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Der Dieb der Finsternis

Der Dieb der Finsternis

Titel: Der Dieb der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Kabel und Drähte geschlungen. Die Bombe, die nicht hochgegangen war, lag neben ihm auf dem Fußboden.

34.
    B usch legte Simon auf die Rückbank der Limousine. Er hatte ihn aus dem Kellergeschoss nach oben getragen, und obwohl er stolz darauf war, so stark und fit zu sein, war ihm jetzt, als müsse sein Herz jeden Moment bersten von der Anstrengung, seinen neunzig Kilo schweren Freund geschleppt zu haben.
    Als Busch rückwärts wieder aus der Limousine stieg, klappte Michael gerade sein Mobiltelefon zu. »KC wird im Krankenhaus zu uns stoßen.«
    »Geht es ihr gut?«, fragte Busch.
    »Ja. Vor allem ist sie erleichtert.« Michael schaute zu Cindy hinüber, die im Schatten einer großen Zypresse stand. »Du solltest wirklich mit ihr reden.«
    »Könntet ihr mich im Hotel absetzen, bevor ihr zum Krankenhaus fahrt?«, ging Cindy über Michaels Bemerkung hinweg.
    »Willst du deine Schwester denn nicht sehen?«, fragte Busch, lief um den Wagen herum und öffnete den Kofferraum.
    »Nein«, erwiderte Cindy. »Muss nicht unbedingt sein.«
    »Du wolltest doch, dass ich ihr sage, dass es dir leidtut«, meinte Michael.
    »Ja. Aber da dachte ich, ich würde sterben.«
    »Wie kannst du so gefühlskalt sein?«, entgegnete Michael. »Sie ist durch die Hölle gegangen, um dich da herauszuholen, und hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um deines zu retten.«
    »Ja. Nur ist sie auch der Grund, weshalb ich überhaupt hier bin. Der Grund dafür, dass Iblis mich benutzt hat, um sie dazu zu bringen, für ihn zu stehlen. Das wäre alles nicht passiert, wenn sie keine Diebin wäre.«
    »Du hast recht. Aber weißt du, was dann auch nicht passiert wäre? Dein Leben. Deine Ausbildung. Deine Karriere. Du wärst bei irgendeiner Pflegefamilie von der Fürsorge aufgewachsen und mit achtzehn auf dich allein gestellt gewesen. Warum denkst du nicht mal darüber nach? Warum denkst du nicht mal über die Dinge nach, die KC deinetwegen aufgegeben hat, statt immerzu so verdammt ichbezogen zu sein?«
    Cindy blickte Michael an. Zuerst wusste sie nicht, was sie davon halten und wie sie darauf reagieren sollte. Aber dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. »Du liebst meine Schwester.«
    Michael schwieg, blickte sie nur an.
    »Deshalb verteidigst du sie.« Cindy lächelte. »Es steht dir auf der Stirn geschrieben.«
    Plötzlich konnte Michael ihr nicht mehr böse sein.
    »Was willst du wegen der Kunstwerke unternehmen, die da unten lagern?«, fragte Cindy, wies dabei auf das Haus und wechselte abrupt das Thema.
    »Wenn wir in Sicherheit sind, werden wir die Polizei darauf aufmerksam machen«, erwiderte Busch, der sich zu ihnen gesellte. »Könnt ihr euch die Presse vorstellen? Manche von diesen Kunstgegenständen sind seit Jahrzehnten verschwunden.«
    »Ich dachte, du wärst ein Dieb«, sagte Cindy zu Michael. »Juckt es dir da nicht in den Fingern? Du könntest Millionen damit machen.«
    »Milliarden«, berichtigte Busch.
    Michael lächelte. »Diese Art von Dieb bin ich nicht.«
    »Was ist denn mit der Karte? Ist das nicht das Stück, für das ich hier gerade durch die Hölle gehen musste?«, fragte Cindy.
    »Wir haben keine Zeit, danach zu suchen. Ich habe digitale Fotos davon. Lasst uns losfahren«, machte Michael Druck und wollte in die Limousine steigen. »Wir müssen Simon ins Krankenhaus bringen.«
    »Michael, Cindy hat recht. Die Karte ist das einzige Stück, das du nicht in diesem Haus lassen kannst«, sagte Busch. »Es gibt einen Grund, dass Simon sie so unbedingt haben wollte.«
    »Nun sieh mal einer an, wer hier plötzlich vor Aufregung ganz rote Bäckchen bekommt.« Michael grinste. »Ich dachte, das alles würde dich einen Dreck interessieren und dass es nichts weiter ist als ein Haufen gequirlte Scheiße.«
    »Das stimmt auch. Ich finde allerdings nicht, dass es irgendein anderer in die Finger kriegen sollte. Außerdem wäre es ein hübsches Aufwachgeschenk für Simon.«
    »Wie umsichtig du bist«, witzelte Michael. »Nur habe ich überhaupt keine Vorstellung, wo die Karte sein könnte.«
    »Ich aber«, erklärte Cindy.
    »Du weißt doch nicht mal, wie sie aussieht«, tat Busch ihren Einwurf ab.
    »Eine große Karte auf einer Tierhaut. So groß«, sagte Cindy und streckte dabei die Arme zur Seite. »Da gibt es nur ein Problem.«
    »Und welches?«, fragte Busch.
    »Sie ist in einem Wandtresor.«
    Michael und Busch sahen einander an und grinsten.
    »Bring du Simon ins Krankenhaus«, sagte Michael zu Busch und wies dabei ins Innere der

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