches Sperrgebiet. Zivilisten dür f en sich dort nicht aufhalten.«
    »Gibt es dort oben Schnee ? «
    »Nur in schattigen Löchern, wo die Sonne ihn nicht wegsch m elzen kann.«
    »Gibt es hier in der Nähe, wo wir uns noch a ufhalten dürfen, ein solches Loch ? «
    »Da drüben.«
    » Todah. «
    Der Soldat sah den Fahrer an und grinste. Sie blieben in ihrem Jeep sitzen und beobachteten den verrückten A m erikaner, wie er m it der Frau fortging.
    » W as gibt es dort oben, d

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