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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Vater kam als z w ölf j ähriger W aise hierher und hat sofort gekämpft.«
    » W arum erwähnst du ständig diesen Ze’ev ? «
    »Das tue ich doch nicht.«
    »Könntest d u m i r einen Gefall e n tu n ? Ich will jetzt nicht über Ze’ev Kagan sprechen. Nicht über ihn, nicht über seine Hobbys, seine politischen Ansichten und Hoffnungen und auch nicht über seinen Vater.«
    »Dann tu du m i r auch einen Gefallen. Scher dich zum Teufel. Oder zurück nach New York, m i r ist es gleichgültig!« Ta m ar schloß die Augen. S i e lagen schweigend nebeneinander.
    Ta m ars Körper wär m te Harrys Vorderseite, ab e r am Rücken hatte er ei n e Gän s ehaut. »Ich gehe unter die heiße Dusche«, sagte er schließlich. Aber im Badezim m er kam aus allen Wasserhähnen nur kaltes Wasser.
    Zitternd s t and Harry u n ter d er Bra u se und hatte das Gefühl, daß der letzte Rest s e iner guten Laune im Ausguß verschwand.
    Als er zurück ins Zim m e r ka m , kroch T a m ar auf Händen und Knien auf d e m Boden herum und sam m elte die Äpfel auf.
    »Laß sie doch, wo sie sind.«
    »Et w a s z u esse n läß t m a n nich t au f de m Fußbode n liegen.« Harry half ihr beim Einsa mm eln. » W ir lassen sie nicht verderben.« Er brauchte eine W eile, bis er be m erkte, daß sie wei n te.
    »Ta m ar!«
    Sie sah ihn an. » W arum hast du dich überhaupt m it m i r eingelassen?« fragte sie bitter.
     
    In der Nacht wachte Harry auf und verspürte ein so über m ächtiges Liebesgefü h l , daß es ihn sel b st ü berra s chte. Dieses Gefühl war anders als da s j e n ige, das er Ta m ar gegenüber e m pfand; schon seit längerer Zeit war ihm klar, daß er außer ihr auch etwas anderes lie b t e.
    Isra e l .
    Warum nicht?
    Er war noch jung. Er würde sich hier einleben können. Harry starrte zur dunklen Zimmerdecke hinauf, als könnte er dort den Bauplan seines L e b e n s s t ud i ere n . E r wü rde schon irgendwie an der Dia m antenbörse in R a m at Gan seinen Lebensunterhalt verdi e nen. Vielleicht könnten sie sich hier ein Stück Land kaufen, wo er m it Blick auf d e n Berg Her m on türkische Äpfel anbauen würde.
    Der Puls an Ta m ars Hals schlug unter Harrys küssenden Lippen, und sie wachte auf.
    »Schlaf wieder ein«, flüsterte Harry auf hebräisch.
     

23. Der Brunnen in Ghá j ar
     
    Am nächsten Morgen weckte sie ein ferner Kanonendonner, der von irgendwoher aus dem L i banon ka m .
    Sie brachen früh in Neve Ativ auf, fuhren den Berg hinunter nach Ghájar und frühstückten in einem Café i m Freien, wobei sie, so schien es ihnen zu m i ndest, die gesa m t e Bevölkerung des Ortes beobachten konnte.
    Ein paar von den Leuten erwiderten ihre Blicke, aber die m eisten von ihnen wandten ihre Auf m erks a m keit dem Dorfbrunnen zu, in den gerade ein Mann hinabgelassen worden war.
    Der Besitzer des Cafés erklärte Ta m ar und H a rry, daß der Mann den Schlick entfernte, der sich am Boden des Brunnens angesam m elt hatte, da m it dieser bei den Regenfällen im kom m enden Frühling möglichst viel W asser speichern konnte. Als Ta m ar und Harry ihren Kaffee serviert beka m en, enthielten die E i m er, die stän d i g aus dem Brunnen heraufgezogen wurden, schon keinen Schlick m ehr, sondern schlammbraunes W asser, und die Zuschauer strahlten und nickten anerkennend.
    »Das sind Alauiten, sehr nette Menschen«, sagte Ta m ar.
    »Sind sie Mosle m s ? «
    »Ihre Religion ist eine Aba r t des Isla m s. Sie verehren Ali, Mohammeds Schwiegersohn.« Sie erklärte Harry rasch die Grundzüge dieses Glaubens, wobei sie aber ständig in eine bestim m t e Richtung blickte.
    » W as beobachtest du denn so auf m e rksa m ? « fragte er.
    »Du hältst m i ch bestim m t für blöd«, sagte sie.
    »Du m ußt lernen, m i r zu vertrauen.«
    Ta m ar lächelte. »Nun gut. Schau dir m al das Kind dort an.«
    Neben der Stelle, wo die Ei m er aus dem Brunnen entleert wurden, fo r m te ein Junge kleine Sandhäufchen.
    Nicht jeder Ei m er trüben W assers traf einen seiner Haufen, aber weil er sie immer dort hinbaute, wo er hoffte, daß der nächste ausgegossen werden würde, schwemmte von Zeit zu Zeit eine kleine Flu t welle eines seiner Häufchen weg.
    »N i m m do c h m al an, daß vor langer Zeit der kleinere der beiden Hügel an David Leslaus Ausgrabungsstätte weggespült wurde.«
    »Aber es sind doch zwei Hügel dort, nicht einer«, erinnerte H a rry sie.
    »Das Land ist voller Tells. Das sind von Menschen aufgeschüttete Hügel, die aus

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