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Der Dolchstoss

Der Dolchstoss

Titel: Der Dolchstoss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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passende Handschuhe sahen unter den dunklen, engen Reitröcken hervor, die sie bevorzugte. Immerhin vier Dolche staken an ihrem Gürtel.
    Hinter ihr kamen Bain und Chiad heran sowie Sulin mit einem Dutzend weiterer Töchter des Speers. Perrin wölbte die Augenbrauen. Er fragte sich, was Gaul davon hielt. Der Aiel hatte gesagt, er freue sich darauf, Bain und Chiad allein zu erwischen. Aber Failes andere Begleiter waren eine noch größere Überraschung.
    »Was tun sie hier?« Er deutete mit dem Kopf auf eine kleine Gruppe Reiter, die ihre Pferde zurückhielten. Er erkannte Selande und Camaille und die große Tairenerin, alle noch immer in Männerkleidung und mit Schwertern. Der gedrungene Bursche in einer Jacke mit weiten Ärmeln, der seinen Bart ölte und spitz formte, wirkte, obwohl er sein Haar mit einem Band zurückgenommen trug, ebenfalls vertraut. Die anderen beiden Männer, beide Cairhiener, kannte Perrin nicht, aber er konnte anhand ihrer Jugend und des Bandes, das ihr Haar hielt, vermuten, daß sie zu Selandes ›Gesellschaft‹ gehörten.
    »Ich habe Selande und einige ihrer Freunde in meinen Dienst genommen.« Faile sprach leichthin, aber sie gab plötzlich unklare, warnende Schwingungen ab. »Sie hätten sich in der Stadt früher oder später in Schwierigkeiten gebracht. Sie brauchen jemanden, der ihnen die Richtung weist. Betrachte es als gutes Werk. Ich werde Sorge tragen, daß sie dich nicht stören.«
    Perrin seufzte und kratzte sich den Bart. Ein weiser Mann sagte seiner Frau nicht ins Gesicht, daß sie etwas vor ihm verbarg. Besonders wenn diese Frau Faile war. Sie würde genauso schrecklich werden wie ihre Mutter. Wenn sie es nicht bereits war. Ihn nicht stören? Wie viele dieser ... jungen Leute hatte sie aufgenommen? »Ist alles bereit? Schon bald wird irgendein Dummkopf in der Stadt beschließen, er könne sich Gunst erschleichen, indem er Rand meinen Kopf bringt. Ich wäre gern vorher fort.« Aram brummte leise.
    »Niemand wird dir deinen Kopf nehmen, mein Ehemann.« Faile lächelte und fuhr in einem Flüsterton fort, den nur er verstehen konnte. »Außer mir vielleicht.« Dann sagte sie in normaler Lautstärke: »Alles ist bereit.«
    In einer Mulde jenseits des Waldes warteten die Leute aus den Zwei Flüssen neben ihren Pferden in einer Zweierkolonne, die sich seitlich um den Hügel außer Sicht wand. Perrin seufzte erneut. Das rote Wolfskopf-Banner und der Rote Adler von Manetheren flatterten an der Spitze der Kolonne leicht in einem heißen Wind. Weitere, vielleicht ein Dutzend Töchter des Speers kauerten in der Nähe der Banner auf ihren Fersen. Auf der anderen Seite zeigte Gaul einen für einen Aiel ungewöhnlich mürrischen Gesichtsausdruck.
    Als Perrin abstieg, kamen zwei Männer in schwarzen Jacken zu ihm und salutierten mit einer auf die Brust gepreßten Faust. »Lord Perrin«, sagte Jur Grady. »Wir sind schon seit gestern abend hier. Wir sind bereit.«
    Gradys wettergegerbtes Bauerngesicht ließ Perrin sich in seiner Gegenwart fast wohl fühlen, aber Fager Neald war eine andere Sache. Er war vielleicht zehn Jahre jünger als Grady und hätte nach allem, was Perrin wußte, ebenfalls ein Bauer sein können, aber er gab sich gern als mehr aus und trug seinen kümmerlichen Schnurrbart gewachst und annähernd spitz. Wo Grady ein Geweihter war, war er ein Soldat, ohne das an seinen Kragen gesteckte Silberschwert, aber das hielt ihn nicht davon ab, die Stimme zu erheben. »Lord Perrin, ist es wirklich nötig, die Frauen mitzunehmen? Sie werden uns nur Schwierigkeiten machen, sie alle, und das wißt Ihr nur zu gut.«
    Einige der Frauen, von denen er sprach, standen nicht weit von den Leuten aus den Zwei Flüssen entfernt, die Stolen über ihre Arme geschlungen. Edarra schien die älteste der sechs Weisen Frauen zu sein. Sie beobachtete unbewegt die beiden Frauen, auf die Neald mit einer Kopfbewegung gedeutet hatte. Tatsächlich beunruhigten die beiden Perrin ebenfalls. Seonid Traighan, ganz reservierte Kühle in grüner Seide, hatte hochmütig versucht, die Aielfrauen zu ignorieren - die meisten Cairhiener, die nicht vorgaben, Aiel zu sein, verachteten diese -, aber als sie Perrin sah, wechselte sie die Zügel ihres Kastanienbraunen in die andere Hand und stieß Masuri Sokawa in die Rippen. Masuri Duckte zusammen - Braune schienen sich häufig in Tagträumen zu verlieren -, sah die Grüne Schwester ausdruckslos an und richtete ihren Blick dann auf Perrin. Sie hätte ihn eher einem seltsamen

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