Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
Vom Netzwerk:
rückte noch etwas näher an Hofmann heran. »Was steht heute noch auf dem Programm?«
    »Nicht mehr viel. Kurze Zusammenfassung der Zeugenaussagen. Das dürfte schnell gehen, erfahren haben wir ja nichts.«
    »Na ja. War ja auch nicht zu erwarten, dass jemand morgens in aller Frühe hinter seinem Fenster steht, um eventuell ein Verbrechen beobachten zu können. Blöd, dass die Bande schon wieder entwischen konnte.«
    »Was soll man machen? Bis die Straßensperren eingerichtet waren – das hat eben etwas gedauert. Und der erste Streifenwagen musste sich zunächst um das Opfer kümmern. Der Mann hätte ja noch leben können.«
    »Das war nicht als Vorwurf gemeint«, erklärte Jessica. Sie saß jetzt beinahe bei Hofmann auf dem Schoß. »Nur, so schnell war noch nie ein Einsatzwagen am Tatort wie heute Morgen. Wer weiß, wann wir wieder so eine Chance bekommen.«
    Hofmann rückte ein Stück näher an die Heizung heran. Noch immer zeigte sein Gesicht eine leichte Röte.
    »Was macht ihr nachher, nach der Arbeit?«, fragte Jessica und verkleinerte die gerade entstandene Distanz wieder.
    »Ich muss meinen Verlobten noch ein wenig bespaßen«, antwortete Katharina schnell. »Und mein Sohn soll auch noch etwas von seiner Mutter haben.«
    »Och, du hast einen Sohn? Wie alt?«
    »Wird demnächst sechs.«
    »Süß. Hast du Bilder dabei?«
    »Im Büro.«
    »Schade. Und was ist mit dir?«
    »Ich habe keine Kinder«, antwortete Hofmann vorsichtig.
    »Das meinte ich nicht. Schon was vor heute Abend?«
    »Nichts Besonderes. Wahrscheinlich werden meine Frau und ich noch ein wenig fernsehen.«
    »Geht Sabrina donnerstags nicht immer zum Sport?«, fragte Katharina scheinheilig.
    Hofmanns Blick hätte selbst ein Löwenrudel auf der Stelle in die Flucht geschlagen. »Ist heute Donnerstag?«
    »Und wie«, lächelte Jessica. »Hey, dann könnten wir doch noch irgendwo hingehen. Hast du Lust, mir Bochum zu zeigen?«
    »Ich… äh… ich wollte eigentlich nach Hause.«
    »Ach was, sei nicht so ein Stubenhocker. Muss ja nicht so furchtbar spät werden.«
    Hofmanns Finger verknoteten sich zu einem Knäuel. Bevor er etwas erwidern konnte, sprang Jessica auf und sah sich suchend um.
    »Ich muss für kleine Mädchen. Bevor das Essen kommt…«
    »Bist du eigentlich völlig bescheuert?«, giftete der Stoppelhaarige, als Schwenke außer Hörweite war. »Jetzt hab ich die Tussi am Bein.«
    Katharina zog gekünstelt die Achseln in die Höhe. »Erweis dich mal als guter Gastgeber. Auf meine Begleitung hätte sie eh keinen großen Wert gelegt.«
    Hofmann schluckte. »Meinst du, ich bin blöd? Wenn du nicht dabei wärst, wäre die wahrscheinlich schon längst über mich hergefallen.«
    »Was willst du?«, spottete die Blonde ungeniert weiter. »Die sieht doch ganz gut aus. Kann doch noch ein netter Abend werden.«
    »Ich bin verheiratet, das hast du wohl vergessen, oder?«
    »Keinesfalls… Hauptsache, du vergisst das nicht«, grinste Katharina.
    »Blöde Kuh.«

16
     
     
     
    »Ich bin müde«, stöhnte Wielert und rieb sich die roten Augen. »Wenn das in dem Tempo weitergeht, können wir in zwei Wochen alle eine Kur beantragen.«
    »Man soll die Hoffnung auf eine Zweiundvierzigstundenwoche nie aufgeben«, meinte Gassel.
    »Witzbold«, antwortete der Leiter des KK 11. »Das würde nur mehr Überstunden bei gleicher Bezahlung bedeuten. Außerdem sollte dir das doch eigentlich egal sein. Wenn ich mich nicht irre, fängt deine Kur doch bald an.«
    Gassel lächelte. »Stimmt. Am Montag. Die Koffer sind schon gepackt. Aber keine Angst, bevor ich verschwinde, spendier ich noch ein Tablett Kuchen.«
    »Du hast es gut. Gerade erst im Urlaub gewesen und nun vier Wochen Wassertreten vor der Brust.«
    Katharina kniff die Augen zusammen und atmete flach durch den Mund. Die beißenden Dämpfe waren zwar nicht lebensbedrohend, nichtsdestotrotz aber sehr unangenehm.
    »Wo ist Berthold?«, fragte Gassel.
    »Wahrscheinlich schwer beschäftigt«, lachte die Blonde trotz der Schwierigkeiten, genügend Sauerstoff zu inhalieren. »Ich habe ihm aber auf die Mailbox gesprochen, dass er sich beeilen soll.«
    Das Auto brannte zwar längst nicht mehr, aber in einigen Bereichen der Fabrikhalle schwelte immer noch Glut. Auf jeden Fall ließen die Feuerwehrleute sie noch nicht an den Ort des Geschehens. Lediglich zwei Beamte der Kriminaltechnik machten sich, bekleidet mit geliehenen Schutzanzügen, bereits an dem Wrack zu schaffen.
    »Wann wurde der Brand denn

Weitere Kostenlose Bücher